Von 5:1 Siegen bis zu sechs Niederlagen erstreckt sich das Spektrum, das sich Ulli Wermuth vor der Spitzenspielserie unserer Bundesligamannschaft gegen die Regensburg Legionäre und die Heidenheim Heideköpfe vorstellen konnte. Eins dieser sechs Spiele liegt jetzt hinter uns und immer noch ist das komplette Spektrum möglich. Denn trotz früher hoher Führung haben wir die beiderseits hochklassige erste Partie gegen die Legionäre verloren.
„Eine herbe Niederlage“, sagte unser Coach nach dem 5:7. „Wir müssen konsequenter spielen.“ Immerhin: Auch gegen die Regensburger, den vielleicht stärksten Gegner, den es in diesem Land gibt, war vieles zu sehen, was Spitzenbaseball ausmacht. Unser Starter Jan-Niclas Stöcklin begann ungewohnt unsicher, fing sich aber sehr schnell und warf wieder in sechs Innings elf Strikeouts – ärgerlich, dass zwei seiner vier Walks zu Runs wurden. „Janni war wieder sehr gut“, sagte Wermuth, „aber das wird noch besser.“ Manuel Möller übernahm beim Stand von 5:4 und warf gegen die Spitze des Regensburger Lineups ein fantastisches siebtes Inning mit Strikeouts gegen den ersten und dritten Batter und dem Assist, um dazwischen auch den zweiten zurück auf die Bank zu schicken. „Aber nach diesem erfolgreichen Inning hätte ich den angeschlagenen Möller runterholen und den sehr guten Böttger bringen müssen“, sagte Wermuth. Nick Böttger schaffte im achten Durchgang ebenfalls drei schnelle Aus, aber Möller hatte da schon das 5:6 kassiert. „Darum schlafe ich erst einmal nicht gut“, sagte unser Coach selbstkritisch. Böttger musste im neunten Inning noch den siebten Run der Legionäre hinnehmen.
Defensiv stabil, offensiv mit starken Phasen
Die Defensive war wieder stabil. Lucas Dickmans Fehler im ersten Inning hatte keine Konsequenzen und Nici Weichert machte seinen im fünften Inning durch ein schönes Doubleplay umgehend wieder gut. Gegen die wenigen Regensburger Hits hatten die Verteidiger keine Chance. Und offensiv hatte unser Team starke Phasen. Das erste Inning begann zwar mit zwei Aus im Infield, dann kamen aber Andrew Jones (Walk) und Mike Larson (Single) auf Base und Max Boldt räumte mit einem hohen Ball über den Leftfieldzaun alles wieder ab. Vier Pitches später schlug Lennard Stöcklin seinen ersten Bundesliga-Homerun etwas flacher hinterher. „Ein unbeschreibliches Gefühl! Erst recht gegen einen so guten Pitcher“, strahlte unser Third Baseman. „Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“
Die Wende knapp verpasst
Den Regensburger Ausgleich im vierten Inning durch die Hits von Evan Le Blanc und Chris Howard konterte Kevin Kotowski mit dem 5:4 im fünften Inning. Viel mehr Chancen gab es nicht. Jones hatte im siebten Durchgang bei zwei Aus Runner auf der ersten und zweiten Base, aber sein Schlag ins Centerfield war wenige Meter zu kurz. Laut wurde es auf den Tribünen schon im achten Inning, richtig laut im neunten, als Nici Weichert nach Lucas Dickmans Strikeout den Ball über den Kopf des Centerfielders schlug und locker bis zur dritten Base kam. Kevin Kotowski hatte danach drei Balls und zwei Strikes – noch ein Ball und die Wende wäre nicht mehr unrealistisch gewesen. Es kam jedoch ein Strike und auch Julius Spann bekam den Ball nicht mehr aus dem Infield heraus.
„Wir brauchen Kevin“, sagte Wermuth. „Eigentlich müsste er nach dem Winter in Australien in Topform sein. Er hat vielleicht zu hohe Erwartungen an sich selbst. Das bricht ihm das Herz. Ich hoffe, dass er morgen wieder auftrumpfen wird.“
Morgen, im zweiten der sechs Spitzenspiele. „Wir werden rausgehen und alles geben“, versprach Lennard Stöcklin. „Wir wollen den Sieg. Das ganze Team ist mit dem Herz dahinter.“ cka
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Regensburg Legionäre 0 0 4 0 0 0 0 2 1 7
Mainz Athletics 4 0 0 0 1 0 0 0 0 5
CF K. Kotowski (1 Run/0 RBIs), LF Schulz (7. LF Spann), C Jones (1/1), RF Larson (1/0), DH Boldt (1/3), 3B L. Stöcklin (1/1), 1B M. Raab (8. T. Kotowski, 9. 1B Kuczulaba), 2B Dickman, SS Weichert – P J. Stöcklin (7. P Möller, 8. P Böttger).