Immerhin wurde es ein Split. „Wir sind eigentlich ein gutes Team, das sich nicht auf Glück verlassen muss“, sagte Boldt am Samstag, „und heute haben wir gezeigt, was wir können. Heute war es ein guter Fortschritt.“ Die Grundlage für den Sieg im zweiten Spiel gab uns der Pitcher. Connor Little warf außergewöhnlich gut, ließ erst im achten Inning zum ersten Mal zwei Runner gleichzeitig auf die Bases, warf erst im siebten Inning zum ersten Mal keinen Strikeout. Zehn Stuttgarter hatte er da schon von der Platte zurückgeschickt, zwischendrin mal fünf Aus in Folge alleine erledigt. Im achten Inning schaffte Little den elften Strikeout, dann hatte er Feierabend. „Wir haben gezeigt, dass wir uns auch in einem knappen Spiel nicht aus der Ruhe bringen lassen“, lobte Boldt die Reaktion seines Teams auf die Niederlage des Vortags. „Und Connor hatte immer das Gefühl, dass er die Hitter gut im Griff hat.“ Lediglich die Offensive kam erst recht spät in Gang. Nach Johannessens kräftigem Schlag über das rechte Centerfield mussten wir bis ins siebte Inning auf das 2:0 warten. Und möglicherweise verzockten sich die Reds in dieser Phase. Zwei Aus hatten sie schon und einen noch nicht allzu kritischen Runner auf der ersten Base. Als dieser – Shane Salley – sich bei einem Wild Pitch die zweite Base sicherte, schickten sie zum zweiten Mal das Schlagmonster Gallagher mit einem Intentional Walk hinterher. Max Boldt kämpfte gegen das Strikeout, hatte zwei Strikes und einen Ball, schlug immer wieder Foulballs, bekam den zweiten Ball, den dritten, den vierten. Walk, bases loaded, immer noch fehlte den Reds nur ein Aus. Und das schafften sie erst nach Johannessens RBI-Single, nach Lennard Stöcklins 2-RBI-Double. 4:0 also. 4:0 weiterhin nach dem nächsten Defensivinning, weil Little und seine Infielder sehr gut auf einen Double-Steal-Versuch der Reds reagierten, Zeller an der dritten Base festsetzten, Marcel Hering an der ersten vom Platz holten. Und 9:0 nach acht Innings, weil nun nach einem Flyout gegen Voll das Stuttgarter Pitching zusammenbrach. Basehit von Kevin Kotowski, ein Wurf an Salleys Bein, ein Error des Pitchers bei Nici Weicherts Schlag zum 5:0. Ein letzter Basehit von Gallagher, der nun ausgewechselt wurde – 7:0. Nach dem zweiten Aus ein Single von Johannessen, der den eingewechselten Rookie Jerome Noso auf die zweite Base schob. „Und dann hat Lenny… ich weiß gar nicht genau, was es war“, erzählte Noso, „nur dass ich von der zweiten Base direkt gescort habe.“ Ein Single des Infielders war es nur, „aber der Basecoach hat mich direkt durchgewunken.“ Es wurde nicht mal knapp an der Homeplate, der erste Bundesliga-Run des 16-Jährigen. „Ein schönes Gefühl“, sagte der.
Timothy Kotowski brachte mit einem Single auch noch den neunten Punkt über die Platte, übernahm dann den Mound, gab mit zwei Walks und einem Double noch zwei Punkte ab, kam dann aber souverän aus dem Inning. „Ich hätte gern früher mehr Punkte gehabt“, sagte Boldt, „aber am Ende haben wir die Führung ja ausgebaut.“ Und uns auch für die Niederlage der Saison rehabilitiert. cka / Fotos: cka, Foto Seidl