Wir mussten ein bisschen warten auf die Lieferung, aber rechtzeitig zur Neuauflage des Vorjahresfinales sind sie eingetroffen, die neuen Kappen mit dem zweiten Meisterstern. Und die Ergebnisse des Wochenendes passten: Pro Stern gab es einen Sieg gegen die Regensburg Legionäre, nach dem 6:4 am Freitagabend ein 7:2 am Samstag. Und die Prominenz auf der Tribüne, unter anderem unsere ehemaligen Coaches Ulli Wermuth („Zum ersten Mal hat es der Familienkalender zugelassen“) und Ángel Vásquez, war beeindruckt von der Souveränität, mit der wir den Sweep vollendeten. „Wir haben von Anfang an das Spiel kontrolliert“, sagte Boldt, „und durch die frühe Führung sah es deutlicher aus, als es war. Wir haben in den ersten beiden Innings direkt die Luft herausgenommen.“
In der Tat hing der dritte Heimsieg in Folge gegen Mike Bolsenbroek erheblich damit zusammen, dass der niederländische Starter der Legionäre nicht vom ersten Pitch an in Topform war. Nach einem Walk für Kevin Kotowski, einem Basehit von Nici Weichert und einem Walk für Max Boldt waren schnell die Bases voll. Peter Johannessen schlug den RBI für Kotowski zum 1:0. Bei Zach Johnsons Schlag versuchten die Regensburger das Doubleplay, erwischten auch Weichert vor der Homeplate – der Catcher jedoch warf den Ball über den First Baseman ins Outfield, so dass Basecoach Tim Stahlmann seine Kollegen Boldt und Johannessen von der zweiten bzw. ersten Base aus über die Platte schickte, während Johnson selbst bis zur zweiten Base kam. Lennard Stöcklins Sacrifice Hit und Jeff Hunts Single brachten auch den Kanadier heim, dann erst war das erste Inning vorbei. Im zweiten brachten die Regensburger einen Runner bis zur dritten Base, Hunt (der früh im Inning haarscharf einen Diving Catch verpasst, den Ball zwar berührt, aber nicht zu fassen bekommen hatte) machte aber mit Lennard Stöcklin die beiden entscheidenden Aus. Und Doubles von Marcel Schulz an den Rightfieldzaun und Weichert in den äußersten linken Winkel brachten immer noch im zweiten Inning das 5:0.
Das war die Vorentscheidung in einem von da an ausgeglichenen Spiel mit wenig Spektakel – herauszuheben sind zwei Szenen von Stöcklin, der mit einem sehenswerten Sprung aus der Drehung heraus das Aus gegen Lukas Jahn machte und nur ein paar Minuten später mit einem Foulball gegen die Dachkante das eigene Dugout kurz aufschreckte. Die Regensburger Angreifer konnten mit Riley Barrs Pitches nicht viel anfangen, schlugen viele Bälle steil in die Luft zu einfachen Flyouts. „Riley hat sehr gut gepitcht, wie immer“, sagte Boldt, „und in solchen Spielen ist er einfach schwer zu besiegen.“ Bei ihren beiden Runs im fünften und siebten Inning hatten die Gäste Glück – bei Jannis Muschiks Schlag hatte Weichert wie ein paar Innings zuvor sein Nebenmann den Ball mit einem Luftsprung gestreift, aber ein paar Zentimeter fehlten. Ein Walk und ein Abwurf schoben Muschik auf die dritte Base weiter, ein Schlag von Matt Vance gab ihm die Zeit zum ersten Regensburger Run. Der zweite im siebten Inning war das Ergebnis des einzigen Fehlers unserer Defensive.
Ein großes Problem war’s nicht, denn das dritte Aus folgte direkt und die untere Hälfte des Innings begann mit einem Single von Max Boldt und dem 2-RBI-Homerun von Peter Johannessen – dem zweiten am Wochenende – zum 7:2-Endstand. Barr brachte uns mit zwei Strikeouts durchs achte Inning, ließ dabei lediglich einen Regensburger auf die erste Base, dann übernahm Closer Stöcklin, der zwischen seinen beiden Strikeouts ein Flyout des eingewechselten Leftfielders Timothy Kotowski bekam.
Als neuen Angstgegner Regensburgs will Max Boldt unser Team dennoch nicht sehen. „Die Legionäre sind im Umbruch“, sagte der Coach. „2016 haben wir sie zweimal gesweept, aber da waren wir natürlich extrem stark. Das sind wir dieses Jahr wieder. Regensburg hat halt viele junge Spieler, wahrscheinlich haben sie den niedrigsten Altersschnitt der Liga. Sie brauchen Erfahrung, und wenn sie die haben, wird das in wenigen Jahren ganz anders aussehen. Bei uns war das ähnlich. Wir mussten uns auch ein paar Jahre lang mit vielen jungen Spielern aufbauen und haben dann mit der Meisterschaft gezeigt, dass sich das bezahlt macht.“ cka / Fotos: Tanja Szidat
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