Für Nici Weichert bleibt im heißesten Spiel des Jahres nur eine Zuschauerrolle. Der Plan für seine Vertretung ist komplex, aber er steht.

Es geht wieder los und es wird direkt heiß, in jeglicher Hinsicht: Am Abend mit den erwarteten Jahreshöchsttemperaturen tritt unser Bundesligateam zur Eröffnung der Zwischenrunde in Heidenheim an, beim Tabellenführer, beim Titelverteidiger. Bei einem Team, gegen das wir nicht gerade Favorit sind, das aber auch vor uns einigen Respekt haben wird: Auch auswärts haben wir bei den Heideköpfen zuletzt immer mal wieder etwas mitgenommen und in dieser Saison sind wir eins von nur zwei Teams, die Heidenheim geschlagen haben – zweimal gleich. Den Split in den Auswärtsspielen Ende April haben wir sogar letztlich mit drei Runs Vorsprung gewonnen. „Wir wissen, was uns erwartet“, sagt Max Boldt. „Wir spielen gegen eine sehr gute, offensivstarke Mannschaft mit gutem Pitching. Aber wir haben mit unserem 2:2-Record gezeigt, dass sie nicht unschlagbar sind. Darum laufen wir ohne Angst dort auf.“

Pos.MannschaftWL%HomeRoad
1Heidenheim Heideköpfe5344.54631-1722-27
2Mainz Athletics4453.45427-2217-31
Auch ohne Druck? „Am Anfang des Jahres nehmen wir uns immer die Playoffs als Saisonziel. Ich sehe die Zwischenrunde als Playoffs an, also haben wir unser Ziel erreicht, wenn die Saison auch teilweise ein bisschen enttäuschend verlaufen ist“, erklärt der Coach. „Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht ins Halbfinale kommt – im Endeffekt will man ja die Meisterschaft gewinnen. Das ist das Ziel von jedem Baseballspieler.“ Verschiedene Rückschläge, vor allem Verletzungen, haben die Ambitionen beschädigt: „Janni hat überhaupt nicht gepitcht, aber das musste man einkalkulieren. Dass Tim Stahlmann die ganze Saison gefehlt hat, war nicht zu erwarten. Solche Spieler ersetzt man nicht so einfach. Darum konnten wir nicht erwarten, dass es perfekt läuft und können mit der Zwischenrunden-Qualifikation erst einmal zufrieden sein.“ Dennoch sieht Boldt die kommenden zwölf Spiele nicht einfach nur als Bonus an: „Ambitionen haben wir immer noch. Wir spielen viermal gegen jeden Gegner und müssen vier Spiele mehr gewinnen als die anderen. Das ist nicht unmöglich, wenn wir sehr gute Spiele spielen.“

Mindestens die ersten Spiele dieser Mission werden wir mit vielen Verschiebungen im Infield bestreiten müssen. Nici Weichert hat noch die Schiene am verletzten Fußgelenk und wird vorerst ausfallen. Victor Voll ist der erfahrenste, der naheliegendste Kandidat als Ersatz-Shortstop, müsste aber wiederum an der zweiten Base vertreten werden. Das könnte ein Job für Lennard Stöcklin werden, der jedoch als Pitcher benötigt wird. Boldt hat eine Lösung erarbeitet, in der wir in den beiden Partien heute abend (19 Uhr) und morgen (13 Uhr) mit unterschiedlichen Infield-Besetzungen antreten werden. „Die Jungs sind heiß auf die Zwischenrunde“, verspricht der Coach. „Wir bleiben positiv und haben im Hinterkopf, dass wir Heidenheim mit einer sehr guten Leistung schlagen können und mit einer sehr guten Leistung schon geschlagen haben.“ cka / Foto: Steffen Marg.

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