Eine Woche nach den Partien gegen die personell gebeutelten Haar Disciples erwarten wir heute (19 Uhr) und am Samstag (14 Uhr) eines der süddeutschen Topteams. Die Regensburg Legionäre haben sich von ihrem Durchhänger, der sie im vergangenen Jahr erstmals seit 1996 in die Playdowns schickte, auf beeindruckende Weise erholt: „Wahrscheinlich haben nicht viele damit gerechnet, dass sie schon wieder ins Halbfinale kommen können“, vermutet Max Boldt, „aber sie sind wieder eine ziemlich gute Mannschaft geworden.“ Und stehen zumindest vor dem heutigen Spieltag auf einem Halbfinalplatz, zwei Punkte vor den Disciples, die wegen ihrer Pitcherprobleme möglicherweise auf diesem Niveau nicht mehr konkurrenzfähig sind, zwei weitere Punkte vor uns.
Wie konkurrenzfähig wir noch sind, werden wir in den verbleibenden vier Heimspielen und den anschließenden vier Auswärtspartien herausfinden müssen. Nach Jan-Niclas Stöcklin haben wir mit Tim Stahlmann und Jake Watts zwei weitere Starter verloren. „Tim macht im Training Fortschritte“, sagt Boldt, „aber ich glaube nicht, dass es schon fürs Spiel reicht.“ Zu den 2.2 Innings, die Stahlmann in dieser Saison nur geworfen hat, werden vor dem Jahreswechsel nicht mehr viele kommen.Und Watts wird 2018 keinen einzigen Pitch mehr werfen. Der Amerikaner ist bereits am Dienstag abgereist, um seine lädierte Schulter in der Heimat behandeln zu lassen. Boldt rechnet damit, dass Watts operiert werden muss, der Spieler selbst befürchtet sogar das Ende seiner Laufbahn als Baseballer.
Somit ist Connor Little unser letzter verbliebener Starter mit echter Erfahrung in dieser Rolle. Lennard Stöcklin, 2016 noch reiner Infielder, 2017 Closer auf hohem Niveau, macht seine Sache als Ersatz-Starter ganz hervorragend, fehlt dadurch aber natürlich im Bullpen.
„Und das wird der Knackpunkt sein“, sagt Boldt. „Wenn wir weiter so schlagen wie in den letzten vier Spielen, werden auch die Regensburger Pitcher Schwierigkeiten haben, uns zu stoppen.“ Immerhin gelangen uns in 34 Offensivinnings gegen Heidenheim und Haar 44 Runs. „Wir müssen aber schon gucken, dass wir die gegnerische Offensive besser kontrollieren“, fordert der Coach. „Da hilft es natürlich nicht, dass Jake ausfällt. Wir müssen schauen, dass wir Fehler und Walks vermeiden, so gut es geht. Einfach die Gegner den Ball ins Spiel bringen lassen und unsere Plays machen, das wird das Wichtige sein. Die Starter müssen möglichst effizient sein, damit wir möglichst viele Innings bekommen können. Denn im Relief Pitching sind wir sehr eingeschränkt.“ Text und Fotos: cka