Die Niederlage gegen die Tübingen Hawks am Samstag mag ärgerlich sein – unsere Playoffchancen sind kurioserweise nicht geringer geworden, da am Sonntag auch die Konkurrenten kaum punkteten: Stuttgart verlor gegen Heidenheim, Haar verlor gegen Regensburg, Mannheim gewann nur ein Spiel gegen Bad Homburg. „So kann man das sehen“, sagt unser Coach Ulli Wermuth. „Wir haben eine Chance vergeben, aber die anderen haben uns im Rennen gelassen. Wir versuchen jetzt, nach vorne zu gucken. Entscheidend ist, dass wir uns in Stuttgart gut präsentieren.“
Am Donnerstag, 13 Uhr, beginnt der Doubleheader der Athletics bei den Stuttgart Reds. Am Sonntag, ebenfalls um 13 Uhr, beginnen bereits die Rückspiele am Mainzer Hartmühlenweg. „Diese Spiele sind richtungweisend“, sagt Wermuth. „Das Wochenende ist richtungweisend.“ Die Haar Disciples spielen viermal gegen Heidenheim, die Mannheim Tornados viermal gegen Regensburg. Setzen sich die Favoriten durch und holen die Mainzer ihre Punkte, sind sie auf einmal wieder ganz dick im Geschäft. Oder sie sind so gut wie raus, wenn es nicht so gut läuft. „Vieles ist möglich“, sagt Wermuth. „Wir werden unseren besten Baseball spielen müssen, um uns für die Playoffs zu empfehlen.“
Was uns in Stuttgart erwartet, ist schwer zu sagen. Die Mannschaft der Reds hat sich weitreichend verändert, seit wir im letzten Spiel vor den Playoffs der vergangenen Saison zum letzten Mal gegeneinander gespielt haben. Es war ein turbulenter 11:10-Sieg der A’s am Hartmühlenweg, bei dem wir 6:0 führten, 6:7 zurücklagen, 9:7 führten, 9:10 zurücklagen und bei Bases loaded und keinem Aus im neunten Inning Max Boldt und Andreas Lastinger den Sieg mit einem fantastischen 3-2-3-Doubleplay retteten.
Die Strategie der Reds gegen die Heidenheim Heideköpfe (1:18, 1:11) begreift Wermuth nicht. Die Starter haben zusammen keine drei Innings geworfen: Thomas de Wulf wurde im zweiten Spiel nach zwei Durchgängen und Rückstand ausgewechselt, Nick Renault, der neuerdings auch im Feld spielt und in dieser Saison noch nicht sein hohes Niveau der vergangenen Jahre erreicht, kassierte in der Schlussphase noch ein paar Runs. „Ich gehe davon aus, dass das Schonung für den Donnerstag waren oder sie nicht hundertprozentig fit waren“, sagt der Mainzer Coach. „Andres Pérez, der ein sehr guter Werfer sein soll, hat nur zwei Innings geworfen, Marcel Hering hat ein bisschen geworfen, sogar Sascha Rauschenberger, der in dieser Saison noch gar nicht geworfen hat. Sie haben alle ein bisschen werfen lassen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie gar nicht auf Sieg gespielt haben. Vielleicht geht es nicht mehr um den ersten und zweiten Platz. Sie waren aber offenbar auch nicht in der Lage, gegen Heidenheim zu punkten. Das waren wir ja sehr wohl über weite Strecken. Und wenn Stuttgart nicht mit dem Pitching auf Sieg spielt, können sie ja trotzdem den Ball schlagen. Das haben sie nicht gemacht. Vielleicht sind sie da angreifbar.“ Wermuth geht davon aus, dass die Reds zumindest ihre Mühe haben gegen das starke Mainzer Pitching.
Wen er den Reds entgegenstellt, weiß Wermuth schon. „Die Taktik kann ich nicht preisgeben“, sagt der Coach, „aber ich habe einen Plan. Gegen Heidenheim hatte ich auch einen, der ist er nicht so gut aufgegangen. Ich hoffe, dass das jetzt besser klappt.“ Dafür spricht, dass mit Michael McIver ein weiterer Pitcher zur Verfügung steht. „Wir haben mit ihm eventuell den besten Pitching Staff im Süden“, sagt Wermuth. „Stuttgart ist anhand der Statistiken nicht zwingend die beste Schlagmannschaft. Ihre Ausländer Renault und Gavin Ng sind nicht die Andrew Smiths und Jamie Owens der Liga, auch nicht die Dyches und Petersens von Haar. Deshalb müssen wir gucken, dass wir unseren Pitchern endlich den Runsupport geben, den sie verdienen. Alle müssen hauen. Alle müssen beitragen. Dann ist es gegen uns nicht leicht, das kann ich garantieren.“ cka