Die Mainz Athletics sind in ihrem neuen Ballpark angekommen. Das Baseball-Bundesligist feierte beim 8:7-Erfolg gegen die Bad Homburg Hornets im Nightgame vor rund 600 Zuschauern seinen ersten Sieg im neuen Stadion. Da das Team von Trainer Ulli Wermuth auch die zweite Partie am Samstag vor 200 Fans mit 8:2 gewann, untermauerten die A’s ihren Anspruch auf die Playoff-Plätze.

Die Kulisse wirkte noch immer etwas unwirklich. Fast zu schön, um wahr zu sein. 600 Zuschauer auf den Rängen des modernsten Stadions in Deutschland, dazu ein Flutlichtspiel und eine tolle Stimmung – „hier kann man sich nur wohlfühlen. Ein grandioses Stadion“, schwärmte Peter Johannessen. Und dazu präsentierten beide Teams den Fans auch noch eine spannende Begegnung mit dem besseren Ende für die Athletics. Mit dem Single sicherte Mike Larson seinem Team im siebten Inning den neunten Saisonsieg. Zuvor hatten sich beide Mannschaften einen heißen Kampf geliefert. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die A’s die Partie und gingen mit 4:2 in Führung. Als Bad Homburg kurz darauf auf 7:4 davonzog, wurde es eng für die Grün-Gelben. „Leider haben wir in dieser Phase in der Verteidigung aufgehört mitzuspielen“, ärgerte sich Wermuth. Aber sein Team stemmte sich mit aller Macht gegen die dritte Heimniederlage in Folge und schaffte tatsächlich den Ausgleich. Der entscheidende Run zum 8:7 ging schließlich im Jubel der Zuschauer unter. Es war geschafft. Der erste Sieg im neuen Ballpark. „Ich bin nicht nur froh, dass wir gewonnen haben, sondern bin auch stolz auf die Art und Weise. Die Jungs haben eine tolle Moral bewiesen“, sagte Wermuth.

Auch im zweiten Spiel am kommenden Tag waren die Hornets lange Zeit ein unbequemer Gegner. Bis zum sechsten Inning stand es 2:2, ehe Wermuth der entscheidende Schachzug gelang. Bei nur einem Aus und Bases Loaded nahm er Lennard Stöcklin kurzfristig aus der Line Up und wechselte den eigentlich am Knie verletzten schwedischen Nationalspieler Johannessen ein. Sein Auftrag: Den Ball treffen und irgendwie zur nächsten Base kommen. Der schwedische Kämpfer befolgte die Anweisungen seines Coaches, biss sich auf die zweite Base und schob durch seinen Hit Tim Stahlmann und Kevin Kotowski nach Hause – 4:2. „Ulli hat mir schon angekündigt, dass er diese Option im Hinterkopf hat“, sagte Johannessen, der schon am letzten Wochenende die ersten beiden Homeruns in der Geschichte des neuen Stadions geschlagen hatte. „Ich fühle mich hier schon sehr wohl“, lächelte er. Trotz seiner Verletzung hatte er für die Vorentscheidung gesorgt. Denn die A’s-Defensive um Pitcher Pat Haugen hatte die Hornets gut im Griff und der ehemalige Mainzer Werfer Mike Otto tat sein Übriges, um Bad Homburg nicht mehr rankommen zu lassen. Erst kassierte Otto drei Runs, dann beschwerte er sich solange beim Schiedsrichter bis er vom Platz flog – und sicherte sich seinen persönlichen Eintrag in den Geschichtsbüchern des Stadions, wenn auch einen unrühmlichen. „Das war ein knappes Spiel, das wir am Ende aber verdient gewonnen haben“, freute sich Wermuth über den „sehr wichtigen Doppelsieg“.