Wie immer gegen diesen Pitcher war es eine schwere Geburt – und am Ende aber doch ein klarer Sieg. Drei Innings lang liefen unser Team gegen die Bad Homburg Hornets dem frühen Rückstand nach, drei weitere Innings reichten für ein schnelles 12:2.
„Mir war’s ein bisschen zu lang ein bisschen zu knapp“, ärgerte sich Max Boldt zunächst. „Wir konnten uns am Anfang nicht auf das Pitching einstellen. Aber irgendwann geht’s.“ Jeff Hunt bestätigte: Die langsamen, krummen Sidearm-Würfe von „Big D“ Daniel Klein kommen aus allen Richtungen in die Strikezone, von links, von rechts, von oben, von unten. „Es ist schwierig, das Timing zu bekommen“, sagte Boldt. „Das will er damit erzielen.“ Und Hunt ergänzte: „Man erkennt nicht, wo der Ball sein wird.“ Drei Hits waren nur möglich in den ersten drei Innings, darunter Zach Johnsons RBI-Single zum 1:2, nachdem Kevin Kotowski von Kleins erstem Pitch getroffen worden war. Danach waren alle Bases besetzt, aber mit einem kurzen Flugaus retteten die Hornets ihre Führung, ebenso im zweiten Durchgang, als Marcel Schulz auf der dritten Base war. Die Führung verdankten die Hornets nicht zuletzt den anfänglichen Abstimmungsproblemen zwischen einem neuen Pitcher und einem neuen Catcher. „Ich war mit mir anfangs nicht zufrieden, ehrlich gesagt“, haderte Lennard Stöcklin bei seinem ersten Start. „Ich habe zu viele Balls geworfen.“ Jeff Hunt, der zum zweiten Mal in seiner Karriere catchte, nahm die Verantwortung auf sich: „Ich will die Hitter attackieren, ich will dem Pitcher helfen, Strikes zu werfen, weil man so die Spiele gewinnt. Aber im ersten Inning habe ich falsche Pitches bestellt, damit haben wir die Hits hergegeben. Das ging später besser.“ Die Partie begann mit einem Walk für Martin Matlacki, einem RBI-Double des offensivstarken Ewald Crombach, einem Sacrifice Hit und einem RBI-Single von Fabian Fermín.Und sie kippte im vierten Inning, in dem unsere Offensive Kleins Pitching entschlüsselt hatte: Basehits von Martin Kipphan und Timmy Kotowski. Erstes Aus, dann Basehits von Kevin Kotowski (RBI für Kipphan, 2:2) und Nici Weichert (Bases loaded). Walks für Max Boldt (Hit by Pitch, 3:2) und Peter Johannessen (vier Balls, 4:2). Sacrifice Hit von Johnson zum 5:2. Und drittes Aus.
Im fünften Inning hätten die Hornets beinahe noch einmal auf 5:3 verkürzt. Ein mächtiger Wurf von Kevin Kotowski aus dem Outfield direkt zur Homeplate war nötig, um nach Fermíns Single Crombach noch einzufangen. Die Schiedsrichter gaben den Centerfielder der Hornets aus – enge Entscheidung. Statt dessen erhöhte Kipphan nach einem Walk, einem Double von Timmy Kotowski und einem Sacrifice Fly von Marcel Schulz gegen den Reliever Ken Koch auf 6:2. Ein Walk für Johannessen, ein Basehit von Johnson und ein Homerun von Hunt übers Rightfield ergaben im sechsten Inning das 9:2. „Eigentlich bin ich kein Homerun Hitter“, sagte Hunt. „Ein paar kriege ich jedes Jahr hin, aber ich hätte gern ein paar mehr.“
Fast hätte der Kanadier es gar nicht versucht: „Ich hatte schon zwei Strikes, da versucht man normalerweise nicht, hart zu schwingen. Aber es war einfach ein schöner Pitch. Ein Offspeed Pitch, ein Changeup, niedrig und inside, da habe ich sie gern.“ Anschließend scorte Kipphan nach einem Schlag von Weichert zum dritten Mal, kamen Schulz Weichert durch Max Boldts 2-RBI-Double zum 12:2 über die Platte. Und beendete der Closer Yannic Wildenhain mit einem Strikeout und der Hilfe von Kevin Kotowski und Nici Weichert die Partie nach sechseinhalb Innings. Schneller geht’s nicht. „Wir konnten Pitcher schonen und haben Punkte gemacht, das ist das Wichtigste“, sagte Boldt. „Darum war es ein erfolgreicher Tag.“ Und darum waren die Schwierigkeiten in den ersten drei Innings am Ende nicht weiter dramatisch. cka / Fotos: Tanja Szidat, sportausmainz.de/Eisenhuth.