Viel Sitzfleisch verlangten die Mainz Athletics ihren Fans im Spitzenduell mit den Regensburg Legionären ab. Wer dann die sieben Stunden mit zwei Gewitterunterbrechungen ausharrte, durfte am Ende mit erleben, wie die Grüngelben mit einer Siegteilung in der Verlängerung (5:11 und 3:2) die Tabellenführung verteidigten. Alles in allem hielt das erste Aufeinandertreffen der ligabesten Teams das, was es versprach: spannende Spiele und zwei Mannschaften, die sich gegenseitig nichts schenkten.

Im ersten Spiel zeigten beide Teams Nerven, vor allem die ,,Unruhestifter“ Wes Bentley und Joshua Little machten Athletics-Werfer Manuel Möller das Leben schwer. Bentley markierte das 0:1 im zweiten Durchgang, unterstützt von einem Feldspielfehler in der Mainzer Defensive. Doch postwendend reagierten die Platzherren mit dem Ausgleich durch Janusz Radicke, der von einem weiten Schlag von Ken Höfel profitierte. Die Legionäre machten ihrem Namen als bestes Schlagteam der Liga aller Ehre und setzten Möller mächtig unter Druck. Der hielt sich im vierten Spielabschnitt noch schadlos mit voll besetzten Bases bei keinem Aus, doch einen Durchgang später rappelte es gleich drei Mal: die zwei Freiläufe an Christoph Weigl und Klaus Hopfensperger gingen auf Möllers Kappe, dann aber ,,halfen“ die Verteidigung und das Bentley-Little-Gespann mit, dass Mainz mit 1:4 ins Hintertreffen geriet.

Doch wo die letztjährigen A’s noch die Köpfe hängen ließen, antwortete Mainz direkt mit Runs von Kristof Brockmann und Martin Kipphan sowie ein Inning später mit dem 4:4-Ausgleich durch Benjamin Hieronimi. Im direkten Gegenzug dann die vorentscheidende Szene. Regensburg provoziert mit aggressiven Baseläufern einen Wurffehler – 4:5. Hierauf konnten die Mainzer weder gegen Peter Dankerl noch später gegen Philipp Hoffschild reagieren. Statt dessen räumten die Legionäre im letzten Durchgang noch mal gegen Möller und Florian Arnold kräftig ab. Der 11:5-Sieg aus Gästesicht ging voll in Ordnung, fiel aber doch ein wenig hoch aus.

Auch im zweiten Spiel blieben die Oberpfälzer am Drücker und starten mit einem schnellen 0:2 durch Markus Gienger und Peter Dankerl gegen Ryan Balan. Der Amerikaner ließ mit seinem Zwei-Base-Schlag im dritten Durchgang Martin Kipphan auf 1:2, verkürzen, und die immer spannender werdende Partie glich Florian Arnold im sechsten Durchgang durch den einzigen Fehler in der Partie aus – Verlängerung. In der hatte Athletics-Werfer Ryan Balan dann das bessere Händchen als Martin Almstetter und zum Schluss Legionäre-Spielertrainer Paco Garcia, der sich im zweiten Verlängerungsdurchgang plötzlich von drei Athletics-Läufern umringt sah. A’s-Trainer Greg Frady brachte Jo Meifort und der dankte seine Einwechslung dann mit dem siegbringenden Hit, der Edward Martinez nach Hause brachte.

Nach dem Marathonmatch geht der Kampf um die Spitze am Wochenende im Fernduell weiter, denn sowohl Regensburg (Samstag gegen Mannheim) als auch Mainz (Sonntag in Heidenheim) müssen gegen Teams antreten, die beide spielfrei waren und mit der vollen Pitcherkraft auflaufen können. Für Mainz wird wohl der geschonte Jan Meyer beginnen, aber ob Ryan Balan nach der starken Belastung wieder am Sonntag auf dem Wurfhügel steht, ist noch fraglich.

Spiel 1  1 2 3 4 5 6 7 8 9 R  H  E
REG      0 1 0 0 3 0 1 0 6 11 11 3
MAI      0 1 0 0 2 1 0 0 1 5  9  4

Spiel 2  1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H  E
REG      0 2 0 0 0 0 0 0 0 2 4  1
MAI      0 0 1 0 0 1 0 0 1 3 10 0