Ein schönes Kontrastprogramm stand am Donnerstag für die Fußballprofis des FSV Mainz 05 auf dem Trainingsplan: Unter der Anleitung unserer Bundesligaspieler Peter Johannessen, Joel Johnson und AJ Mackey spielten die 05er relativ spontan auf der unserer Anlage am Hartmühlenweg eine Runde Softball. Erst nach dem Mittwoch-Nachmittagstraining erfuhren die 05er davon; bis dahin war nur angekündigt, dass sie „einen Ausflug machen“.
„Wir wollten einen anderen Reiz setzen als Fußballtraining zu machen“, erklärte Jonas Grünewald, der Athletiktrainer der 05er. „An einem Tag, an dem wir ein bisschen entlasten wollten, haben wir einen anderen Sport gesucht, um Spaß zu haben und nicht ganz so intensiv zu trainieren. Da hat das gut gepasst.“ Es war nicht der erste Abstecher in eine andere Sportart: Bereits der vorletzte 05-Cheftrainer Thomas Tuchel hatte seine Profis bisweilen Handball oder Volleyball spielen lassen. „Einerseits dient es dazu, den Trainingsalltag aufzulockern, aber auch darum, durch neue Reize die Sinne zu schärfen“, teilten die 05er mit. „Trotzdem war es eine sportliche Einheit. Man steht ja beim Baseball nicht einfach nur herum.“
Die Baseballer waren durchaus angetan von ihren fachfremden Kollegen: „Das war ein großer Spaß“, schwärmte Johannessen. „Die Jungs sind wirklich gut.“ Unser Outfielder ließ die Fußballer ein paar Bälle fangen, ein paar geschlagene Bälle verarbeiten, ein paar Mal den Schläger schwingen und dann eine ernsthafte Partie spielen. „Sie haben das Spiel ziemlich schnell begriffen“, sagte Johannessen. „Als Profifußballer sind sie natürlich gute Athleten. Sie haben gute Spielzüge gezeigt, sind gut geslidet und es sah aus, als hätten sie großen Spaß.“
Dem schloss sich unser Chefcoach Ulli Wermuth an: „Die Jungs sind richtig gut. Unserer dritten Mannschaft würden sie schon jetzt ein richtiges Spiel geben.“ Julian Baumgartlinger schlug mehr als einen Homerun. Auch Stefanos Kapino und Sami Allagui hinterließen einen guten Eindruck beim Baseballcoach, vor allem aber Shinji Okazaki und Ja-Cheol Koo, die in Baseballnationen aufgewachsen sind: „Der Japaner ist ganz deutlich mit dem Sport groß geworden“, sagte Wermuth, „das sieht man. Und der Koreaner hat das auch schon gespielt.“
In den Vertragspoker einsteigen werden wir allerdings vorerst nicht: Sofort weiterhelfen, so Wermuth, würde keiner der 05er. „Ein paar sehr gute Talente waren schon dabei“, sagte Johannessen, „aber ich glaube, wir könnten sie uns nicht leisten.“ cka
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