Unsere Bundesligasaison 2018 ist heute Nachmittag in Regensburg zu Ende gegangen. Eine große Überraschung war das nicht mehr; die 4:5-Niederlage am Freitag hatte die ohnehin schwierige Aufgabe nicht leichter gemacht. Heute folgte ein 1:2, damit sind wir Dritter in der Abschlusstabelle des Südens. „Schade, dass es vorbei ist“, sagte Max Boldt, „wir hätten super gern im Halbfinale gespielt. Aber wir haben es nicht heute verpasst. Wir haben im Lauf der Saison ein paar Spiele hergeschenkt, die man nicht hätte herschenken müssen. In Regensburg haben wir uns noch einmal gut verkauft.“

Am Freitag waren wir auf einem sehr guten Weg. Zwei Solo-Homeruns ins Rightfield – ein knapper von Peter Johannessen auf den zweiten Pitch des Abends und ein gewaltiger von Austin Gallagher acht Pitches später – gaben uns schon im ersten Inning eine schöne Führung. Die Legionäre verkürzten zwar im zweiten Inning auf 1:2, hatten danach immer wieder Runner auf der dritten Base, aber brachte erst im siebten Inning einen davon zum 2:2 über die Platte. Der früh eingewechselte Routinier Mike Bolsenbroek hatte unterdessen unsere Offensive sehr gut im Griff, aber nach dem Ausgleich legte diese noch einmal los; Max Boldt mit einem Double und Gallagher mit seinem zweiten Homerun brachten uns noch einmal 4:2 in Führung.

Und am Ende fehlte ein Pitch, um im neunten Inning mit einem Strikeout und einem 4:3 den zweiten Platz zu schnappen. Fehlte ein sauberer Catch im Outfield, um immer noch mit 4:3 das Spiel zu beenden. Fehlte nach dem Ausgleich eine Menge, um das zehnte Inning zu überstehen: Bei nur einem Aus hatten die Legionäre drei Runner auf den Bases. Shane Salley schaffte noch das zweite Aus mit einem Catch im Leftfield, konnte aber mit seinem Wurf den Lead Runner nicht mehr einfangen.

„Aber wir haben nicht wegen des Errors verloren“, sagte Boldt. „Das war kein einfaches Play. Wir hatten vorher genug Chancen, mehr Punkte zu machen. Und hätten wir vorher schon eine bessere Defense gespielt, hätte die Szene nicht entscheidend sein können. Wir sollten uns nicht auf diese eine Aktion versteifen. Es waren knappe Spiele, von der Leistung her letztlich ein guter Abschluss der Saison, aber es hat leider nicht gereicht.“

Das 4:3 wäre nicht hoch genug gewesen, um mit einem Split ins Halbfinale gekommen. Wir hätten auch das zweite Spiel gewinnen müssen. Durch die Niederlage brauchten wir einen deutlichen Sieg im zweiten Spiel – dank Salleys Catch, durch den die Legionäre nicht bei einem, sondern bei zwei Aus gewannen, hätte immerhin ein 6:0 gereicht; hätte der Outfielder den Ball nicht erreicht, hätten wir gar mit sieben Runs Vorsprung gewinnen müssen. Schwer genug war’s auch so.

„Denn die Reliever, die wir in Mainz gut gehauen haben, waren diesmal nicht im Einsatz“, erklärte Boldt. „Wir haben gegen Pro-Ball-Pitcher gespielt.“ Lagen zudem im ersten Inning 0:1, im vierten 0:2 zurück. Und blieben im Spiel, hielten die Regensburger ansonsten gut von den Bases fern. „Wir haben gekämpft“, sagte der Coach, aber die nötige Wende deutete sich nicht mehr an. Nach einem Hit von Salley verkürzte Boldt selbst im achten Inning auf 1:2, Peter Johannessen hatte im neunten gar noch das vorstellbare 3:2 auf dem Schläger – und vielleicht besser, dass es nicht kam; ein letztes Defensivinning gegen eine Mannschaft, die keine Runs mehr brauchte, hätte sicher nicht schön ausgesehen.

„Es war klar, dass es sehr schwer wird“, sagte Boldt. „Wir haben unser Bestes gegeben, mehr kann ich nicht verlangen. Ich habe den Jungs vor dem zweiten Spiel gesagt, dass sie nochmal Spaß am Spiel haben sollen, und den hatten wir. Jetzt wollen wir nach vorne schauen. Die Zwischenrunde war wirklich gut. Jetzt denken wir an die nächste Saison, die noch besser werden soll. Ich freue mich schon darauf.“ cka / Text und Fotos: Kalle Linkert, Claudia Tepe

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