Eigentlich ist die Liga gegessen: Mit dem Erringen der Südmeisterschaft fixieren sich die Blicke der Mainz Athletics auf das erste Viertelfinalspiel (10. Juli, 13 Uhr in Mainz) gegen die Solingen Alligators, und trotzdem müssen die Grüngelben am Samstag noch mal bei den Fürth Pirates antreten. Doch das Spiel gegen den Tabellendritten beinhaltet trotz seiner sportlichen Bedeutungslosigkeit einiges an Brisanz. Zum einen tritt die Truppe von Nationaltrainer Greg Frady zum zweiten Mal gegen die des Ex-Bundestrainers Fred van Gulik an – eine Rivalität, die angesichts des Mainzer Doppelerfolges im Hinspiel den nötigen Zündstoff in sich hat. Zum anderen will auch der Ex-Mainzer Michael Otto gerade gegen seinen alten Klub unter Beweis stellen, wie gut er wirklich ist. Denn das klappte im Hinspiel noch nicht, zumal er später verletztungsbedingt ausgewechselt werden musste.
Doch Athletics-Dirigent Greg Frady schielt gar nicht auf die Details:“Warum sollen wir so auf den Gegner schauen? Die müssen uns erst mal schlagen!“. Und damit meint der Amerikaner nicht nur Fürth, sondern auch alle weiteren anstehenden Aufgaben, angefangen von Solingen.
Die Stimmung bei den A’s ist nach dem ein wenig überraschenden Doppelsieg in Regensburg hervorragend: der Verein dankte den Spielern mit einer kleinen Meisterschaftsfeier für den (in)offiziellen Südtitel. „Aber dafür können wir uns nichts kaufen“, will sich Benjamin Hieronimi noch nicht richtig freuen. Damit steht er nicht alleine, denn die Play-Off-Teilnahme gehört zum Standard bei den Athletics, und das ununterbrochen seit 1993. Doch obwohl die richtige Freude erst mit dem ‚Minimalziel Halbfinale‘ beginnt, so ist der erste Platz in der regulären Saison ein wichtiger Akzent für Greg Frady, dessen ehrgeiziges Ziel es war, am Ende ganz oben zu stehen. Dass es ein Start-Ziel-Sieg wurde, freut den kompeteten Baseball-Lehrer noch vielmehr. Und noch einen Doppelsieg aus Fürth mitzunehmen, dass die Mannen von der Sandflora so richtig in Stimmung bringen für die noch ausstehenden Aufgaben.
Autor: Frank Helleken