Die Mannheim Tornados haben die Siegesserie der Mainz Athletics in der Baseball-Bundesliga beendet. Nach zuvor sieben Erfolgen musste sich das Team von Trainer Ulli Wermuth den Mannheimern vor rund 650 Zuschauern im ersten Spiel 4:5 geschlagen geben. In der zweiten Begegnung behielten die Athletics jedoch wieder die Oberhand und festigten durch einen 9:1-Erfolg ihre Tabellenführung.
Auf dem Papier war es zwar das Duell zwischen den A‘s und den Tornados, eigentlich hieß es über die gesamte Spielzeit hinweg aber Jan-Niclas Stöcklin gegen die Mainz Athletics. Bis zum zwölften Inning stand der das A‘s-Eigengewächs für die Mannheimer auf dem Mound und holte gegen seinen Ex-Verein alles aus sich heraus. Als Max Boldt ihm bei zwei Aus am Schlag gegenüberstand, war Stöcklin eigentlich schon am Ende seiner Kräfte. „Ich habe einfach versucht zu verdrängen, dass ich müde bin“, sagte Stöcklin. „Gegen Mainz war ich noch mehr motiviert. Ich wollte unbedingt gewinnen.“ Und das gelang dem Pitcher auch. Boldt traf den Ball zwar und feuerte ihn weit hinein ins Outfield, dort war er aber sichere Beute der Mannheimer Verteidigung. Die Athletics kassierten nach sieben Siegen in Serie die erste Niederlage.
„Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen“, sagte A‘s-Trainer Ulli Wermuth. „Meine Jungs haben bis zum Ende an sich geglaubt und nie aufgegeben.“ Als Julius Spann nach einem Schlag von Max Boldt im zehnten Inning der erneute Ausgleich (4:4) gelang, hatten die Gastgeber den Moment auf ihrer Seite. Die A‘s hatten mit Christian Decher einen frischen Werfer auf dem Mound und somit im Vergleich zu immer müder werdenden Stöcklin eigentlich die besseren Karten. Wieder einmal waren es aber unnötige Fehler im Outfield, die den Mainzern nicht nur das Momentum der Aufholjagd nahmen, sondern sie auch um den Sieg brachten. Martin Matlacki hatte im zehnten Inning schon mit zwei Errors den 3:4-Rückstand verschuldet, nun kam Peter Johannessen zu spät in die Gänge und schenkte den Tornados den entscheidenden Run zum 4:5. „Es ist nicht akzeptabel, wie wir uns im Outfield präsentieren“, ärgerte sich Wermuth, zu
seiner aktiven Zeit selbst Outfielder. „Ich bin stinksauer.“
Auch am Tag darauf hatte Wermuth noch ein wenig an der unnötigen Niederlage zu knabbern. Die starke Leistung seiner A‘s beim 9:1-Sieg vor rund 600 Zuschauern in der zweiten Partie stimmte den Trainer aber wieder etwas milde. Nachdem den Mainzern zu Beginn noch der Krimi am Vorabend in den Knochen gesteckt hatte und sie nur schwer in die Partie fanden, legten sie im zweiten Inning richtig los und drehten ein 0:1 in eine 6:1-Führung. Im dritten Spielabschnitt legte der starke Julius Spann per Homerun nach.
Angesichts der souveränen Vorstellung von A‘s-Pitcher Pat Haugen war die Partie schon früh entschieden. Und auch dem Split gewannen die Athletics etwas Positives ab. „Jetzt haben wir eben eine neue Siegesserie gestartet“, lächelte Max Boldt.