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Nur ein Single für Peter Johannessen – aber weit genug, um Kevin Kotowski von der zweiten Base zum 1:0 nach Hause zu bringen.

Ein bisschen gedauert hat es; in mehrerlei Hinsicht war das Heimspiel unserer Bundesligamannschaft gegen die Bad Homburg Hornets am Freitagabend zunächst problematisch. Das ging schon los mit dem Wetter; nachmittags noch sah es sehr nach Spielabsage aus, aber das Wetter stabilisierte sich rechtzeitig und auch der leichte Regen, der direkt mit Spielbeginn wieder anfing, lockte nur die Nacktschnecken vom Bahngelände ins Stadion, gefährdete aber das Spiel nicht.

Gut war es aber zunächst nicht, was unser Team zeigte. „Man muss gegen Bad Homburg neun Innings harten Baseball spielen“, sagte unser Coach Ulli Wermuth. „Das haben wir gemacht. Darum haben wir deutlich gewonnen.“ 11:4. „Und damit sind wir zufrieden“, sagte Wermuth.

Nicht zufrieden war der Coach mit der Offensivleistung der ersten Innings. „Big D ist ein tricky Pitcher“, erklärte unser Coach; tatsächlich gelang gegen den ehemaligen Mainzer Daniel Klein auf dem Mound kaum etwas. „Dabei haben wir uns darauf eingestellt, dass er wesentlich langsamer wirft als alle anderen Bundesliga-Pitcher“, so Wermuth. „Wir haben die ganze Woche daran gearbeitet. Und es dann nicht umgesetzt.“ Mit dem Ergebnis, dass die Hornets nach viereinhalb Innings 4:1 führten.

Kevin Kotowski hatte im dritten Inning nach einem Hit von Peter Johannessen das 1:0 gescort. Die Hornets nach einem Error im Infield schnell ausgeglichen. Im fünften Inning verlor Tim Stahlmann die Kontrolle über seine Pitches. „Drei Innings war alles gut bei ihm“, sagte Wermuth. Aber vielleicht haben wir den Pitcher in den vergangenen Wochen etwas überlastet. „Tim ist einer der besten Pitcher in Deutschland“, erklärte unser Coach, „er ist nominiert für die Nationalmannschaft und gehört da auch hin, aber ihm hat ein bisschen die Ausdauer gefehlt.“ Nach drei Hits in Folge kam Manuel Möller für Stahlmann auf den Mound; der Routinier schickte mit einem Walk auch noch auf die letzte freie Base einen Runner und beendete dann das Inning, ohne einen Punkt abzugeben.

Und tatsächlich schrammte Möller in seinen gut vier Innings nur knapp an einem No Hitter vorbei: Ein einziger Schlag von Fabian Fermin Hernández im achten Inning ging durch, als das Spiel längst entschieden war. Dazu der Walk, dazu ein Fangfehler an der ersten Base im neunten Inning – drei Runner hatten die Hornets nur noch nach dem Pitcherwechsel.

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Lennard Stöcklin eröffnete die Aufholjagd mit einem Solo-Homerun.

Auch offensiv kamen wir nach dem deutlichen Rückstand endlich ins Spiel. Schon unser erster Angreifer im fünften Inning, Lennard Stöcklin, schlug einen Solo-Homerun über das Rightfield. „Das hat uns das Feuer zurückgegeben“, sagte Wermuth. Vier Singles von Nici Weichert, Kevin Kotowski, AJ Mackey und Peter Johannessen brachten zwei weitere Punkte über die Platte. Und Mackey scorte nach dem Pitcherwechsel der Hornets zum 5:4.

Der US-Amerikaner spielte im Feld und im Angriff, weil Joel Johnson sich den Kopf gestoßen hatte. „Verdacht auf Gehirnerschütterung“, erklärte Wermuth. „Es war unsere Entscheidung, ihn draußen zu lassen. Wir mussten ihn bremsen, die Gesundheit geht vor.“ Weichert spielte daher als Shortstop und für Mackey war die Tür in die Startformation offen. „Es hat großen Spaß gemacht, wieder als Positionsspieler dabei zu sein“, sagte der Mann aus Florida. „Ich war ein bisschen eingerostet, aber habe den Rhythmus schnell wieder gefunden.“

Mackey scorte auch das 6:4, den ersten Run in einem Big Inning, das das Spiel entschied. Kevin Kotowski hatte dieses siebte Inning mit einem Basehit eröffnet, war aber beim Versuch, sich nach Mackeys Single die dritte Base zu klauen, ins Verderben gerannt. Aber Walks für Peter Johannessen und Max Boldt und ein 2-RBI-Single von Mike Larson brachten die ersten beiden Runs. Jonathan Wagner setzte die Hornets mit einem gemeinen Bunt, der immer länger wurde und fast bis zum Second Baseman lief, weiter unter Druck, dann brachte Lennard Stöcklin mit einem Double zwei weitere Runs über die Platte, der eingewechselte Marcel Schulz und Nici Weichert jeweils noch einen. 11:4, die Entscheidung.

Beim morgigen Spiel wird Mackey wieder pitchen – allerdings erst, wenn Starter Jan-Niclas Stöcklin vom Mound geht. Johnson kann womöglich wieder spielen. Die Partie beginnt um 14 Uhr. cka

Bad Homburg Hornets   0 0 0 1 3 0 0 0 0    4
Mainz Athletics       0 0 1 0 4 0 6 0 -   11

CF K. Kotowski (2 Runs/0 RBIs), 2B Mackey (2/1, 8. 2B Y. Wildenhain), LF Johannessen (1/2), 1B Boldt (1/1), RF Larson (1/2, 8. RF M. Raab), C Wagner (1/0), 3B L. Stöcklin (2/3), DH T. Kotowski (6. DH Schulz, 0/1), SS Weichert (1/1) – P Stahlmann (4.2 P Möller).

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