Am 10. Juli beginnt im tschechischen Ostrava die Softball-Europameisterschaft der U16-Juniorinnen. Im deutschen Team ist eine talentierte Spielerin aus Mainz dabei, unsere 15-jährige Verbandsliga-Infielderin Helene Feldmann.
„Das ist eine Ehre“, sagt diese. „Im Team Deutschland zu spielen, ist eine große Sache. Das zeigt, dass sich das regelmäßige Training und die Fahrten quer durch Deutschland zu den Kadermaßnahmen sich gelohnt hat. Man muss sich durchbeißen und gegen andere beweisen. Ich bin erleichtert, dass es sich gelohnt hat.“
Seit 2012 spielt Helene Feldmann für die Mainz Athletics Softball. Auch ihre Brüder Fritz und Carl (inzwischen in der 2. Bundesliga) waren oder sind aktive Baseballer in unserem Verein. Bereits als 13-Jährige rückte sie ins Verbandsligateam auf, wo sie ab und zu im Outfield, vor allem aber an der ersten Base spielt. Mit 14 Jahren stand sie bereits im erweiterten Kader für ein internationales Auswahlturnier, wurde am Ende aber doch nicht nominiert. Seit 2015 ist Helene Feldmann regelmäßig bei den Lehrgängen des jüngeren Nachwuchs-Nationalteams dabei, nun steht das offizielle Länderspieldebüt bevor. „Für ihr Alter war Helene schon immer sehr sportlich und talentiert“, sagt unser Chefcoach Max Boldt, der im vorigen Jahr noch die Softballerinnen trainiert hat. „Wenn sie dran bleibt, kann sie sehr gut werden.“
An Privatturnieren hat die Infielderin bereits teilgenommen. „Wir haben zum Beispiel gegen italienische Mannschaften gespielt“, sagt sie, „und da habe ich schon gesehen, dass es durchaus starke Teams gibt. Ich weiß nicht genau, was jetzt auf uns zukommt.“ Der Softball in Deutschland ist schließlich nicht im besten Zustand. Helene Feldmann ist eine der wenigen Nationalspielerinnen ohne Erfahrung in der Verbandsauswahl, weil es im Südwesten keine Junioren-Auswahl gibt. Mit dem Mainzer Team steht sie aktuell auf dem dritten Tabellenplatz; nach fünf Auftaktsiegen entwickelte sich eine holprigere Saison, aber gestern erst schlugen unsere Softballerinnen den bisherigen Tabellenführer Dreieich Vultures 4:3. „Die Tabelle hat nicht viel zu sagen“, erklärt Helene Feldmann. „Die Teams hatten unterschiedlich viele Spiele.“ Unseres 16, die meisten anderen zehn oder zwölf. Die Möglichkeit, in die Bundesliga aufzusteigen, gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder, aber der dafür nötige Aufwand wäre nicht darstellbar.
„Ich bin nicht die einzige, die heraussticht“, darauf besteht Helene Feldmann. „Es ist eine glückliche Fügung, dass ich als 2001er-Jahrgang noch in der U16 spielen kann. Victoria Wehen ist zur U19-Kadermaßnahme eingeladen“ – das wäre der nächste Schritt. Einstweilen spielt unsere Nationalspielerin auch in unserem Junoirenteam Baseball. „Grundsätzlich könnte ich immer weiter mit den Jungs aufsteigen, wenn meine Leistungen das hergeben“, erklärt sie. „Aber das funktioniert nicht. Die Trainingszeiten sind parallel, ich lege den Schwerpunkt auf Softball und sehe Baseball als Ergänzung. Die körperlich stärkeren Jungs geben mir etwas, woran ich mich orientieren kann“ – deren Leistungsstärke anzustreben bedeutet für sie, sich nicht mit dem schon Erreichten zufriedenzugeben. „Das hat ihr sehr geholfen“, sagt Boldt.
Den aktuellen Zwischenstand ihrer sportlichen Ausbildung wird Helene Feldmann in Ostrava abrufen und zeigen. Wir drücken die Daumen und wünschen unserer Spielerin und dem restlichen Team ein gutes Turnier! cka / Foto: Tanja Szidat