Dem „schlechtesten Spiel aller Zeiten“ – so die einhellige Meinung eingefleischter Beobachter des Baseballbundesligisten Mainz Athletics – folgte eine überragende Leistung von Ryan Balan. So beruhigte die Siegteilung der Mainz Athletics in Fürth (3:12 und 5:1) die Wogen der mitgereisten Fans. Insbesondere deshalb, weil im Verfolgerduell Saarlouis / Mannheim ebenfalls nur ein ,,Unentschieden“ heraus kam und die A’s so ihren zweiten Tabellenrang verteidigten. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen und die Mainzer alle beiden verbleibenden Doppelspieltage verlieren, damit sie noch die Play-Off-Runde verpassen.
Nach einem Happy-End sah es in der ersten Partie allerdings nicht aus: Manuel Möller, auf der Europameisterschaft noch der gefeierte Held, kam überhaupt nicht ins Spiel. Neun Mal warf der Gonsenheimer so unpräzise, dass der Schiedsrichter einem Fürther kampflos die erste Base zuerkannte – eine ungewöhnlich hohe Quote, die die mainzer Verteidigung während des gesamten Spielverlaufs unter Druck setzte. Hinzu kamen neun Treffer der Gastgeber (gegenüber fünf Mainzer Hits), mit denen Kleeblattstädter bereits nach zwei Innings sechs Runs auf die Anzeigetafel brachten. Da gegen verblassten die zwei Punkte, die die Mainzer im zweiten Durchgang gegen den gut aufgelegten Michael Otto erzielten: Martin Kipphan und Benjamin Hieronimi nutzten die wohl einzige Schwächephase ihrer Gegner, doch umdrehen konnten sie das Match damit nicht.
Vielleicht lag es auch an den vier Feldfehlern, mit denen ihre Teamkollegen Möller weiter in Bedrängnis brachten. Da verpuffte auch das Minifünkchen Hoffnung, das Ryan Balan mit seinem 3:6 anzündeltete. Die Pirates ließen sich aber nicht irritieren und punkteten weiter fleißig gegen eine Mainzer Auswahl, die sich wohl gedanklich schon auf den zweiten Teil des Doppelspieltages eingestellt hatte.
Der verdienten 3:12-Klatsche folgte ein zweiter Auftritt, der ein anderes Bild bot: Ryan Balan – bei dem die Piraten schon im Hinspiel wohl zwei Augenklappen auf hatten, dominierte wieder seine Gegner nach Belieben. Vielleicht hing es auch mit dem Auftaktinning zusammen, denn sowohl Alper Bozkurt und Janusz Radicke verwandelten ihre kräftigen Zwei-Base-Schläg in zählbare Erfolge. Fürth nutzte zwar noch einen Fehlwurf Radickes im gleichen Durchgang zum 1:2-Anschluss, doch das war alles, was die Gäste gegen den Kanadier ausrichten konnten. Im Gegensatz zu der Mainzer Offensive, die sichtlich befreit dem Fürther Rob Mattson gegenübertrat. Aber irgendwie scheinen die Athletics die Würfe des Pirates-Topwerfers zu mögen, jedenfalls langte es am Ende zu acht gültigen Hits, die den Gutenbergstädtern schließlich einen 5:1-Erfolg einbrachten. Dabei erzielten Balan selbst, Martin Kipphan und noch einmal Bozkurt die restlichen Runs, die den Mainzer Gemütszustand wieder auf einen ausgeglichenen Kurs brachten.