„Der Ball ist rund und ein Spiel dauert neun Innings”. Herbergers alte Fußballweisheiten lassen sich auch problemlos auf den Baseballsport übertragen, auch wenn der Baseballer eher dazu tendiert, den Ausspruch „It ain’t over ‚til the fat lady sings” zu nutzen, um auszudrücken, dass ein Spiel erst dann zu Ende ist, wenn das letzte Aus gemacht wurde. Eine Erfahrung, die auch die Tübingen Hawks im Double Header gegen die Mainz Athletics machen durften.

Lange Zeit sah es für die Schwaben nämlich so aus, als ob sie die nicht zuletzt dank eines Feldspielfehlers im ersten Inning erlaufenen drei Punkte eher schlecht als recht über die Zeit retten könnten. Doch schon im zweiten Spielabschnitt brachte Mainz auch auf die andere Seite des Scoreboards Bewegung, Max Boldts Single ermöglichte sowohl Janusz Radicke als auch Ulli Wermuth eine vollständige Umrundung des Karrees und die Grün-Gelben waren wieder auf Tuchfühlung an den Hawks dran. Mainz‘ Starter Manuel Möller fand derweil immer besser in sein Spiel und hielt sich in der Folge nicht lange mit der Offensive der Hausherren auf. Lediglich im sechsten Inning musste er noch einen Punkt der Tübinger hinnehmen, bevor er sein Team wieder zurück in die Offensive beorderte. Und die langte diesmal kräftig hin. Erneut war es Boldt, der diesmal Keigo Miyagi zum 3:4 aus Sicht der Gäste nach Hause holte, bevor er schließlich auf Benjamin Hieronimis Double den Ausgleich und kurz darauf Mike Larson und der vorgenannte First Baseman der Athletics nach einem Single von Nils Hartkopf die Führung erliefen. Auch Hartkopf und Flavio Rinaldi sollten noch punkten, daran konnte auch die Ablösung von Marcel Hering durch Hawks-Spielertrainer Sam Whitehead auf dem Mound nichts mehr ändern, sechs Punkte in diesem Spielabschnitt ließen die zumindest ansatzweise gesponnen Siegeshoffnungen der Tübinger wie Seifenblasen zerplatzen. Anders als Tübingen beschränkten sich die Mannen von Cae Santos aber nicht auf die Verwaltung des Vorsprungs, sondern setzten im neunten und letzten Inning noch einmal acht Punkte zum 16:4-Endstand drauf, während Möller routiniert den Hawks-Angriff mit einem Grundout und zwei Strikeouts in die Schranken wies.

     1 2 3 4 5 6 7 8 9   R  H E
MAI  0 2 0 0 0 0 6 0 8  16 15 1
TUB  3 0 0 0 0 1 0 0 0   4  4 5
WIN: Möller, M (4-1)
LOSS: Hering, M (2-2)

Im zweiten Spiel des Tages hatte Tom Gillespie auf Seiten der Hawks bereits von Beginn an Probleme mit einer aggressiv agierenden Mainzer Offensive, als das Spiel nach dem sechsten Inning beim Stand von 13:1 für die Athletics ein vorzeitiges Ende fand hatte ihm der Mainzer Angriff nicht weniger als 15 Hits eingeschenkt, darunter sechs Doubles von Hendrick Schewe, Mike Larson, Nils Hartkopf und Julian Aufenanger sowie ein Homerun von Larson. Auf der anderen Seite unternahm derweil Nils Harkopf einen Sonntagsspaziergang am Samstag Nachmittag durch die Offensivreihen der Tübinger. Tübingens Run kurz vor Ende des Spiels diente lediglich der Ergebniskosmetik für die Schwaben, die nach diesem Spieltag die rote Laterne fester denn je umklammert halten, während Mainz sich mit jetzt ausgeglichener Sieg-Niederlagen-Bilanz im Mittelfeld der Tabelle festsetzen konnte.

     1 2 3 4 5 6   R  H E
MAI  2 3 0 4 1 3  13 15 1 
TUB  0 0 0 0 1 0   1  5 1
WIN: Hartkopf, N (1-0)
LOSS: Gillespie, T (0-2)