Die Endspielwoche hat begonnen! Am Samstag werden wir uns zum fünften Mal in diesem Jahr mit den Regensburg Legionären konfrontiert sehen und einen guten Einstieg in die Finalserie erreichen wollen. Bis es so weit ist, werden wir die letzten fehlenden Spieler vorstellen, Als Sechzehntern haben wir heute in unserer Reihe den ruhigen Anführer.
Ein bisschen durchkämpfen musste er sich durch die Saison, unser Nationalpitcher Jan-Niclas Stöcklin. Die harte Saison im australischen Sommer hat ihre Spuren hinterlassen. „Der Arm war einfach schwer belastet“, sagt Ulli Wermuth. So eine Saison wie die vorherigen war einfach nicht drin. „Bei der EM hat Janni nicht so viel geworfen“, berichtet der Coach aber, „so dass wir die Innings, die wir im Finale brauchen, von ihm bekommen werden. Es ist eine große Sache für ihn. Nachdem er es mit den Tornados und danach mit uns nicht in die Playoffs geschafft hatte und wir im letzten Jahr so früh ausgeschieden sind, ist es sein erstes Finale.“ 2007, in unserem ersten Meisterschaftsjahr, machte der damals 17-Jährige seine ersten kleinen Schritte in der Bundesliga, 2008 etablierte er sich an der zweiten Base, 2011 sollte er sich als Pitcher festsetzen und machte das sehr gut bis zu seiner frühen schweren Verletzung. Als Mannheimer und wiederum Mainzer wurde er Fünfter, Siebter, wieder Fünfter im Süden – aber jetzt ist Stöcklin endlich da angekommen, wo Spieler seiner Klasse hingehören: Im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.
In welcher Rolle? Das ist schwer zu sagen. In der Starterrolle des Europäer-Spiels wechselten sich Stöcklin und Tim Stahlmann ab; anfangs war das Absicht, um den Arm des Leistungsträgers zu entlasten, später durch Verletzungen beider Pitcher zwangsläufig. Trotzdem hat es für die Strikeout-Kanone (667 in 515.2 Innings, 1,29 pro Inning) für 13 Spiele und 64 Innings gereicht, vier Spiele in den Playoffs, neun in der Liga, fünf als Starter, vier als Reliever. Dabei gab Stöcklin lediglich 39 Runs ab – es gab nicht viele Runner, die gegen ihn scorten! Und jetzt sind beide deutschen Starter fit, haben beide den vierten Platz bei der Europameisterschaft erreicht, brennen beide darauf, sich noch ein paar Mal auf höchstem Niveau mit dem Vizemeister zu messen.
„Janni ist ein Baseballprofi“, sagt Wermuth. „Ein ruhiger Anführer, der auch mal Widerworte gibt, wenn sich die Stimmung zum Negativen entwickelt. Einer der sagt: Lass mal gut sein, wir gewinnen das. Ein harter Arbeiter, der sich durchbeißt, der alles für die Mannschaft gibt, auch ein körperbewusster Mensch, der sehr analytisch arbeitet, auch seine Ernährung intensiv umgestellt hat. Einer der besten deutschen Pitcher, vielleicht sogar einer der besten in Europa. Ein starker Mann, der großen Anteil am Erfolg hat. Wir sind froh, dass er hier einen Studienplatz gefunden hat. Im Winter muss er dem Arm eine gesunde Pause geben, dann kann er im kommenden Jahr wieder aus dem Vollen schöpfen und weiterhin zu unserem Erfolg beitragen.“ Gern nicht nur als Süddeutscher, sondern als Deutscher Meister. cka