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Im Trikot der Stuttgart Reds hat Eric Massingham den Mainzer Werferhügel schon kennengelernt. In seinen alten Collegefarben wird der Kalifornier nun regelmäßig von diesem Mound pitchen.

Anprobiert hat er seinen neuen Dress noch nicht, aber sicher ist sich Eric Massingham, dass ihm das Trikot der Mainz Athletics stehen wird. „Ich mag die Farben“, sagt er, „die habe ich im College schon getragen. Es ist schön, wieder ein Grün-Gelber zu sein.“ Massingham wird die Möglichkeit bekommen, sich wieder an die alten Farben zu gewöhnen; der 29-jährige Pitcher aus Kalifornien ist am Sonntag in Mainz eingetroffen und wird 2016 für unser Team werfen.

„Das ist mal eine Hausnummer!“, freut sich Ulli Wermuth. Unser Coach wagt den Vergleich mit Pat Haugen, der in den ersten Jahren am Hartmühlenweg für uns pitchte: „Pat war einer der besten US-Pitcher, die wir über Jahre hatten. Eric hat ein ähnliches Niveau wie er zu seinen besten Zeiten. Und er bringt eine weitaus größere Erfahrung mit als alle unsere Spieler. Auf jeden Fall ist er eine Bereicherung für unser Team.“

Der in Walnut Creek im Hinterland Oaklands (und da haben wir schon die Verbindung zu den Athletics und zu unseren Farben) geborene und in der Cal Poly University in San Luis Obispo ausgebildete Pitcher wurde 2009 von den Philadelphia Phillies gedraftet, spielte dann zwei Jahre lang als Reliever für die Farmteams Williamsport Crosscutters (Pennsylvania) und Lakewood BlueClaws (New Jersey) in den Minor Leagues auf Single-A-Level, anschließend vier Jahre lang in Independent Leagues. „Ich hatte Hoffnungen, noch einmal einen neuen Vertrag bei den großen Teams zu bekommen“, sagt Massingham, „aber irgendwann war klar: Das wird nichts mehr mit der Major League. Aber Baseball macht mir Spaß, durch die Welt zu reisen gefällt mir.“ Massingham spielte bereits in Australien für die Canberra Cavalry und in der vergangenen Saison mit den Stuttgart Reds erstmals in Europa – immer als reiner Pitcher: „In den USA ist es für Pitcher schwierig, andere Positionen kennenzulernen“, sagt Massingham.

Ein Kollege aus alten Phillies-Zeiten vermittelte Massingham nach Stuttgart: Mike Bolsenbroek, der niederländische Pitcher der Regensburg Legionäre, spielte zur gleichen Zeit für Williamsport und Lakewood. „Von ihm hatte ich auch schon einen guten Eindruck vom deutschen Baseball“, sagt Massingham, „und der hat sich in Stuttgart bestätigt. Ich mag das Niveau. Die Liga macht Spaß und es ist ein guter Wettkampf.“ Die Reds machten Massingham zum Starter und Stammspieler. „Nur das Spiel gegen Bad Homburg habe ich verpasst“, erzählt unser Neuzugang, „und das hat mich überrascht. Ich bin rausgeflogen, weil ich mit dem Umpire diskutiert habe – so etwas ist mir vorher nie passiert. Ich wusste auch gar nicht, dass man dafür gesperrt wird. Das ist in den USA anders.“

In 13 Einsätzen für die Reds warf Massingham 97.1 Innings (96 H, 29 BB, 117 K, ERA 2.959), darunter neun Innings bei der 2:3-Niederlage in Mainz, die erst im 12. Inning entschieden war, und acht beim 3:2-Sieg der Reds im Rückspiel. „Schon als Stuttgarter hat mir das Mainzer Stadion gut gefallen“, erklärt Massingham, „das ist ein Grund, warum ich jetzt hier bin.“ Weitere Gründe: „Ich muss irgendwann anfangen, meinen Wirtschaftsabschluss zu nutzen. Hier gibt es einen guten Job für mich.“

Die Eingewöhnungszeit begann gut für den Neuzugang. Jonathan Wagner, den anderen Ex-Stuttgarter, kannte Massingham schon, wenn er auch nicht mehr mit ihm zusammen gespielt hatte. „Die meisten Jungs habe ich aber mittlerweile kennengelernt“, sagt Massingham. „Wir haben hier ein gutes Team. Ich freue mich darauf, dass es bald losgeht.“ cka

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