Die Saison geht zu Ende und nicht nur die Sandflora steht vor ihrem Abschied, sondern auch der langjährige Trainer der Mainz Athletics. Nach fünf Jahren hat sich Cae Santos dafür entschieden, in seine Heimat zurückzukehren und dort eine neue Herausforderung anzunehmen. Wir sprachen mit Cae über seine schönsten Erlebnisse bei den A’s, die Gründe für seinen Abschied und seine Vorfreude auf Amerika.

Cae, Du hast dich dafür entschieden, wieder nach Amerika zu gehen. Warum?

„Das ist keine Entscheidung gegen die Athletics. Ich habe einfach gespürt, dass es für mich an der Zeit ist, wieder nach Amerika zu gehen und dort eine neue Herausforderung zu suchen. Ich werde eine College-Mannschaft trainieren und sehen, was aus dem Baseball in den Staaten geworden ist, seit ich dort vor zehn Jahren weggegangen bin. Außerdem kann ich in Kalifornien mit meiner Freundin zusammenleben. Darauf freue ich mich sehr.“

Was waren für Dich die schönsten Erlebnisse bei den A’s?

„Natürlich steht der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 über allem. Daran erinnere ich mich auch heute noch oft zurück. Das war ein einmaliges und einfach unglaubliches Erlebnis. Welche Höhen und Tiefen wir während der Saison erlebt haben, welche Teams wir in den Play-offs geschlagen haben und im fünften Spiel in Regensburg den Titel zu holen – das werde ich nie vergessen. Aber auch die vielen Erfolge mit den Nachwuchsmannschaften waren eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Ich denke, wir haben hier gute Grundlagen gelegt, auf denen mein Nachfolger dann aufbauen kann.“

Bist Du traurig, dass die A’s gerade in deinem letzten Jahr die Play-offs verpasst haben?

„Natürlich. Ich hätte mir gewünscht, dass wir auch in meinem letzten Jahr in die Play-offs kommen. Das haben wir leider nicht geschafft, weil ich einen schlechten Job gemacht habe. Meine Spezialität, in der Vergangenheit aus den Vorrausetzungen immer das Beste zu machen, habe ich dieses Jahr nicht eingehalten. Die Mannschaft hatte eine Menge Potenzial, aber wir haben es nicht abgerufen und zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht.“

Ist das sportliche Abschneiden ein Grund für Ihren Abschied nach fünf Jahren?

„Nein. In erster Linie suche ich eine neue Herausforderung und habe das Gefühl, dass es für mich auch aus privaten Gründen Zeit ist, in meine Heimat zurückzugehen. Aber natürlich herrscht bei mir eine gewisse Frustration darüber, wie die Saison gelaufen ist. Uns haben in den vergangenen Jahren nach dem Gewinn der Meisterschaft die klaren Konzepte gefehlt, weshalb wir nicht immer das Optimale erreicht haben. Das muss ich mir im Nachhinein ankreiden.“

Du bist aber mit der ersten Mannschaft, mit den Junioren und der Jugend Meister geworden und stehst mit der zweiten Mannschaft kurz vor dem Titelgewinn…

„Es soll auch nicht der Eindruck entstehen, dass hier etwas schlecht war. Man muss seine Arbeit aber auch selbstkritisch betrachten. Aber unterm Strich waren es fünf der schönsten Jahre meines Lebens. Ich habe viel gelernt, erlebt und viele echte Freunde kennen gelernt. Ich sehe meinen Abschied auch nicht als Loch, sondern als Möglichkeit für den Verein, sich weiter positiv zu entwickeln. Dafür haben wir die Grundlagen gelegt.“