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Die Mainz Athletics Sekunden nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 in Regensburg. Ganz links: Kevin Kotowski, der in der Finalserie zum ersten Mal dem Bundesligateam angehörte.

Vor siebeneinhalb Jahren begann in Regensburg eine große Karriere, mehr oder weniger: Unser 16-jähriges Talent Kevin Kotowski stand zum ersten Mal im Bundesligakader der Mainz Athletics – in Spiel 1, 2 und 5 der Playoff-Endspielserie. Eingesetzt wurde der junge Catcher nicht. „Aber ich hatte mit den Großen das ganze Jahr verbracht“, erinnert er sich heute. „Nicht im Spiel, aber im Training. Ich habe mich genauso gefreut wie sie, dass wir die Meisterschaft geholt haben. Ich war überglücklich, auch ohne gespielt zu haben. Es war ja ein Riesenerfolg für den ganzen Verein.“

In der bis heute wohl dramatischsten Finalserie wurden wir 2007 Deutscher Meister. In der regulären Saison hatten wir bereits alle vier Spiele gegen die Regensburg Legionäre verloren. Nach dem vier Viertelfinalspielen gegen die Bonn Capitals qualifizierte sich das Team mit die Pitcher Manuel Möller Keigo Miyagi, Catcher Janusz Radicke, die Infielder Martin Kipphan, Nils Hartkopf, Max Boldt und Flavio Rinaldi und mit den Outfieldern Sascha Lutz, Mike Larson und Ulli Wermuth erstmals in unserer Vereinsgeschichte fürs Finale. Das begann mit einer heftigen und einer knappen Niederlage in Regensburg – und als erste und bisher einzige Mannschaft drehten die Athletics diesen 0:2-Rückstand im dritten, vierten und fünften Spiel.

Das ist nun lange her. Kotowski hat seitdem die Erfahrung von 182 Bundesligaspielen gesammelt, anfangs als Springer zwischen ziemlich allen Positionen außer Pitcher und Shortstop, im zweiten Jahr ohne Radicke schon regelmäßig als Catcher, seit 2012 fast nur noch im Centerfield. Der 24-Jährige ist Nationalspieler geworden. „Mittlerweile ist es nicht mehr so eine Aufregung wie früher“, sagt Kotowski vor den Auswärtsspielen der Saison 2015 bei den Legionären (Freitag, 19 Uhr, und Samstag, 14 Uhr), „aber nach Regensburg zu fahren, ist für die Mannschaft und für mich immer etwas Besonderes. Man spielt in einem Topstadion gegen einen harten Gegner.“ Gegen einen alten Rivalen. „Gegen Regensburg ist immer ein anderes Spiel als gegen Mannheim oder so“, erklärt Kotowski. „Es ist nicht so extrem wie zwischen den Yankees und den Red Sox, aber eine gewisse Rivalität ist vorhanden. Es ist immer ein sehr intensives Spiel. Die Meisterschaft ist jetzt acht Jahre her. Von damals sind nicht mehr viele dabei. Aber es geht weniger um die Spieler. Es ist ein Vereinsding. Mainz und Regensburg sind mit die größten Baseballvereine in Deutschland, beide sind lange dabei, beide sind immer in der ersten Liga…“

Joel Johnson lobte die Verbissenheit und Entschlossenheit seiner neuen Mannschaft. Im Gesicht von Kevin Kotowski, dessen Schlag schließlich die Partie entschied, ist beides zu sehen.
Siebeneinhalb Jahre nach dem Titelgewinn zählt Kotowski mit fünf Runs in vier Spielen zu unseren bisher stärksten Waffen in der Saison 2015.

Unser Centerfielder erwartet zwei sehr schwere Spiele gegen den einzigen nach vier Saisonspielen noch ungeschlagenen Süd-Bundesligisten: „Das ist aber immer so gewesen. Regensburg hat eine Topmannschaft, sehr erfahren, aber mit guten jungen Spielern.“ Tief stapeln möchte Kotowski nicht: „Wir fahren mit der Absicht hin, mindestens eins zu gewinnen, im Idealfall zwei. In der Vergangenheit war unser Ziel in Heidenheim oder Regensburg immer: Okay, vielleicht gewinnen wir eins, damit geben wir uns zufrieden. Aber so ist das nicht mehr.“

Als Nationalspieler ist Kotowski mit den Legionären durchaus vertraut: „Ich habe in den letzten vier Jahren mit vielen der Jungs zusammengespielt“, sagt unser Centerfielder. „Max Boldt, Mike Larson, Manuel Möller und ich, wir kennen sie gut. Wir können einschätzen, wo die Stärken liegen, wo sie hinhauen, aber das ist auch andersherum der Fall. Was unsere Leute machen werden, wissen sie auch.“

Größten Respekt hat Kotowski vor Ludwig Glaser: „Er ist mit der beste Hitter der Bundesliga.“ Der 27-jährige Infielder spielte 2008 als Profi der LA Angels in der Rookie League. „Man muss aufpassen, wie man zu ihm pitcht“, sagt Kotowski. „In der Vergangenheit hat er uns viele Schwierigkeiten bereitet.“ Auch den Catcher Chris Howard („Er hat gegen uns immer gut gehauen“) und Matt Vance nennt unser Outfielder als Schlüsselspieler der Legionäre: „Vance spielt seit 2009 für Regensburg. Man hält ihn gar nicht mehr für einen Ausländer, weil er schon so lange dabei ist. Er ist ein kluger, intelligenter Baseballspieler und weiß sehr gut, wie man auf Base kommt. Das ist seine größte Stärke. Auch weil er sehr schnell ist, muss man zusehen, ihn von den Bases wegzuhalten.“

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Mike Bolsenbroeks letztes Spiel in Mainz begann schlecht für den Regensburger Pitcher: Im ersten Inning kassierte der Niederländer diese Volltreffer von Max Boldt (#23) und Lennard Stöcklin (#1) – Back-to-Back-Homeruns. In Regensburg gewann Bolsenbroek 2:0.

Mike Bolsenbroek, den niederländischen Starter der Legionäre, hält Kotowski für den besten Pitcher der Liga neben unserem Starter Jan-Niclas Stöcklin: „Das zeigen seit Jahren seine Statistiken. Letztes Jahr bei der Europameisterschaft in Brünn wurde er Best Pitcher des Turniers. Er wirft sehr schnell, kann aber auch seine Secondary Pitches, vor allem seinen Curveball, effektiv einsetzen. Wir haben aber schon gezeigt, dass er nicht unschlagbar ist. Er wird uns Schwierigkeiten bereiten, aber wir sind sehr gut eingestellt und ich sehe keine großen Sorgen.“ Den zweiten Starter, den Venezolaner Gianny Fracchiolla, kennt Kotowski noch nicht. „Aber er hat gegen Stuttgart einen No Hitter geworfen. Er scheint also ganz gut zu sein“, sagt unser Nationalspieler. „Aber wir müssen uns vor niemandem verstecken. Unsere Offense ist gut genug. Wir müssen aber gegen die sehr guten Pitcher Fokus, Intensität und Konzentration noch höher setzen, dann sind wir wettbewerbsfähig.“ cka

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