Riley Barr hofft auf die Unterstützung seiner Offensive. 126 Pitches musste unser Neuzugang am vergangenen Samstag werfen, um die Mannheim Tornados zu schlagen. „Eine Menge“, sagt Barr. „Das werde ich ab und zu schaffen, aber nicht dauerhaft.“ Gegen Mannheim, sagt Barr, sei es notwendig, aber auch möglich gewesen: „Unser Pitching Staff ist nicht so groß. Ich habe mit Max Boldt nach dem siebten und achten Inning gesprochen und wir waren uns einig, dass wir das Spiel gewinnen werden, wenn ich weitermache. Und es hat sich gut angefühlt.“ Ab und zu ein bisschen eher fertig zu werden, wäre aber auch nicht schlecht.
Zwei Wochen nach seiner Ankunft in Deutschland hat sich unser Starter schon gut integriert. „Die Bundesliga gefällt mir“, sagt Barr. „Und es läuft gut bisher.“ Nur die Sprache mache ihm Schwierigkeiten: „Ich muss mich erst daran gewöhnen, in einem Land zu sein, in dem Englisch nicht die erste Sprache ist.“ Er wird sich daran gewöhnen können. „Ich wurde hier sehr gut aufgenommen“, freut sich der Pitcher, „die Leute sind sehr nett, der Klub ist klasse, die Atmosphäre war toll beim Spiel gegen Mannheim. Und wir haben richtig gute, ambitionierte Jungs in der Mannschaft. Es macht mir Spaß, mit ihnen zu spielen.“ Und ein bisschen Deutsch haben wir noch jedem beigebracht.
Barrs zweites Heimspiel steht nun bevor. Am Osterwochenende begrüßen wir dazu einen alten Bekannten, den wir lange nicht mehr gesehen haben: Die Saarlouis Hornets sind wieder da und treten am Samstag (19 Uhr) und am Sonntag (14 Uhr) zum ersten Mal als Bundesligist am Hartmühlenweg an.Die Hornets waren schon einmal eine feste Größe in der Bundesliga. Von 2001 bis 2010 spielten sie 44 Mal gegen unsere ersten Mannschaft (32-12 Siege für Mainz). Meist standen die Saarländer damals in der unteren Tabellenhälfte, lediglich 2006 erreichten sie die Playoffs – damals schon mit Thorsten Dehm, Michael Kratz und Johannes Stockhausen, die heute, elf Jahre später, immer noch für die Hornets spielen. 2011 fehlten die Hornets erstmals. Wegen finanzieller Probleme hatten sie die Bundesliga verlassen und weit unten wieder anfangen müssen. 2015 spielten sie wieder in der 2. Bundesliga, wurden dort im ersten Jahr Vierter hinter den München Caribes sowie den zweiten Mannschaften aus Regensburg und Mainz. Als Vizemeister hinter Regensburg stiegen sie nun wieder auf. Mitentscheidend war eine Serie von acht Siegen nacheinander vor der abschließenden 8:9-Niederlage in Mainz, bei der zweimal 4:0 Runs unserer zweiten Mannschaft in den letzten beiden Innings das Spiel drehten.
Das Comeback nach sechs Jahren ist dem Aufsteiger gelungen. Bei den anderen Hornets, denen aus Bad Homburg, gewannen die Saarländer zum Auftakt 10:3. Peter Mick, der 23-jährige Starter, warf die vollen neun Innings, gab dabei sieben Hits ab, sammelte neun Strikeouts.
Die zweite Partie begann überragend für unseren heutigen Gegner. Im ersten Inning legte Saarlouis gegen Daniel Klein eine 12:0-Führung vor. Gegen den jungen Pitcher Ángel Padron, der kurzfristig verpflichtet wurde, weil der Ex-Profi Willie Lebron keine Aufenthaltsgenehmigung bekam, konterte Bad Homburg jedoch früh mit neun Runs in den ersten vier Innings, während der früh für Klein eingewechselte Felix Metzger bis zum fünften Innings keine weiteren Punkte für Saarlouis zuließ. Im achten Durchgang verkürzten die Hessen von 15:9 auf 15:14, Saarlouis schaffte noch einen Run, Bad Homburg gewann aber am Ende 17:16. Zuhause gegen Stuttgart wurde Saarlouis unter Wert geschlagen. Trotz 8:7 Hits im ersten Spiel gab es eine 1:12/2:12-Doppelniederlage.
Max Boldt blickt nicht ohne Respekt, aber mit Zuversicht auf die Heimspiele gegen die Hornets: „Sie haben sich bisher ja nicht schlecht verkauft, aber zu viele Walks hergegeben. Auf die leichte Schulter nehmen dürfen wir sie nicht. Wir werden nicht automatisch gewinnen. Aber wir machen unser Ding, schicken die beste Lineup raus. Dann sollten wir die Hornets schlagen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat