Mit einem erhofften, aber nicht zwingend erwartbaren Split kehren die Bundesliga-Baseballer der Mainz Athletics vom Saisonauftakt beim amtierenden Deutschen Meister Heidenheim Heideköpfe zurück.
Nachdem der eigentliche Saisonstart gegen die Mannheim Tornados am vorigen Wochenende noch den Wetterunbillen zum Opfer fiel sah es auch lange nicht gut aus für das Duell gegen die Heideköpfe auf der Schwäbischen Alb. Nachdem es der Groundcrew in Heidenheim aber gelang, das Feld nach den Starkregen der vergangenen Tage in einen einigermaßen bespielbaren Zustand zu versetzen, wurde aus der ursprünglich für Freitag Abend angesetzten Eröffnungspartie ein Doppelspieltag am Samstag.
Unabhängig der Wettersituation sah sich Headcoach Mike Otto mit dem Problem konfrontiert, nur auf einen dezimierten Pitchingstaff zurückgreifen zu können: Routinier Tim Stahlmann fehlte berufsbedingt, Lennard Stöcklin und Tomlin Müller konnten krankheitsbedingt nicht mit nach Heidenheim reisen. Damit war es an Yannic Wildenhain, der im ersten Spiel seine Klasse gegen den niederländischen Nationalpitcher Mike Bolsenbroek unter Beweis stellen musste. Am Ende des Tages war die Partie aber entschieden bevor sie eigentlich begann, obwohl Wildenhain in weiten Teilen eine beeindruckende Leistung ablieferte. Beide Pitcher absolvierten sechs Innings und nur im ersten davon gab es Punkte. Die 1:0-Führung der Mainzer konnte Heidenheim dabei im direkten Nachschlag nicht nur egalisieren sondern auf 3:1 ausbauen. In der Folge dominierten Wildenhain und Bolsenbroek in einem Pitcherduell, die nächsten Punkte sollte es erst geben, nachdem der Mainzer den Mound für Jiminez geräumt hatte. Vier Runs erlief der amtierende Deutsche Meister gegen den Spanier, nur einer gelange der Otto-Truppe gegen Luka Hörger. Der Niederländer Gianni Frolijk konnte den Punktehunger der Heidenheimer zwar stoppen, aber nicht verhindern, dass die Partie am Ende mit 7:2 an die Hausherren ging.
Die zweite Partie stand tendenziell unter einem noch ungünstigeren Stern, war es doch Heidenheim im Winter gelungen, mit Jared Mortensen einen ehemaligen Triple-A-Pitcher zu verpflichten. Ein Spieler also, der fast den Sprung in die MLB geschafft hätte. Und der Kanadier machte direkt im ersten Inning seinem Ruf alle Ehre, schickte die ersten drei Schlagleute umgehend zurück auf die Bank, auch wenn Kotowski und Weichert sich von Geschwindigkeit und Raffinesse der Pitches nicht beeindrucken ließen und zumindest den Ball ins Spiel brachten. Jack Enciondo, im Winter von den Athletics verpflichtet, hingegen bekam direkt zu spüren, was es heißt, dem offensivstärksten Angriff der Liga gegenüberzustehen. Nach nur einem Inning und vier Hits stand es bereits 2:0 für Heidenheim. Diese Führung sollte aber nicht lange Bestand haben. Im direkten Nachschlag nutzen die Athletics einen Fehler des Heidenheimers Simon Gühring, um den Spielstand zu ihren Gunsten auf 3:2 zu drehen. Aber auch hier sollte die Freude über die Führung nur kurz sein, Heidenheim glich im dritten Inning mit einem Trickspielzug zum zwischenzeitlichen 4:4 aus und übernahm im fünften Inning schließlich erneut die Führung. Im siebten Inning übergab Otto die Geschicke auf dem Mound an Routinier Max Boldt, der die Heidenheimer Offensive in Schach hielt. Im Gegenzug machte aber der Mainzer Angriff mit dem Relief Pitching von Heidenheim kurzen Prozess, der für Mortensen ins Spiel gekommene Patrick Seyfried fand kein Mittel gegen die Mainzer Schlagleute, musste tatenlos mit ansehen, wie zunächst Victor Voll Thomas Joyce zum Ausgleich und in der direkten Folge Caelan Sullivan Marlon Jiminez zur Führung über die Homeplate schickte. Aber auch Simon Liedtke konnte nicht verhindern, dass die von Seyfried geerbten Runner noch punkten konnten und so stand zur Mitte des achten Innings eine Drei-Punkte-Führung für die Mainzer zu Buche, die auch bis zum Spielende nicht mehr in Gefahr kommen sollte. Tim Kotowski sicherte vom Mound aus Max Boldt nicht nur den Win, sondern fügte auch seiner Statistik früh im Saisonverlauf den ersten Save hinzu.Entsprechend zufrieden zeigte sich Headcoach Mike Otto nach den Partien: „Im ersten Spiel hat uns etwas das Glück gefehlt, in der zweiten Partie haben aber sowohl Pitching als auch Hitting überzeugt und wir haben verdient gewonnen”. Sportchef Nici Weichert hob vor allem die nahtlose Integration der Imports in das Team hervor: „Sie haben einen guten Beitrag zum Sieg geleistet”.
Am Osterwochende kommt es dann zum Homeopener, am Hartmühlenweg begrüßen die Athletics die München-Haar Disciples, die ebenfalls mit einem Split aus ihren ersten beiden Partien gegen die Guggenberger Legionären anreisen. Los geht es am Samstag Abend um 19 Uhr unter Flutlicht, die zweite Partie folgt dann am Sonntag um 13 Uhr. Tickets sind online unter tickets.mainz-athletics.de sowie an der Abend- respektive Tageskasse erhältlich. Außerdem werden alle Spiele im Livestream übertragen.
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Text: Konrad Clauss, Foto: Max Drevermann