Die Sache ist klar. Um die Zwischenrunde zu erreichen, müssen wir eins der beiden morgigen Spiele bei den Saarlouis Hornets gewinnen. Egal welches. Das ist alles. Ein Sieg aus zwei Spielen und wir sind dabei. Kein Sieg und wir sind nicht dabei. So einfach ist das.
So einfach ist zumindest die Rechnung. „Sollte machbar sein“, sagt Max Boldt, „aber wir dürfen das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die haben schon mal gegen uns ein Spiel gewonnen“, Spiel 2 in der Hinrunde, ein Split, über den wir uns schon geärgert haben. „Sie haben das verdient“, sagt Martin Kipphan, völliger Zufall war’s nicht, „aber wir waren damit trotzdem sehr unzufrieden.“Der Routinier von der ersten Base ist in den vergangenen Tagen zum Stellvertreter des Trainers hochgerückt, sozusagen, denn Boldt ist momentan nicht in Mainz. Wie der Shortstop Nici Weichert, wie der Centerfielder Kevin Kotowski ist der Catcher mit der Nationalmannschaft in Tschechien. Drei Spiele absolvierten unsere Nationalspieler dort. Inzwischen sind sie auf dem Weg direkt ins Saarland, nur unterbrochen von einer Übernachtung an der Autobahn. Bei beiden Spielen gegen die Hornets werden die drei Leistungsträger dabei sein, während der Rest der DBV-Auswahl in aller Ruhe nach Solingen reist, wo – wiederum mit Boldt, Kotowski, Weichert sowie Austin Gallagher am Sonntag das Allstar Game stattfinden wird. „Ein hartes Programm“, sagt Boldt, „aber das wird schon klappen.“
Die Abwesenheit des Chefs, so Kipphan, hat dem Trainingsalltag nicht geschadet. Die Befürchtung liege nahe, „dass man die Gelegenheit kollektiv nutzt, aber es war alles wunderbar“, berichtet der Infielder, „wir haben entspannt, aber konzentriert trainiert, genauso wie wenn Max da gewesen wäre.“ Auch inhaltlich hat das Fehlen dreier Schlüsselspieler keinen Schaden anrichten können: „Es ist im Training blöd, wenn man so wenige Leute hat, dass man bestimmte Sachen nicht machen kann, aber wir haben ja keine neuen Spielzüge besprochen, also war es kein Problem, dass sie nicht da waren“, sagt Kipphan.
Der sich noch nicht mit dem beschäftigt hat, was nach den morgigen Nachholspielen passieren wird: „Kann schon sein, dass da ein paar von uns drüber nachgedacht haben, aber mich interessiert die Zwischenrunde noch nicht. Erstmal das Spiel morgen gewinnen. Dann gucken wir mal.“ Und auch Kipphan sieht die Qualifikation nicht als reine Formsache an: „Das sind jetzt die üblichen Sportklischees, die aber auch stimmen. Wir sind schon der Favorit, zumindest ein Spiel zu gewinnen. Ich gehe davon aus, dass wir das auch schaffen, wenn wir annähernd das machen, was wir können. Das Hoch von Mannheim, gerade das emotionale Hoch, das wollen wir mitnehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nicht von Anfang an Gas geben. Aber man weiß nie, wie das ausgeht.“Einen Sieg brauchen wir für die Qualifikation. Lieber zwei, weil nicht nur die Ergebnisse gegen die übrigen Spitzenteams, sondern alle Siege und Niederlagen in die Zwischenrunde mitgenommen werden, auch die gegen die Playdown-Teams. Trotzdem geht es erst einmal darum, ab 13 Uhr das erste Spiel zu spielen und der Favoritenrolle in der Leistung wie im Ergebnis gerecht zu werden, die Zuversicht zu rechtfertigen. Text und Fotos: cka