Das Wunder von Mainz ist perfekt! Mit 6:3 bezwingen die Mainz Athletics die Regensburg Legionäre im fünften und entscheidenden Finalspiel und holen damit zum ersten Mal in der 19-jährigen Vereinsgeschichte die Deutsche Meisterschaft an den Rhein.
Nach dem Doppelsieg am ersten Finalwochenende war für die Regensburg Legionäre die Meisterschaft schon so gut wie unter Dach und Fach. Stadionsprecher Jochen Bender tönte nach dem knappen Sieg in Extra-Innings am Sonntag noch, dass man am kommenden Wochenende noch für ein Spiel nach Mainz fahre. Und es sah auch fast so aus, als sollte er recht behalten. Die verspielte 9:1-Führung in Spiel 3 glich schon fast ein auf dem Silbertablett gereichten Geschenk für Regensburg, doch die Legionäre griffen nicht zu. So nah wie zu dem Zeitpunkt sollten sie der Meisterschaft aber nie wieder kommen.
Max Boldt und Flavio Rinaldi machten am Samstag den Sack zu, Keigo Miyagi sorgte am Sonntag für klare Verhältnisse und das damit erforderliche Spiel fünf am Tag der Deutschen Einheit war das Letzte, womit die Legionäre gerechnet hätten.
Vor vollem Haus, knapp 1200 Zuschauer wurden gezählt, lieferten sich Manuel Möller auf Mainzer und Rodney Gessmann auf Seiten der Legionäre eine bis in das sechste Inning punktlose Schlacht, denn trotz deutlich mehr Baserunnern als die Regensburger konnten die Gäste vom Rhein bis zu dem Zeitpunkt keinen Profit daraus schlagen. Das änderte sich schlagartig, als Gessmann den Mound verließ und die Lederkugel an Martin Almstetter übergab. Bereits vergangenen Samstag hatten die Mainzer gut gegen den Linkshänder getroffen und knüpften daran nahtlos an. Drei Punkte sollten es am Ende des siebten Spielabschnitts für Mainz sein, dem die Regensburger zunächst nicht entgegenzusetzen hatten. Erst im Nachschlag des achten Innings konnten die Donaubaseballer auf 2:3 verkürzen, doch Mainz hatte sein Pulver noch nicht verschossen. Gegen Philipp Hoffschild stellten sie im neunten Spielabschnitt den alten Abstand nicht nur wieder her, sondern legten noch einen weiteren Punkt drauf.
Zum Zerreisen gespannt dann die Situation in der unteren Hälfte des neunten Innings. Schlechte Würfe und einen Fehler in der Feldverteidigung der Athletics ausnutzend konnte Regensburg nicht nur alle Bases besetzen, sondern bei zwei Aus auch noch einen weiteren Punkt erlaufen. Nils Hartkopf verhinderte aber ein Déjà-vu für die 150 mitgereisten Mainzer Fans, mit dem Wurf an die erste Base zu Martin Kipphan beendete er das Inning und krönte damit die aufregendste Saison in der Mainzer Baseballgeschichte mit dem Deutschen Meistertitel.
Bei der anschließenden Siegerehrung gab es neben dem Wanderpokal und der Meistertrophäe auch noch zwei Individual Awards für Mainz zu feiern. Keigo Miyagi wurde als Best Pitcher, Manuel Möller als MVP ausgezeichnet.