Athletics stechen Hornissen
14.06.2012 01:00 Uhr – MAINZ
Von Martin Gebhard
BASEBALL Mainzer Nachwuchs löst ganz souverän das DM-Ticket
Riesenjubel – und das bereits nach einer Stunde! Die Spieler herzen ihren Trainer, die Mütter unter den rund 50 Fans im Ballpark am Mainzer Hartmühlenweg kreischen vor Freude…
Was ist geschehen? Ganz einfach: Viel früher als erwartet hat die erste Baseball-Schülermannschaft des Bundesligisten Mainz Athletics die Südwestmeisterschaft perfekt gemacht. Und damit haben sich die A’s auch für die Deutsche Meisterschaft im September im nordrhein-westfälischen Solingen qualifiziert. Den Traum wahr gemacht haben die Jungs und Mädels um Headcoach Martin Matlacki und seine beiden Assistenten Andreas Lastinger und Max Stahlmann durch einen 11:1-Kantersieg im ersten Spiel gegen die Saarlouis Hornets. Nach fünf Innings ist beim Schülernachwuchs ein Spiel normalerweise beendet. Aber da die Gastgeber die Führung gegen die Saarländer bereits im vierten Spielabschnitt auf 11:1 ausgebaut hatten, einen so geannten Zehn-Punkte-Vorsprung, beendeten die Umpires Ulrich Pings und Andreas Klages das Match vorzeitig.
Die A’s wollten faire Gastgeber sein und spielten auch das zweite Spiel im Double-Header. Resultat: 12:11. Damit weisen die Rheinhessen gegen ihren einzigen Gegner, gegen den sie in vier Double-Headern angetreten waren, eine Bilanz von 6:2 Siegen auf.
„Wir haben stark geschlagen und super aufgepasst“, resümierte der zehn Jahre alte Outfielder Joshua Limmeroth, der Sohn von Athletics-Managerin Robin Limmeroth. Und natürlich waren auch die Trainer hoch zufrieden: „Wir haben zwar das erste Inning verschlafen“, räumte der 28-jährige Coach Matlacki, auch Rightfielder in der Bundesliga-Mannschaft, ein. „Dann sind wir aber regelrecht aufgeblüht“, frohlockte er. Die Gäste hätten zwar einen starken Pitcher gehabt (den besten im Südwesten). „Aber ich habe den Jungs gesagt: Trotzdem auf die Pille draufgehen!“ Und tatsächlich: Gleich zu Beginn schrie Matlacki: „Hau‘ die Kelle“, zu einem seiner Schützlinge. Sprüche gehören eben dazu beim Baseball.
„Good Job, Jerome“, rief denn auch Managerin Limmeroth auf der Tribüne, als ihr Allrounder mit dem Nachnamen Noso mit einer gelungenen Aktion die Wende aus der Schlafmützigkeit im ersten Inning einleitete. Ein Knackpunkt waren herrliche Spielzüge, mit denen die A’s ihre ersten Runs einfuhren: Den Grundstein legte Pitcher Daniel Michel, der, diesmal als Angreifer in Aktion, im zweiten Spielabschnitt die erste Base erreichte. Riesen-Applaus. Dann stahl er die zweite Base, weil der Catcher den Ball hatte fallen lassen. Moritz Klein konnte zur ersten Base vorrücken, Michel zur Dritten. Schließlich brachte Batter Karl Feldmann Michel heim – der erste Run war perfekt. „Mein Junge“, schrie Mutter Susanne Feldmann vor Glück. Danach kamen die Gastgeber so richtig auf Touren und der Sieg war nur noch eine Frage der Zeit.
So schön kann Baseball sein – auch schon beim durchschnittlich elfjährigen Nachwuchs. Und die „Hornissen“ haben gar nicht gestochen…
Mainz Athletics: Boukadida, Michel, Bierwirth, Sorrentino, Sullivan, Klages, Schnorbach, Feldmann, Simmons, Petrache, Limmeroth, Klippel, Noso.
Treffsicher: Caelan Sullivan befördert den Ball direkt wieder in Richtung Infield. Am Ende siegten seine A‘s 11:1. Foto: hbz/Stefan Sämmer