Eine Doppel-Niederlage gegen die Bonn Capitals hat’s am Samstag entschieden: Wir spielen im Viertelfinale gegen die Paderborn Untouchables, zunächst am Samstag (18 Uhr) und am Sonntag (14 Uhr) in Mainz, dann am Ende der kommenden Woche in Paderborn.
Die Ostwestfalen waren in den ersten Jahren unseres Jahrhunderts das Maß aller Dinge im deutschen Baseball: Nordmeister 2002, 2003, 2004 und 2005 (außerdem 1999, 2011 und 2012), Deutscher Meister 1999, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005. Nur die Mannheim Tornados haben noch mehr Titel, aber die liegen lange zurück.
Die Unschlagbarkeit haben die Untouchables seither verloren. Solingen und neuerdings auch Bonn haben sie im Norden vom Thron gestoßen. Aber das könnte eine vorübergehende Phase sein, vielleicht ist 2016 das letzte Jahr, in dem Paderborn kein Titelfavorit ist. Mit 14-10 Siegen hat es 2016 im Norden nur für den vierten Platz gereicht – 2017 greift aber die Ligareform, greift die verschärfte Ausländerregel. Und kaum ein Verein in der Bundesliga ist so gut dafür gerüstet wie die Paderborner, die mit Ausnahme des Pitchers Matt Kemp (geboren in North Dakota, aber längst als Deutscher spielberechtigt) keinen einzigen Importspieler im Team haben. Als einer von drei Vereinen (neben den Mainz Athletics und den Regensburg Legionären) mit einem Jugendleistungszentrum haben die Untouchables einen großen Kader mit sehr gut ausgebildeten jungen einheimischen Baseballspielern.
Don Freeman hat sich die Untoucbales gegen Bonn angesehen. Unser Co-Trainer berichtet von Spielern, die schneller sind als alles, was man im Süden kennt. „Wir müssen die Bälle im Infield aggressiv attackieren und im Outfield zusehen, sie zügig zu den Cutoffs zu schaffen“, fordert Chefcoach Ulli Wermuth. „So verbieten wir ihnen Extra Bases. Das wird ein entscheidender Punkt sein.“ Der Pitcher Matt Kemp sei in einem Leistungshoch, wie er es im Süden bei den Mannheim Tornados nie hatte. Offensiv seien Catcher Björn Schonlau, Infielder Jendrick Speer und Pitcher/Infielder Daniel Hinz im sonst jungen Team gefährliche Veteranen, im Bullpen gibt es immer noch die 35-jährige Pitcher-Legende Eugen Heilmann, der wieder in den Nationalkader berufen wurde und eine Routine auf den Mound bringt, wie wir sie vom etwas jüngeren Manuel Möller kennen.
„Aber wir sind Erster im Süden“, sagt Ulli Wermuth, „und spielen gegen den Vierten im Norden. Wir sind Favorit. Wir gehen da hin und wollen gewinnen. Mit dieser Mannschaft und mit dem Verlauf der regulären Saison müssen wir ins Halbfinale einziehen.“ Es wäre das erste Mal seit 2007 und damals war im Halbfinale noch lange nicht Schluss. cka