Die Saison 2015 der Baseball-Bundesliga ist vorbei, die Playoffs können beginnen. Die Nachholspiele unseres Teams bei den Tübingen Hawks haben am Samstag die Tabelle begradigt. Mit 11:0 und 16:2 haben wir unseren Vorsprung auf den fünften Platz noch etwas ausgebaut, Platz drei war ohnehin nicht mehr erreichbar. Von Bedeutung waren die Partien also überhaupt nicht mehr.

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Joel Schepermann führte vor, wie ein Bundesligadebüt geht: Erstes At Bat – erster Homerun.

Unser erstes großes Ausrufezeichen des Nachmittags setzte Joel Schepermann. Der Nachwuchsmann aus unserem Verbandsligateam schoss im dritten Inning beim Stand von 5:0 den Ball aus dem Stadion – Schepermanns erstes At Bat in der Bundesliga endete mit seinem ersten Homerun. Im zweiten Inning hatte Schepermann schon einmal den Ball ins Spiel gebracht, aber Sacrifice Hits werden bekanntlich nicht als At Bat gezählt.

„Joel hat ein großartiges Bundesligadebüt hingelegt“, sagte Ulli Wermuth. „Wenn er es schafft, den Sport noch etwas intensiver zu betreiben, kann man ihn noch öfter in dieser Liga sehen. Er ist ein Spieler mit sehr viel Potenzial, der allerdings beruflich sehr eingebunden ist.“

Nach vier Innings stand es 8:0, nach fünf unter anderem dank mehrerer Walks und Kevin Kotowskis 2-RBI-Double 11:0. Das war bereits der Endstand; nachdem unser Team vier Durchgänge lang immer gepunktet hatte, hielt es sich in den letzten Spielphasen etwas zurück. Dank der elf Strikeouts von Jan-Niclas Stöcklin und dem guten Pitching von Reliever Manuel Möller reichte es für das vorzeitige Spielende per Ten Run Rule. Ein schöner kleiner Zusatz-Erfolg für unseren Starter: Mit 117 Strikeouts in seinen 14 Einsätzen (im Schnitt über nur knapp sechs Innings) ist Stöcklin in dieser Statistik die Nummer 1 der Liga in der Saison 2015.

Mainz Athletics   3 1 3 1 3 0 0   11
Tübingen Hawks    0 0 0 0 0 0 0    0

CF K. Kotowski (1 Run/2 RBIs), LF Schulz (1/1), 2B Boldt (2/0), RF Larson (0/2), C Wagner (1/1), 3B L. Stöcklin (1/1), SS Johnson (3/0), DH Schepermann (1/2), 1B M. Raab (1/0) – P J. Stöcklin (6. P Möller).

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Acht Jahre nach seinem Karriereende wagte Ulli Wermuth in Tübingen ein Comeback – mit einem Run durchaus erfolgreich.

Das zweite Spiel begann etwas verhaltener. Zwar stand es blitzschnell 1:0, weil Kotowski den fünften Pitch des Spiels zum Double ins Rightfield schickte und Wagner seinen zweiten Pitch zum RBI-Single ins Centerfield schlug, zunächst aber hielten die Hawks das Ergebnis knapp. Nach dem 3:0 im dritten Inning durch Max Boldts Solo-Homerun legten sie flott mit einem Walk für Timo Stolz, einem Triple seines Bruders Hannes und einem Basehit von Chris Brown zwei Runs aufs Scoreboard. Unser Team nutzte aber das über den kompletten Nachmittag schwache Pitching der Tübinger zu einigen weiteren Runs.

Herausragend waren in der zweiten Partie Lennard Stöcklin (vier Singles, ein Double) und Marcel Schulz (ein Single, zwei Doubles, drei Runs), vor allem aber Kevin Kotowski (drei Runs, fünf RBIs), der an der Platte zwei Singles und zwei Doubles schlug – und im neunten Inning seines 205. Bundesligaspiels den ersten Homerun seiner Karriere! Ganz nebenbei wurde Kotowski auch der diesjährige Bundesliga-Rekordmann, was Stolen Bases betrifft: 19 in 27 Einsätzen.

Nur der Designated Hitter, der direkt nach dem Centerfielder an den Schlag ging, fiel etwas ab – aber das sei Ulli Wermuth nachgesehen. Fast acht Jahre nach seinem letzten Einsatz, dem legendären Spiel 5 in Regensburg, bei dem wir Deutscher Meister wurden, wagte unser Coach ein Comeback in der Bundesliga. Sein einziger Run, ebenfalls im neunten Inning, begann stilecht mit einem Hit by Pitch – vor vielen Jahren der Ulli-Wermuth-Klassiker.

„Es musste sein“, sagte unser Coach. „Timmy Kotowski und Nici Weichert haben wir ja in Mainz bei der 2. Mannschaft gelassen, Peter Johannessen war bei der B-EM. Wir hätten AJ Mackey schlagen lassen können, aber dann hätte auch Tim Stahlmann schlagen müssen.“ Denn einen Designated Hitter darf man zwar im Verlauf eines Spiels auflösen, aber nicht nachträglich einführen. „Also habe ich mal gespielt“, sagte Wermuth. Normalität soll das nicht werden.

„Es war ein guter Baseballtag“, resümierte Wermuth. „Unser Pitching war sehr solide und wir haben in fast jedem Inning gescort. In einer Saison, in der wir teilweise unter unseren Möglichkeiten gespielt haben, sind wir jetzt guter Dinge, starke Playoffs spielen zu können.“ Die beginnen am kommenden Samstag gegen den Nordmeister Bonn Capitals. cka

Mainz Athletics   2 0 1 1 0 3 0 4 5   16
Tübingen Hawks    0 0 2 0 0 0 0 0 0    2

CF K. Kotowski (3/5), DH Wagner (1/1, 3. DH Wermuth, 1/0), C Boldt (3/3), RF Larson, 3B L. Stöcklin (1/3), SS Johnson (0/1), 2B M. Raab (1/0), 1B Schepermann (3/1), LF Schulz (3/2) – P Mackey (7. P Stahlmann).

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