Das Minimalziel ist schon erreicht. Mit einem 2:0 am Freitagabend haben wir den Split in Mannheim schon sicher, heute mittag wollen wir mal sehen, ob sich ein Doppelsieg daraus machen lässt. Der Erfolg ist jedoch teuer erkauft: Im fünften Inning knickte Trey Stover um, der Shortstop musste ausgewechselt werden und wird auch heute fehlen.

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Nicht mal von der verstopften Nase zu stoppen: Jan-Niclas Stöcklin legte mit 13 Strikeouts das Fundament zum Auswärtssieg…

Es war das nunmehr fast schon gewohnte Pitcherduell auf hohem Niveau, das sich Eduardo Miliani und Jan-Niclas Stöcklin lieferten. Der Mannheimer hatte in den ersten vier Innings große Hilfe von seinem puertoricanischen Shortstop Ian Vásquez, der bei fast jedem Aus seine Finger im Spiel hatte, dann fing Miliani selbst an, Strikeouts zu werfen. Stöcklin machte das von Anfang an. Beide Pitcher hatten zwei Innings mit drei Ks, der Mannheimer das fünfte (gegen Martin Kipphan, Marcel Raab und Nici Weichert) und achte (gegen Weichert, Kevin Kotowski und den eingewechselten Yannic Wildenhain), unser Starter das erste und sechste, beide gegen die Spitze der Batting Order. Runner gab es. Hin und wieder. Die Tornados brachten Vásquez im dritten Inning sogar auf die zweite Base, die unsererseits Weichert (3. Ininng) und Wildenhain (6. Inning) besuchten.

„Ich bin der Meinung, dass wir immer ein bisschen besser am Ball waren“, sagte Ulli Wermuth. „Wir hatten härtere Kontakte, waren früher im Spiel, haben Mannheim zu Plays gezwungen. Aber keine Mannschaft hat echten Druck ausgeübt.“ Die Spieler sehen das ähnlich: „Wir haben viel gehauen, aber immer auf die Leute“, erklärte Weichert. „Aber wir sind ruhig geblieben, haben unser Spiel gespielt und am Ende rechtzeitig die Punkte gemacht.“ Und Weicherts Infield-Kollege fand: „Wir haben uns gar nicht so schlecht angestellt. Wir hatten gute Kontakte, waren die ganze Zeit im Spiel drin, und der Pitching Staff hat einen klasse Job gemacht“, sagte Lenny Stöcklin.

Dabei war auch der Starter unter der Woche angeschlagen. Jan-Niclas Stöcklin hatte nicht einmal trainieren können, spielte mit verstopfter Nase, warf 13 Strikeouts und nur zwei Walks (beide Runner holten wir direkt wieder von der Base), gab drei Hits ab, die zu nichts führten. Im achten Inning übernahm Stahlmann Mound, Mission und Mittel, machte genauso weiter, hatte nur durch einen Fehler im Infield einen Runner, der sich dann aber auf den Weg zur zweiten Base machte und nicht rechtzeitig ankam. „Tim kommt rein und wirft Strikes“, freute sich Lenny Stöcklin, „was man ja von ihm mittlerweile erwarten kann. Er macht die Leute aus, er macht seinen Job super!“

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…und Tim Stahlmann erledigte nach dem 2:0 den Rest.

So ein Reliever fehlte den Tornados. Unser neuntes Inning begann mit Peter Johannessen, Max Boldt und Mike Larson – ein Traum, wenn es gegen einen müde werdenden Pitcher 0:0 steht. Johannessen schlug unseren vierten Hit des Abends ins Outfield. „Und dann konnten sie unsere Bunts nicht verarbeiten“, sagte Wermuth. Boldt schob den Kollegen weiter zur zweiten Base und kam selbst an der ersten an. Bei Larsons Schlag wäre ein Doubleplay möglich gewesen, aber der Infielder bekam den Ball nicht gut zu fassen, konnte ihn nicht mehr zur zweiten Base werfen, warf an der ersten Base vorbei – Johannessen scorte, Boldt kam zur dritten Base, Larson zur zweiten. „Das Squeezeplay auf Lenny ist dann in die Hose gegangen“, sagte Wermuth. Boldt und Larson waren unterwegs, „aber der Ball kam ein bisschen outside“, beschrieb Stöcklin die Situation, „der war schwer zu bunten, ich habe ihn verfehlt.“ Boldt war aus an Home, Larson aber an der dritten Base. „Und ich habe den Sacrifice Fly gehauen“, sagte Stöcklin, 2:0 also durch Larson, dann erst das dritte Aus gegen Kipphan. „Und der Tim hätte auch das 1:0 verteidigt“, stellte Stöcklin klar. Tatsächlich ließ der Closer mit einem Play an der ersten Base (Kipphan auf Stahlmann) und zwei Strikeouts gar nichts mehr zu.

Heute geht es um 14 Uhr weiter, mit Weichert statt Stover als Shortstop. „Ich bin bereit“, sagt der Infielder, „ich habe das schon gespielt und hoffe, es gut überbrücken zu können.“ cka

Mainz Athletics     0 0 0 0 0 0 0 0 2   2
Mannheim Tornados   0 0 0 0 0 0 0 0 0   0

CF K. Kotowski, SS Stover (im 5. RF Wildenhain), LF Johannessen (1 Run), C Boldt, DH Larson (1 Run), 3B L. Stöcklin (1 RBI), 1B Kipphan, RF M. Raab (im 5. 2B), 2B Weichert (im 5. SS) – P J. Stöcklin (8. P Stahlmann).

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