Die kurze Spielpause ist vorbei. Nachholspiele gab’s keine in dieser Saison, daher konnte sich die Baseball-Bundesliga am vergangenen Wochenende auf das Allstar Game konzentrieren. Die Nationalmannschaft schlug dabei die Bundesliga-Auswahl 11:1. Riley Barr, der einzige Mainzer im Verliererteam, machte seine Sache als Reliever dabei sehr gut, kassierte in seinem Inning keinen Run. Die Nationalspieler Max Boldt (ein Hit, ein RBI, zwei Runs) und Nici Weichert (ein Hit, zwei RBIs, ein Run) zählten hinter dem Nordmeister Eric Brenk (Bonn Capitals) und dem Südmeister Philipp Schulz (Heidenheim Heideköpfe) zu den effektivsten Angreifern ihres Teams.
Brenk, dem Shortstop der Capitals, werden wir schon am Samstag wieder begegnen. Dann beginnt um 13 Uhr der Doubleheader in den Bonner Rheinauen, mit dem wir die neu eingeführte Interleague-Runde eröffnen. Es ist gleich ein schöner Härtetest gegen ein Topteam, das uns 2013 und 2015 aus den Playoffs geworfen hat. Ebenso wie die Heideköpfe bringen unsere Gastgeber 9:3 Siege mit in die Interleague-Tabelle.
Wir stehen gleichauf mit den Haar Disciples und den Dohren Wild Farmers mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen und sechs Niederlagen gegen die restlichen Topteams unserer Staffel auf dem dritten Platz. Die Solingen Alligators bringen 5:7 Siege mit, die Paderborn Untouchables 4:8 Siege. Tabellenletzter sind die Mannheim Tornados, die am letzten Spieltag mit einem 4:2 gegen unser Team ihre Bilanz auf 3:9 verbessert haben.
Ausgeschieden sind die Tornados damit jedoch längst nicht, ausscheiden wird keiner in der Interleague. Es geht an den vier Spieltagen mit jeweils zwei Partien gegen die Topteams der anderen Staffel nur um die Setzliste fürs Viertelfinale. In dieser ersten K.o.-Runde wird der Erste der acht Teams umfassenden Interleague-Abschlusstabelle gegen den Letzten spielen, der Zweite gegen den Vorletzten, der Dritte gegen den Drittletzten und der Vierte gegen den Fünften.
Nach den Partien gegen die Capitals empfangen wir am zweiten Spieltag einen weiteren alten Bekannten, die Alligators, die uns nach einigen Playoff-Niederlagen in früheren Jahren 2008, 2009, 2011 und 2012 aus dem Wettbewerb befördert haben. In der Vorbereitung auf die laufende Saison trennten wir uns von den Solingern 5:5 und 6:2, beide Sieben-Innings-Spiele wurden freilich dadurch verzerrt, dass die Teams noch nicht komplett waren, jeweils einer Mannschaft zum Ende hin die Pitcher ausgingen. Das erste Spiel hätten wir unter Normalbedingungen sicher klar gewonnen, das zweite womöglich verloren. „Aber darum geht es nicht“, sagte unser Coach Max Boldt damals, „darauf haben wir nicht geachtet.“ Ergebnisse zählten noch nicht. Jetzt, beim Doubleheader am Samstag, 5. August, 13 Uhr, werden sie zählen.
Auch den dritten Gegner kennen wir gut. Die Paderborn Untouchables, die uns am Samstag, 19. August, 13 Uhr, wiederum zum Doubleheader empfangen, waren in der Preseason ebenfalls in Mainz, verloren mit ihrer schon weitgehend vollständigen, aber nach anstrengenden Spielen am Vortag in Stuttgart müden Mannschaft 11:12 und 3:10 gegen ein Athletics-Team, das noch ohne Riley Barr, Zach Johnson und Jeff Hunt spielte; die ersten beiden unserer Amerikaner landeten erst tags drauf in Frankfurt. Auf dem Weg zur Meisterschaft wären wir bereits fast über die jungen, hoch talentierten Paderborner gestolpert: Das erste Viertelfinalspiel hatten wir 2:3 verloren, das zweite mit einer Portion Glück 6:4 gewonnen; es hätte eine weitere Niederlage sein können. In Paderborn qualifizierten wir uns mit zwei klaren Siegen fürs Halbfinale.
Der vierte, der letzte Gegner ist neu. Die Dohren Wild Farmers aus der Nachbarschaft Hamburgs wurden als Aufsteiger direkt Vizemeister im Norden. Unsere Heimspiele am Samstag, 26. August, 19 Uhr, und Sonntag, 27. August, 12 Uhr, sind unsere ersten Begegnungen mit den Niedersachsen.
Bereits am dann folgenden Wochenende beginnt mit den ersten Viertelfinalspielen die K.o.-Phase der Saison 2017. Dann wird sich herausstellen, ob unser derzeit noch von Verletzungen gebeuteltes, dann vielleicht wieder vollständigeres Team in der Lage ist, den Titel zu verteidigen. Im Süden ist es uns nicht gelungen, aber viel hat nicht gefehlt. cka / Fotos: Tanja Szidat