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Zwei Wochen inklusive des Turniers in Köln haben unsere Coaches Ulli Wermuth und Don Freeman, um unsere Mannschaft in eine Form zu bringen, durch die die Niederlage in Mannheim sich als einmaliger Ausrutscher erweisen soll.

Ernüchternd war es schon, was unsere Bundesligamannschaft am Samstag in Mannheim angestellt hat. 0:10 beim Tabellenletzten, das tut auch gegen einen Gegner weh, der vom Potenzial her ohnehin nicht auf den letzten Platz gehört.

Wichtig ist nun, die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen. Das erste Fazit lautet: Eine Katastrophe ist nicht passiert im Roberto-Clemente-Field. „Man soll das Spiel nicht als zu großes Problem sehen“, findet unser Centerfielder Kevin Kotowski. „Das Wochenende war schwach, aber wir waren in den letzten Wochen und Monaten nicht konstant schlecht.“ Das 0:10 beendete eine Serie von fünf Siegen, zwei davon gegen die starken Stuttgart Reds – allerdings von fünf mehrheitlich knappen Siegen: 1:0 und 3:2 gegen die Reds, 7:1 und 4:2 in Bad Homburg, 3:2 in Mannheim. Bei den beiden 3:2-Siegen brauchten wir Extra-Innings. Und nutzten diese.

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Entschlossenheit ist nicht alles – unser Leadoff Kevin Kotowski fordert von sich selbst und seinen Offensivkollegen, auch mal geduldig einen ungünstigen Pitch durchzulassen.

„In Mannheim war die Offensive nicht da, das hat jeder gesehen“, sagt Kotowski. „Dabei haben wir auf jeden Fall schon besseres Pitching gesehen und gegen besseres Pitching geschlagen. In den Spielen vorher hatten wir häufig relativ viele Hits, aber wir haben auch viele Bälle auf die Leute gehauen. Das ist Pech. Wir haben nicht dauernd ausgestriket.“

Pech abstellen, das ist nicht einfach. Aber es gibt andere Ansätze, an denen unsere Offensive bis zum nächsten Spiel arbeiten wird, mentale Ansätze. „Wir haben teilweise auf schlechte Pitches geschwungen“, sagt unser Centerfielder. Und der Nationalspieler erklärt, was das bedeutet: „Gute Pitches sind Strikes, die man gut hauen kann. Wir haben früh im Count auf Pitches geschwungen, die direkt auf die Ecken der Strikezone kamen. Der Pitcher will einen natürlich locken. Der mischt Pitches rein, an denen man vorbei schwingt. Die müssen wir durchlassen, Strikes in Kauf nehmen, und geduldig auf unsere Pitches warten, anstatt voreilig zu sein.“ Die Angreifer, so Kotowski, müssen selbstbewusst an den Schlag gehen, sich sagen: „Ich gehe jetzt da rein, warte auf den Pitch, den ich schlagen will, und wenn es nicht der erste ist, dann warte ich auf den zweiten oder auf den dritten. Der Pitcher wird ihn schon da platzieren, wo ich ihn haben will. Er wird den Fehler machen.“ Das zu provozieren, sei die Aufgabe eines Angreifers in jedem Baseballteam. „Mit der Technik hat das nichts zu tun“, sagt Kotowski. „Nur mit Geduld. Wir wollen zu viel an der Platte, dabei müssen wir manchmal einen Schritt zurückgehen, das Spiel langsam machen, um bessere At Bats zu haben. Wir sind ein offensivstarkes Team, das weiß jeder. Wir haben die nötigen Hitter.“

Für die Niederlage gab es noch weitere Faktoren. Das in den vorherigen Spielen teils exzellente Pitching fehlte. Selbst Janni Stöcklin, der gegen Bad Homburg wenig und gegen Stuttgart nahezu nichts zugelassen hatte, kassierte die Hits. Sieben Hits für insgesamt 15 Bases schlugen die Mannheimer in gut drei Innings gegen ihren ehemaligen Kollegen, zuvor hatten die Angreifer aus Bad Homburg, Stuttgart, Regensburg und Haar zusammen in 24 Innings gegen Stöcklin nur 15 Hits für insgesamt 18 Bases geschafft. Nicht mal Heidenheim (acht Singles in sechs Innings) war am Schlag so erfolgreich gegen unseren Nationalpitcher wie die Tornados. „Janni hatte Probleme, konstant Strikes zu werfen“, erklärt der erfahrene Pitcher Manuel Möller. „Es geht darum, im Count in Führung zu gehen.“ Stöcklin warf zwar wieder seine zwei Strikeouts pro Inning, fing aber viele At Bats mit einem Ball an, erlaubte so den Hittern, auf die gewünschten Pitches zu warten.

Möller selbst bekam die Partie erst unter Kontrolle, als sie bereits verloren war. Unsere Coaches nutzten die Schlussphase daher für ein paar Auswechslungen. „Wenn man 0:8 zurückliegt, kann man den Leuten auf der Bank Einsätze geben“, erklärt Möller. „Wäre das knapper, nimmt man zum Beispiel nicht Mike Larson raus, aber wenn es aussichtslos ist, soll lieber nochmal jeder spielen.“

Bereits Ende nächster Woche kommen die Mannheim Tornados nach Mainz. Unser Team wird alles daran setzen, zu zeigen, dass das 0:10 tatsächlich keine strukturellen Ursachen hat, sondern einer der klassischen Ausrutscher war, die es jedes Jahr gibt. Wenn es gelingt, den Vorsprung auf den Derbygegner zu verteidigen, vielleicht sogar zu erhöhen, wäre auch die Höhe der Niederlage nicht mehr von größtem Belang. Zur Vorbereitung fährt unser Team über Pfingsten zu einem dreitägigen Turnier in Köln, wo es in Sieben-Innings-Spielen gegen die Cardinals, die Dortmund Wanderers und die Nationalmannschaft der Schweiz antritt. cka

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