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Mike Larson, Marcel Schulz und die restlichen Jungs hatten gegen Stuttgart Grund zur Freude. Den wollen wir auch jetzt wieder.

Die Bundesliga geht in ihre entscheidende Phase. Eine Bestandaufnahme zeigt: Heidenheim ist Favorit auf die Südmeisterschaft, verfolgt von den Regensburgern. Am anderen Tabellenende sind Bad Homburg und Tübingen relativ gleichauf, beide nicht mehr sieglos, aber mit klarem Rückstand auf das Mittelfeld. Und in jenem streiten sich vier Teams um zwei verbleibende Playoff-Plätze. Die Stuttgart Reds haben gute Aussichten, in ihrem dritten Bundesligajahr erstmals dabei zu sein, haben ihre drei Konkurrenten aber noch lange nicht distanziert. Und wir stehen auf dem vierten Platz, mit einem minimalen Vorsprung auf die Haar Disciples und Mannheim Tornados.

Unabhängig von allen Jubiläumsfeierlichkeiten geht es daher für uns um genau eines: Im direkten Duell mit dem Rekordmeister (heute abend, 19 Uhr, sowie morgen um 14 Uhr) diesen vierten Platz verteidigen. Die vier Spiele, die uns danach noch bevorstehen, können wir dabei getrost erst einmal ausblenden. Zwei Siege gegen die Tornados wären in unserer Situation ungemein hilfreich. Ein Split unter Umständen auch; dabei müssten wir auf jeden Fall die Rundifferenz für den direkten Vergleich im Auge behalten. In dieser Rechnung führen wir nach der 3:7/12:2-Siegteilung in den Hinspielen mit sechs Runs.

„Wir stehen seit einer Weile unter Druck“, sagt Ulli Wermuth, „und von Niederlage zu Niederlage wird der größer.“ Unser Coach weiß, dass jetzt nicht mehr vieles schiefgehen darf, aber er sieht darin keinen Grund zur Panik. „Die Situation ist nicht super angenehm, aber auch nicht unangenehm, weil man unter Druck auch Leistung bringen muss. Das müssen wir in den kommenden Jahren auch immer wieder tun.“ Also kann man sich ruhig mal daran gewöhnen, findet Wermuth.

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Mit hoher Konzentration hat nicht nur Kevin Kotowski zuletzt dem Druck standgehalten.

Die Bundesliga ist in diesem Jahr so eng wie selten, wir sind mittendrin in diesem knappen Rennen. „Dass es so schwierig für uns ist, ist ungewohnt“, sagt Wermuth. „Wir sind playoffverwöhnt. Aber die Liga ist unheimlich stark. Die ersten sechs Teams sind sehr gute Baseballmannschaften, die immer schwer zu schlagen sind. Wir müssen jetzt an uns glauben.“ Glauben an die eigene Stärke, vor allem aber daran, selbst eins der ersten sechs Teams zu sein, auch schwer zu schlagen zu sein.

Selbstbewusstsein verleiht uns die starke Heimserie. Am Hartmühlenweg haben wir zuletzt siebenmal gewonnen. Nach dem 4:2-Pflichtsieg gegen die Tübingen Hawks folgte ein ungeheuer wichtiger 3:2/5:4-Doppelerfolg gegen die Stuttgart Reds. Anschließend schlugen wir viermal die Schweizer Nationalmannschaft, die uns – zugegeben – nur im knappen ersten Spiel Pitching auf Bundesliganiveau entgegenstellte.

Wermuth hat nun eine Auswahl, wie er sie in dieser Saison noch nicht hatte. Max Boldt hat in Haar ein Spiel gecatcht, Andrew Jones im Outfield gespielt. „Und das war kein Grund zur Niederlage“, sagt unser Coach. „Ich hoffe, dass ich auf Dauer auf Boldt als Catcher setzen kann. Man sieht, dass unser Infield die Hilfe eines ausländischen Shortstops gebrauchen könnte und ich bin ein Freund von deutschem Catching.“ Nicht nur der Nationalspieler, der zu Saisonbeginn ein langwieriges Handicap mitschleppen musste, ist wieder voll belastbar. Center­fielder Kevin Kotowski ist wieder fit, Pitcher Michael McIver hat seine Rückenprobleme fast ganz überwunden.

Die Tornados haben sich in dieser Saison wieder revolutioniert. Vor wenigen Wochen trennten sie sich von ihrem Coach Cody Puckett, Nachfolger ist der Ex-Mainzer Alex Szalay. „Zwei meiner Ex-Spieler sind jetzt Bundesligatrainer“, sagt Wermuth. „Das ist sehr erfreulich.“ Szalay kommt mit einem internationalen Team nach Mainz, das schon unerwartete Siege geholt, aber auch unerwartete Niederlagen kassiert hat. „Mannheim kommt aus einer ganz schwierigen Phase“, sagt Wermuth. „Gemessen an ihren Ansprüchen waren sie 2013 nicht besonders erfolgreich. Sie haben sich jetzt sinnvoll verstärkt.“ cka

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