Friedlich mit einem Split trennten sich die Mainz Athletics von den Bonn Capitals in den ersten beiden Begegnungen des Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft.
Dabei hatte Bonn den definitiv schlechteren Start. Ex US-Profi Tim Henkenjohann gab gleich zu Beginn gegen Bryan Moore einen Dobule ab, der nur durch den hohen Leftfieldzaun der Mainzer Sandflora daran gehindert wurde, das Spielfeld zu verlassen. Nach einem perfekten Bunt durch Daisuke Ikenaga scorte dieser den ersten Punkt für die Grün-Gelben, einen Fehler des Bonner Shortstops Jason Pasma ausnutzen. Das sollte erst der Anfang eines wahren Punktereigens sein. Henkenjohann, sichtlich aus dem Konzept gebracht, gab zahlreiche Hits und Walks ab und erst nachdem sechs Mainzer alle Bases umrundet hatten, hatte Bonns Head Coach Lionel Chatelle Erbarmen mit ihm und beorderte Dennis Buchholz auf den Mound. Aber auch der konnte nicht verhindern, das von Henkenjohann auf Base zurückgelassenen Florian Arnold und Ulli Wermuth den Vorsprung der Mainzer weiter ausbauen konnten. In der Folge ließen es die Gutenbergstädter ruhiger angehen und verwalteten routiniert die komfortable Führung, während sich Bonns Angriff ein ums andere Mal an einem glänzend aufgelegten Manuel Möller die Zähne ausbiss. Erst im vierten Inning musste er den ersten Gegenpunkt hinnehmen. Es sollte der einzige für ihn bleiben. Und während Bonn in der Folge nicht mehr über das erste Base hinauskam bescherte die Mainzer Offensive mit weiteren Punkten dem Gonsenheimer einen verkürzten Arbeitstag, da die Partie beim Stand von 11:1 im siebten Inning für Mainz bereits im Sack war.
Wesentlich spannender gestaltete sich die zweite Partie. Anstelle des verletzten Ray Rodriguez, der für den Rest der Saison ausfällt, begann Florian Arnold auf dem Hügel, musste aber bereits im ersten Inning einen Run hinnehmen, während der Australier Mark Kearny von der Mainzer Offensive zunächst nicht ernsthaft in Verlegenheit gebracht werden konnte. In der Folge hielt auch Arnold die Bonner Angriffsbemühungen auf Sparflamme, musste aber zwei Innings später weitere Runs passieren lassen. Die Antwort zum zwischenzeitlichen 3:0 folgte auf dem Fuße, Ikenaga erlief nach einem Opferschlag von Raef Hobbs-Brown den Anschlusstreffer. Der Australier im Dress der A’s sollte es auch sein, der noch einmal kurzzeitig die Hoffnung auf einen Doppelsieg aufkommen ließ. Sein Homerun gegen Landsmann Kearny brachte auch noch den auf Base befindlichen Joel Rodriguez mit nach Hause. Kearny, mit der Gesamtsituation sichtlich unzufrieden, warf Janusz Radicke ab und sorgte, nachdem er seinem Unmut zuvor deutlich sichtbar zum Ausdruck gebracht hatte, mit dieser Aktion für ein Bench Clearing. Die Situation wurde vom Umpiregespann rasch geklärt, Kearny durfte aber trotzdem weiter seinen Dienst vom Mound aus verrichten und kam schlussendlich ohne weiteren Gegenpunkt aus dem Inning. Moore, der in der Zwischenzeit für Arnold vom Wurfhügel aus agierte, erging es da deutlich schlechter. Der Amerikaner haderte zusehends mit seiner Kontrolle, wurde aber erst von Raef Hobbs-Brown abgelöst, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war. Zwei Runs hatten die Bonner für sich verbuchen können, welche die Mainzer im letzten verbleibenden Schlagrecht weder egalisieren noch überbieten konnten, womit die Partie am Ende mit 5:3 an die Bunsstädter ging.
Am nächsten Samstag stehen die Rückspiele in Bonn auf dem Programm, ein Doppelsieg eines der beiden Teams würde den Halbfinaleinzug bedeuten, ein Split wie heute würde ein Entscheidungsspiel erfordern, das direkt am darauffolgenden Sonntag ausgetragen werden würde. Mit zwei Siegen heute wäre die Aufgabe am nächsten Wochenende einfacher geworden für die Truppe um Head Coach Zeke Mitchem, aber gerade das zweite Spiel, das zu Gunsten beider Beteiligten hätte ausgehen können, hat gezeigt, dass die Athletics auch ersatzgeschwächt in der Lage sind, konkurrenzfähigen Baseball aufs Parkett zu legen. Die Serie bleibt auf jeden Fall spannend.
Autor: Matt Slovig