Da können auch Miguel Pinheiro und Lucas Steinlein nur noch hinterher gucken: Austin Gallagher hat den Ball hoch in den Fangzaun geschlagen…
…und ist Max Boldt auf den Fersen unterwegs zum 2:0.
Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand nutzt Max Boldt einen Wild Pitch zum 4:4.
Shane Salleys Double bringt die Führung durch Gallagher und Kevin Kotowski…
…Martin Kipphans Single zwei weitere Runs.
Der 2-RBI-Triple von Kevin Kotowski (hinten) war neben Gallaghers Homerun wohl der spektakulärste Schlag der ersten Partie…
…Victor Volls Base Clearing Double war der effektivste.

Gegen die Heideköpfe hatte eine ausgezeichnete Offensivleistung noch nicht zum Punktgewinn gereicht – auch, wie sich inzwischen herausstellte, wegen der Verletzung von Jake Watts, der nicht mit voller Kraft werfen konnte, als er in der Schlussphase seine Homeruns kassierte. Die endgültige Diagnose steht noch aus, Watts selbst befüchtet das Karriereende. Gegen die Haar Disciples behielt unser Team aber die Effizienz und die Qualität am Schlag bei. Und diesmal passte auch das Ergebnis: 23 Hits in 16 Innings führten im Beisein unserer beiden Meistertrainer Cae Santos (2007) und Ulli Wermuth (2016) zu einem 15:10- und einem 9:8-Erfolg.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Disciples00041003210111
Athletics30030027-15104
Details zum Spiel
In dieser Höhe war das kaum zu erwarten; Partien gegen die Disciples waren in den vergangenen Jahren traditionell low scoring games, 2:1, 4:1, 1:0, mal für, mal gegen uns. „Aber wenn wir gegen Heidenheim 21 Runs scoren, dann können wir das auch gegen Haar“, sagte Max Boldt, der selbst so viele Walks bekam, dass er nur mit zwei Hits zum Offensivspektakel beitragen konnte. „Wir haben erneut bewiesen, dass wir die gute Offensive haben, die ich das ganze Jahr über immer wieder vermisst habe. Ich wusste, dass wir es können. Und wenn wir so weitermachen, so weiterschlagen, wer weiß, am Ende reicht es…“

Leicht machten uns die Disciples die Sache jedoch lange nicht, trotz ihrer Pitching-Probleme. In der Partie am Samstagabend hielt unser frühes 3:0 durch Basehits von Max Boldt, Shane Salley und Martin Kipphan sowie den Homerun von Austin Gallagher bis ins vierte Inning. Dann ermöglichte ein Error letztlich direkt und indirekt vier Punkte der Disciples – deren Starter Jan Tómek jedoch noch im gleichen Inning seinen Durchhänger hatte, nach zwei Aus mit einem Abwurf und zwei Walks Boldt, Gallagher und Kevin Kotowski auf die Bases holte. Der Spielertrainer scorte nach einem Wild Pitch, die anderen beiden kamen nach Salleys Double zum 6:4 ins Ziel. Die Disciples verkürzten sofort auf 5:6, Salley (nach Abwurf) und Timmy Kotowski (nach Double) reichte im siebten Durchgang Kipphans Basehit zum 8:5.

Und im achten ging’s rund. Zunächst schafften die Disciples gegen den bereits zum sechsten Inning eingewechselten Yannic Wildenhain den Ausgleich. Der junge Reliever hatte sehr gut begonnen, gegen seine ersten neun Schlagleute nur einen Walk und einen Hit abgegeben (dazu kamen ein Error im Infield und ein Runner, der ohne Gegenwehr auf die Base durfte, weil Wildenhain statt dessen das wichtige Aus an der Homeplate machte). Auch in seinem dritten Inning hätte der Pitcher nur einen Run kassiert, hätte nicht Gallaghers Fehler den Durchgang verlängert und Richard Klijn ein 2-RBI-Double ermöglicht.

Nationalität
ger GER
fin FIN
Position
Outfield
Alter
33
B/T
L/R
Größe
183
Gewicht
82
Aber auch Tómek war abgenutzt. Sein Reliever, der Nationalspieler Lucas Steinlein, sah direkt zwei Flyouts, aber schaffte das dritte Aus partout nicht. Boldt und Gallagher bekamen Walks, Kevin Kotowski schlug ein grandioses 2-RBI-Triple zum 10:8. Salley wurde daraufhin zum zweiten Mal vom Pitch getroffen, Walks für Timmy Kotowski, Martin Kipphan und Daniel Wolfraum Bonell brachten die nächsten zwei Runs über die Platte. Victor Voll schlug gegen den zweiten Reliever Titus von Kapff ein Base Clearing Double zum 15:8, dann erst kamen die Disciples mit einem Strikeout aus dem Inning. Dass Wildenhain im neunten Durchgang zwischen zwei Strikeouts noch einen Solo-Homerun abgab und durch einen weiteren Fehler im Infield einen weiteren Run kassierte, war am Ende nicht mehr von großer Bedeutung – Timmy Kotowski kam schließlich zu einem Kurzeinsatz auf den Mound und beendete das Spiel mit einem Strikeout.

Prominenter Besuch: Die Meistercoaches Ulli Wermuth (2016) und Cae Santos (2007) drückten ihrem ehemaligen Team die Daumen…
…und sahen, dass das zweite Spiel begann, wie das erste geendet hatte: Mit einem Base Clearing Triple, diesmal von Timmy Kotowski.
Connor Little musste einmal in Deckung gehen, um seinen Kopf zu retten, hatte sonst das Spiel im Griff.
Der Hechtsprung von David Wallace ist wertlos: Martin Kipphans Schlag flutscht zum RBI-Double ins äußerste Leftfield.
Auch den Schlag von Lennard Stöcklin mussten die Disciples in der hintersten Ecke einsammeln – dem jüngeren Kotowski reichte das fürs 7:1.
Unseren neunten und letzten Run des Tages schaffte schließlich der Shortstop Victor Voll…
…weil Peter Johannessen auf dem Weg zum möglichen 10:1 vom Catcher (durchaus regelwidrig, da ohne Ball) zum Umweg gezwungen wurde.

Die zweite Partie schien sogar noch deutlicher zu werden. Ihre beiden möglichen Starter hatten die Disciples schon im ersten Spiel verbraucht; der Infielder Richard Klijn, der schon als Reliever gegen Regensburg in vier Innings neun Earned Runs abgegeben hatte, musste erstmals beginnen. Bereits im ersten Inning brachte sich der Brite mit Walks für Boldt und Salley sowie einen Wurf gegen Kevin Kotowskis Bein in die Bredouille, die Timmy Kotowski mit einem Base Clearing Double ausnutzte. Zwar kamen die Disciples im dritten Inning nach einem Fehler im Outfield einen Run näher, aber noch im gleichen Durchgang deutete sich sogar ein vorzeitiges Ende per Ten Run Rule an: Nach einem Walk für Gallagher ergaben Basehits von beiden Kotowskis, Lennard Stöcklin, Victor Voll, Peter Johannessen sowie ein Double von Martin Kipphan sechs weitere Punkte; hätte Johannessen nach Kevin Kotowskis zweitem Single im Inning nicht einen Umweg um den Catcher herum laufen müssen, hätten wir gar 10:1 geführt.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Disciples001005020890
Athletics30600000-9143
Details zum Spiel
Dass es nach zwei ruhigen Innings auf einmal wieder eng wurde, lag an einer schwierigen Situation an der zweiten Base. Bei einem Aus hatten die Disciples zwei Runner im Feld, der Schlag von David Wallace kam zu Max Boldt… „und der Runner ist direkt vor mir in der Wurfbahn stehengeblieben“, erklärte Boldt das weitere Geschehen. „Anscheinend darf er’s.“ Boldt versuchte das Doubleplay mit einem Wurf zu Lennard Stöcklin, „aber der Ball war durch den Runner vollkommen verdeckt“, sagte dieser. Ich konnte ihn nicht sehen, auf einmal war er da.“ Stöcklin konnte nicht rechtzeitig reagieren, der Ball flog ins Outfield, der Lead Runner scorte und nach einem weiteren Aus kamen unter anderem durch einen Homerun vier weitere Runs durch.

Offensiv war die Luft nun doch etwas raus, zumal Klijn schon nach dem dritten Inning durch den wesentlich stabileren von Kapff abgelöst worden war. Little, der die Partie sonst gut im Griff hatte, musste nach sieben Innings und über 120 Würfen auch vom Platz. Sein Reliever Timmy Kotowski warf seine ersten beiden Schlagleute ab, kassierte einen Run, kassierte durch einen Error im Infield einen weiteren, rettete aber die Führung ins neunte Inning. Und das dominierte der als Pitcher unerfahrene Kotowski vollkommen: Den ersten Angreifer schickte er mit einem Strikeout weg, beim zweiten hätte er das Play an der ersten Base vielleicht sogar alleine machen können, ohne den kurzen Wurf zu Kipphan. Ein weiterer Strikeout hätte jetzt schon das Spiel beendet, wäre der letzte Pitch nicht eine Winzigkeit zu nah an den Schlagmann gekommen. Das dritte Aus war daher ein einfacher Catch von Boldt.

„Es war knapper, als es nach dem 9:1 hätte sein müssen“, urteilte dieser, „aber wir haben am Ende gut gespielt. Die 24 Runs, die wir gescort haben, muss man sehr positiv bewerten. Die Defensive müssen wir aber optimieren mit mehr Plays und besseren Pitches. Die Heimserie hat jetzt gut angefangen. Und wenn wir aus eigener Kraft auch das Halbfinale wohl nicht erreichen können, wollen wir auch in den nächsten Spielen alles tun für eine optimale Position.“ Text und Fotos: cka

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