Einen positiven Aspekt, zumindest für unsere Auswärtigen, hatte die Absage der Saarlouis-Rückspiele ja. Sie ermöglichte manchem Spieler einen Kurzurlaub, der dennoch nicht zu Lasten der Vorbereitung auf die Heimspiele gegen die Legionäre – heute um 19 Uhr, morgen um 14 Uhr – ging. „Die Jungs hatten schöne Trips“, berichtete Max Boldt, „sie haben ein bisschen was von Europa gesehen, aber sie sind alle schon wieder fleißig am Trainieren.“ So dass der Coach lediglich auf die beiden verletzten Pitcher verzichten muss. Alle anderen Spieler sind bereit, sind fit, sind erholt von der ersten Hälfte der Bundesliga Süd.
„Wir haben eine gute Mannschaft am Start“, sagt Boldt. Eine Mannschaft, die im gewohnten Konzept, der gewohnten Anordnung, dem gewohnten Rollenverteilung spielen wird. „Wir müssen nicht herumprobieren“, kündigt der Coach an. „Wir haben immer mit der besten Lineup gespielt, die zur Verfügung stand. Jetzt müssen wir uns einfach weiter vertrauen, müssen selbstbewusster in die Spiele gehen. Es ist nicht so wie in manchen anderen Mannschaften, wie früher bei uns, dass die Schlagmänner 7-9 hoffen, dass die am Anfang der Lineup das erledigen. So ist das bei uns nicht. Hier ist jeder gut genug, ein Spiel entscheiden zu können. Das muss jetzt jeder wollen. Mit der Einstellung können wir sehr gut spielen.“
Uns erwartet eine Mannschaft, die nach dem Durchhänger, der Ende 2016 begann und ihr die Saison 2017 früh ruinierte, schnell weggesteckt hat. „Eine gute Mannschaft“, sagt Boldt, „noch besser als erwartet, eine Überraschung in der Liga.“ Die Südmeisterschaft ist wohl nicht mehr in Reichweite der Legionäre, dafür ist Heidenheim wohl einfach viel zu gut. Mit 11-5 Siegen ist unser Gegner jedoch der erste Verfolger des Deutschen Meisters.
„Wir wissen, was da kommt“, sagt Boldt. „Da wird Bolsenbroek pitchen, einer der besten Pitcher der Liga.“ Der erfahrene Niederländer hatte das Hinspiel gegen uns noch verpasst, die hohe Belastung aus der vorherigen Partie hatte seinen Einsatz verhindert. Jake Watts und seinen Reliever steht also eine schwierige Aufgabe bevor.
„Dass wir deren zweiten Pitcher schlagen können, haben wir vor ein paar Wochen gesehen und gezeigt“, sagt Boldt. „Wir wissen, dass wir das zweite Spiel gewinnen können. Jetzt müssen wir zeigen, dass das auch im ersten möglich ist. Wir brauchen einen guten Start in die zweite Saisonhälfte“ – zumal es nicht nur um die Qualifikation zur Zwischenrunde geht, sondern auch um eine gute Ausgangslage in dieser.
„Wir brauchen eine positive Bilanz“, fordert der Trainer. „Ein paar Sweeps wären gut. Immerhin haben wir Haar, Regensburg und Heidenheim noch daheim. Auswärts haben wir gegen alle gesplittet. Das kann noch sehr gut ausgehen, wenn wir unseren besten Baseball spielen.“ Text und Fotos: cka