Eine offensiv wie defensiv überzeugende Vorstellung im ersten und ein mehr oder weniger weggeworfenes Spiel 2 bekamen die Fans auf der Mainzer Sandflora in der Bundesligabegegnung gegen Heidenheim zu sehen.
Dabei sah sich das Mainzer Team um Pitcher Manuel Möller zunächst einem Rückstand hinterherlaufen, den sie gegen Heidenheims Markus Winkler nur mühsam verkürzen konnten. Nur der offensiv beste Mainzer Sascha Lutz schaffte, mit tatkräftiger Unterstützung durch Nils Hartkopf und Benjamin Hieronimi, zwei volle Runden um das Karree, um so bis zum sechsten Spielabschnitt den Zwischenstand zumindest auf 2:3 aus Sicht der Hausherren zu verkürzen, während seine Teamkollegen anfänglich von Winkler nahezu reihenweise per Strikeout zurück auf die Bank geschickt wurden, zur Mitte des Spiels aber immer besser mit den Würfen des Heidenheimers zurecht kamen. Coach Eckle zog die Notbremse und brachte Hagen Rätz. Eine Entscheidung, die sich schon nach dem ersten Schlagmann als die falsche erweisen sollte. Youngster Max Boldt schickte direkt einen satten Hit an das obere Drittel des Leftfieldzaunes und verschaffte dem hsb-Mann damit alles andere als einen Einstand nach Maß. Richtig ins Rollen brachte den Punktezug dann einmal mehr Sascha Lutz. Sein Schlag entlang der 3rd Base Line brachte neben Boldt auch den noch durch Winkler auf Base zurückgelassenen Flavio Rinaldi nach Hause und so die Grün-Gelben auf die Siegerstraße. Aber der Punktehunger der Mainzer war noch nicht gestillt. Rätz fand nicht in sein Spiel und die Offensive der Domstädter wusste das auszunutzen, sieben Punkte notierte der Spielschreiber allein in diesem Spielabschnitt für das Team von Headcoach Cae Santos. Mit 9:3 ging man in die letzten beiden Spielabschnitte, die Möller und später der für ihn gekommene Hartkopf zusammen mit einer über den gesamten Spielverlauf fehlerfrei agierende Defensive souverän über die Runden brachten.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E HEI 0 0 1 1 1 0 0 0 0 3 11 2 MAI 0 0 0 1 0 1 7 0 X 9 11 0 WIN: Möller, M (3-1) LOSS: Rätz, H (0-2)
Gerade die Defensive, gemeinhin die Stärke des Mainzer Teams, sollte dann aber in der zweiten Begegnung des Tages den Ausschlag zugunsten der Heidenheimer geben. Auch hier sah man sich schnell mit 3:0 im Rückstand, ein Homerun von Ben Himes hatte gleich im ersten Inning für die Führung der Gäste gesorgt, Mike Larson auf dem Mound für Mainz hielt in der Folge aber den Angriff der Heidenheimer an der kurzen Leine und vor allem punktlos, während man selbst im vierten Inning nach Feldspielfehlern den Anschluß zum 2:3 erlaufen konnte. Heidenheim legte aber direkt im Nachschlag gegen den mittlerweile vom Mound aus agierenden Nils Hartkopf nach und stellte den alten Abstand wieder her. Doch auch für die Hausherren boten sich in der unteren Hälfte des fünften Spielabschnitts beste Chancen, den Spieß endgültig umzudrehen, mit Läufern auf allen Bases und bei keinem Aus sah sich Gästewerfer Peter Dankerl konfrontiert, aber er selbst trug mit dem von ihm initiierten Double Play maßgeblich dazu bei, dass die Mainzer keinerlei Profit aus der Situation schlagen konnten. Anders die hbsler. Bereits zwei Aus standen den Hausherren zu Buche als das Unheil seinen Lauf nahm. Nicht die Hits des Heidenheimer Angriffs gaben den Ausschlag, die Feldspielfehler der sonst so stabil stehenden Mainzer Verteidigung präsentierten den Gästen die Punkte geradezu auf dem Silbertablett und diese griffen beherzt zu. Vier Punkte waren es am Ende, ebenso viele wie Errors in diesem Abschnitt, 9:2 der Spielstand aus Sicht der Gäste nach diesem Inning, an dem auch der von Flavio Rinaldi nach einem Schlag von Keigo Miyagi erlaufene Punkt nur noch kosmetischen Charakter hatte.
1 2 3 4 5 6 7 R H E HEI 3 0 0 0 2 4 0 9 13 2 MAI 0 0 0 2 0 0 1 3 4 7 WIN: Dankerl, P (2-0) LOSS: Larson, M (0-2)
Auch wenn eine Siegteilung gegen Heidenheim ein durchaus respektables Tagesergebnis ist bleibt der fade Beigeschmack, dass am Ende doch mehr möglich gewesen wäre. Gerade aber die bis auf das sechste Inning gezeigte Leistungsverbesserung im zweiten Spiel nähren für die jetzt anstehende Auswärtspartie bei den Tübingen Hawks die Hoffnungen auf den ersten Doppelsieg.
Autor: Matt Slovig