Die Saison 2015 beginnt mit zwei Topspielen: Zu Gast am Hartmühlenweg ist am Samstag (19 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) der deutsche Vizemeister, die Heidenheim Heideköpfe. Die Württemberger waren im vergangenen Jahr die alles dominierende Mannschaft der Bundesliga Süd. In der regulären Saison gewannen sie 25 Spiele, eins mehr, als der Nordmeister Solingen Alligators überhaupt gespielt hat. Nur drei Partien gingen verloren: das Auftaktspiel in Stuttgart (8:11), die erste Partie gegen Regensburg am dritten Spieltag (1:6) und das zweite Spiel in Mainz (4:5). In den Playoffs setzten sich die Heideköpfe ungeschlagen gegen Hamburg und Stuttgart durch, ehe sie im Finale trotz insgesamt 12:6 Runs in vier Spielen an den Solingen Alligators scheiterten.
Veränderungen im Kader
Im Team der Heideköpfe hat sich einiges verändert – zumindest vorübergehend. So wird Luke Sommer zunächst fehlen. Der Nationalpitcher, der schon in der vergangenen Saison einige Spieltage verpasst hat, wird erst im Juni zum Europapokal zur Mannschaft stoßen. Auch der Ex-Mainzer Sascha Lutz fällt gegen uns aus. Charlie Calamia und Andrew Smith haben Heidenheim verlassen, aber Pitcher Tyler Lockwood und der offensivstarke Outfielder James McOwen sind geblieben. Dazu kommen vielversprechende neue Ausländer, nämlich der Kanadier Aaron Dunsmore für das Infield und ein US-Amerikaner mit italienischem Pass und großem Namen: Thomas di Benedetto ist der Sohn des gleichnamigen Ex-Präsidenten des Fußballklubs AS Rom, der zugleich Anteile an den Boston Red Sox und am Liverpool FC hält.
„Heidenheim ist mit den sehr guten Startern Johannes Krumm und Lockwood ein starker Gegner. Das muss uns klar sein“, sagt Ulli Wermuth. „Sie haben die Stärken, die Abgebrühtheit, die Erfahrung, die wir uns wünschen würden. Aber wir freuen uns auf die Herausforderung und wollen gewinnen.“
Split im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr ist uns das einmal gelungen. Es war der Abschluss der extremsten Woche unserer Bundesligahistorie: Binnen zehn Tagen sechs Spiele gegen Regensburg, in Heidenheim und zuhause gegen Heidenheim. Die ersten fünf Spiele verloren wir, teils knapp (5:7 gegen die Legionäre, 7:9 bei den Heideköpfen, 2:4 gegen Heidenheim, jeweils im ersten Spiel), teils deutlich (6:12 gegen Regensburg, 2:12 in Heidenheim).
Das erste Heimspiel gegen die Heideköpfe nannte unser Coach den „Tag, an dem man Luke Sommer schlagen kann“. Wir hatten starkes Pitching und eine kluge Verteidigung, doch die Offensive kam gegen den Nationalpitcher zunächst nicht in Gang. 4:0 führten die Gäste irgendwann, weil diese neben ihrer zweifellos in großem Maßstab vorhandenen Qualität auch das nötige Glück hatten, dass mehrere harte Schläge ins Outfield nicht knapp neben dem Spielfeld landeten, sondern exakt auf der Linie oder knapp innerhalb. Gegen den Einwechselpitcher Robert Gruber verkürzten wir auf 2:4. Zweimal besetzten wir in den letzten Innings alle Bases, aber die wankenden Heideköpfe retteten in höchster Not den Sieg.
Konstruktiver Stuhlkreis
Unser Team setzte sich daraufhin zu einer konstruktiven internen Aussprache zusammen. „Wir haben die Rollen in der Mannschaft definiert“, erklärte Wermuth. „Das hat zum Spiel beigetragen.“ In der zweiten Partie führten wir nach zwei Innings 3:0 und nach sechs Innings 5:0. „Janni Stöcklin hatte einen Sahnetag“, lobte unser Coach seinen Starter, der in sieben Innings gegen den prominent besetzten Heidenheimer Angriff nur zwei Hits und zwei Walks abgegeben. „Gegen ein Lineup wie das von Heidenheim nur vier Runner auf Base zu lassen, ist ganz großer Sport“, sagte Wermuth damals.
Gegen Tim Stahlmann verkürzten die Heideköpfe auf 3:5, gegen Manuel Möller auf 4:5. Dabei bleib es, dank eines Hechtsprungs von Tobias Kuczulaba, der sich an der ersten Base einen dieser fiesen Bälle die Seitenlinie entlang schnappte. „Da hatten wir das Glück, das uns in dieser Woche gefehlt hatte“, sagte Wermuth.
2013 hatten wir beide Heimspiele gegen Heidenheim verloren, 2012 die Heideköpfe nach einem 4:8 im ersten Spiel mit 11:1 in sechseinhalb Innings abgefertigt. Der letzte Doppelheimsieg gegen unseren diesjährigen Auftaktgegner liegt zehn Jahre zurück. Insgesamt gab es in 30 Heimspielen gegen Heidenheim 16 Siege und 14 Niederlagen für die Athletics. cka