Den Rekord haben wir verpasst. 1999 waren wir mit 10:0 Siegen in die Saison gestartet, in diesem Jahr kamen die ersten Niederlagen nach acht Auftakterfolgen in der langen Auswärtsserie. Teilweise waren sie unvermeidlich. Die vier Niederlagen bei neun Auswärtsspielen am Stück, zwischen denen nur von zwei Heim-Innings gegen Mannheim lagen, haben uns jedoch nicht die Tabellenführung gekostet. Und um weiterhin an einer guten Ausgangslage für die Playoffs zu arbeiten, haben wir nun fast nur noch Heimspiele: Am kommenden Wochenende geht’s noch zum Doubleheader nach Saarlouis, Anfang Juni für ein Spiel nach Mannheim, die restlichen zehn Spiele werden am Hartmühlenweg stattfinden.
Heute (19 Uhr) und morgen (14 Uhr) geht die Heimserie gegen die Stuttgart Reds los, dann geht’s nach Saarlouis. Dann kommen binnen vier Tagen Ulm und Mannheim. Schon tags drauf, am 2. Juni, fahren wir nach Mannheim zum (hoffentlich) letzten Auswärtsspiel der Bundesliga Süd, die wir zuhause mit den fünf Partien gegen Haar, Heidenheim und dem Nachholspiel gegen Mannheim am 20. Juni abschließen wollen.
„Hoffentlich“ und „wollen“, weil weiterhin schlechtes Wetter angesagt wird, weiterhin Spielabsagen und Abbrüche drohen. „Ein paar Ausweichtermine gibt es noch“, sagt aber Max Boldt, „und solange es nicht wirklich heißt, dass es nicht klappt, gehen wir auch davon aus, dass wir jedes Spiel spielen können. Das Wetter ist ja ohnehin nicht unter unserer Kontrolle.“In Regensburg hat es uns im Stich gelassen. Bereits das vierte Inning war lange unterbrochen. Als im fünften der Blitz nicht weit vom Stadion einschlug, mussten die Umpires nicht lange warten, ob das Gewitter weiterzieht, sondern brachen das Spiel schnell ab. Schade für uns: Wäre es drei Pitches früher eingetroffen, hätte das 0:7 nicht gewertet werden können. Der Rückstand wäre hinfällig gewesen.
Aber sei’s drum. Die Stuttgart Reds sind hier und wir planen zweimal neun Innings. Wenn es per Ten Run Rule weniger oder wegen Gleichstands mehr werden, ist das auch okay.
Zumal unsere Pitcher die Anstrengungen der letzten Woche hinter sich gelassen haben sollten. „Tim und Tom werden starten“, kündigte Max Boldt gestern an, „und die Relief Pitcher setzen wir nach Bedarf ein. Wir haben keine Situation, in der wir jemanden für Mittwochsspiele oder so etwas schonen müssen, sondern können wieder ganz normal spielen.“
Auf dem Mound zumindest. Ob Nici Weichert an diesem Wochenende dabei ist, entscheidet sich erst ganz kurzfristig. „Ein paar Knieprobleme“, sagt Boldt, nichts Besonderes. „Sonst sollten alle fit sein.“ Fehlt Weichert, wird Victor Voll Shortstop, „und mal schauen, wie wir dann umstellen.“ Mit Boldt selbst, Austin Gallagher, Martin Kipphan, Lennard Stöcklin sowie den Nachwuchsspielern Nick Mosier und Jerome Noso gibt es genug Kandidaten für die drei weiteren Positionen im Infield. „Ich hoffe, dass Nici fit ist“, sagt Boldt, „andernfalls finden wir eine Lösung.“
Gegen die Reds wünscht sich Boldt zwei Siege – wie gegen jeden. In der Hinrunde haben wir sie auswärts gesweept, „aber es war knapp“, sagt der Coach, „und sie haben einige Spiele gewonnen, auch gegen Teams, die weit oben stehen. Sie wollen in die Playoffs und werden Druck machen. Wir haben Chancen, beide zu gewinnen, aber das müssen wir uns erarbeiten und verdienen.“ Text und Fotos: cka