Es gibt Tage, da gelingt einem einfach nichts. Und als Manuel Möller, etatmäßiges Pitching-Ass der Mainz Athletics, kurz vor Spielbeginn mitteilte, dass er aufgrund von Schmerzen in der Schulter nicht werfen kann, war es mehr als nur ein schlechtes Omen. Dass am Ende doch noch eine schmeichelhafte Siegteilung für die Gutenbergbaseballer (4:16, 9:8) gegen die Saarlouis Hornets heraus sprang, lag an zwanzig Minuten im zweiten Spiel, in denen die Mainzer acht Punkte holten.
Doch zurück zu Möller und dem Mainzer Werfer-Dilemma: Mit nur einem deutschen Top-Werfer ist die einstige Stärke der Grüngelben ziemlich ausgedünnt, und wenn die dann noch ausfällt, stehen die Chancen schlecht. Der überforderte Regionalligawerfer Dominic Maric bekam wie auch seine Ablösungen Peter Ackermann und Max Boldt die Bälle um die Ohren geschlagen, trotzdem nahm Trainer Zeke Mitchem die Nachrücker in Schutz: ,,Insbesondere Dominic Maric hatte es schwer, da von jetzt auf gleich auf den Wurfhügel müsste. Ich habe allen dreien gesagt, sie sollen die Bälle einfach den Schlagmännern zuwerfen. Das haben sie auch gemacht, aber dann sind sie einfach von unserer sonst sicheren Defensive im Stich gelassen worden.“ Das beweist auch die Statistik: nur drei der 16 Gegenzähler gingen direkt auf das Konto der Werfer, alle anderen gegnerischen Punkte hätten bei optimalem Feldspiel vermieden werden können. Da aber auch die Offensive gegen Gästewerfer Tom Gapp kaum in Aktion trat, erlöst der Grandslam-Homerun von Hornissen-Topspieler Michael Wells im siebten Inning beide Teams gleichermaßen von einem – aus Mainzer Sicht – „Schwamm-drüber-Spiel“.
Doch nicht nur die kühlen Temperaturen sorgten bei den knapp 70 Fans für zusätzlichen Frust: Das zweite Spiel, in dem die Mainzer auf das Wurfgeschick Ryan Balans setzten, knüpfte fast nahtlos an das erste an: nichts klappte auf Mainzer Seite und Saarlouis holte Hit um Hit gegen den sonst so souveränen Kanadier. Einzig Neuzugang Cae Santos brachte mit Hilfe seiner Teamkollegen Florian Arnold und Ken Höfel den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich zu Stande, aber mit jeweils drei weiteren Zählern im dritten und fünften Spielabschnitt war der erste Doppelsieg der Saarländer in Mainz nahezu unter Dach und Fach.
Aber im sechsten Inning brachte ein einfacher Hit von Florian Arnold die Wende. Punkt um Punkt nahmen die Mainzer Gästewerfer Michael Wells, eigentlich „zweite Garnitur“ für den verletzten Jason Davis, ab. Verkehrte Welt – plötzlich verlief alles zu Gunsten der Gastgeber, die letztlich durch Benjamin Hieronimi mit 9:8 in Führung gingen und diese dann auch durch das letzte Inning brachten. Das einzig Postive an diesem Tag für Trainer Zeke Mitchem: ,,Ich gebe niemals auf und ich bin froh, dass die Jungs das auch nicht gemacht haben. Ich habe nach dem ersten Spiel zu den Spielern gesagt, dass sie jetzt beweisen können, wie ihr Charakter ist. Sie haben bis zum Schluss gekämpft und das hat sich am Ende ausgezahlt.“
Ob Manuel Möller zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag (12 Uhr) gegen die Baldham Boars wieder auflaufen kann, ist fraglich.