Nach dem spektakulären 14:10 am Samstag ist es unserem Bundesligateam am Sonntag nicht gelungen, sogar mit einem Sweep vom Deutschen Meister nach Hause zu kommen. 1:6 verloren wir die zweite Partie bei den Heidenheim Heideköpfen, was deutlicher klingt, als es war. Der Titelverteidiger gewann dank seiner Effizienz, mit der er in Schlüsselmomenten der hochklassigen Partie zwei Fehler ausnutzte.
Man braucht halt Perfektion, um gegen die Heideköpfe, die nicht nur auf dem Mound hochkarätig besetzt sind, sondern auch in der oberen Hälfte der Lineup mit nicht weniger als vier auf hohem Niveau ausgebildeten und in der Minor League sehr erfahrenen Nordamerikanern angreifen, eine Chance zu haben. Am Freitag zeigte unsere Verteidigung acht Innings lang diese Klasse – im neuten zwar nicht mehr, aber das machte nichts, weil den Heidenheimern schon vorher die Pitcher ausgegangen waren. Am Samstag fehlte sie in den entscheidenden Momenten. Sechs Innings lang hielten wir die Homeplate sauber, aber im dritten und achten scorten jeweils Jay Pecci, Aaron Hornostaj und James McOwen die entscheidenden Runs. Unsere Offensive hatte uns zwar erneut im ersten Inning eine Führung verschafft, kam dem zweiten Run aber nicht mehr nahe. So entschied Wes Roemer dank der Ex-Profis in seinem Angriff das hochwertige Pitcherduell mit Eric Massingham für sich.
„Ich fand Massingham noch ein bisschen besser“, sagte allerdings Jan-Niclas Stöcklin, und wenn das einer beurteilen kann, dann der beste deutsche Pitcher der Liga. „Viel haben sie sich aber nicht genommen. Eric hatte manchmal einfach das Pech oder nicht die Unterstützung der Verteidigung.“ Im dritten Inning bei zwei Aus unterschätzte der Rookie Yannic Wildenhain beim ersten Bundesligastart seiner Karriere einen Flugball von Simon Gühring, dadurch kamen Pecci, Hornostaj und McOwen bis zur Homeplate durch. Das 17-jährige Talent spielte im Leftfield, weil Kevin Kotowski ausfiel; die Sehnenverletzung aus der Nationalmannschaftsreise in die USA machte dem Centerfielder Probleme. „Ich konnte noch nicht richtig trainieren“, erklärte der Nationalspieler, „bin aber guter Dinge, dass es nächste Wochen wieder geht.“ Am Samstag hatte Kotowski noch durchgehalten. „Heute hat er frei bekommen“, sagte Stöcklin, „das hat er sich verdient. Wir brauchen ihn ja noch in der restlichen Saison. Heute hat er das Team mental unterstützt.“
Wildenhain machte seinen Job ansonsten gut, schlug zwei der sechs Mainzer Hits am Sonntag und holte zwei Flugbälle aus der Luft. Ansonsten ließ Massingham keinen Angreifer auf die dritte Base und wenige auf die erste oder zweite. „Wir haben uns gegen Roemer aber auch schwer getan“, sagte Stöcklin. „Er hat viele Strikes geworfen, den Ball flach gehalten, gut variiert. Da kann man dem Angriff keinen Vorwurf machen.“
Auch im achten Inning – mittlerweile pitchte Lucas Dickman – hingen alle Runs mit einem einzigen Error im Infield zusammen, ohne den Pecci aus gewesen wäre und das Inning vorbei, ehe Hornostaj und McOwen von den Bases weggekommen wären. Kleinigkeiten führten zu einer etwas zu hohen Niederlage, mit der unser Team aber leben kann. „Im Endeffekt war der Split das, was wir wollten“, sagte Stöcklin. „Wir können damit zufrieden sein. Es ist einiges wert, beim deutschen Meister ein Spiel zu holen, wir haben gut mitgehalten, hatten sogar die Chance, zwei zu gewinnen. Nur in zwei Innings waren wir nicht so ganz auf der Höhe gegen eine Lineup, bei der alle Importe in hohen Minor Leagues gespielt haben. Trey Stover und Eric Massingham haben sich aber nahtlos eingefügt, bei beiden hat man die Qualität gesehen.“ Shortstop Stover war’s, der im ersten Inning mit einem Basehit und der Unterstützung von Centerfielder Peter Johannessen und Max Boldt zum 1:0 gescort hatte.
„Wir sind echt alle zufrieden mit dem Wochenende“, sagte Stöcklin. „Wir haben Lust auf die Saison, auf weitere Spiele.“
Mainz Athletics 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 Heidenheim Heideköpfe 0 0 3 0 0 0 0 3 - 6
Mainz Athletics: 2B Weichert, SS Stover (1 Run), CF Johannessen, C Boldt (1 RBI), RF Larson, 3B L. Stöcklin, DH Kipphan, LF Wildenhain, 1B T. Kotowski – P Massingham (8. P Dickman).