Die Mainz Athletics III haben ihren Saisonauftakt erfolgreich bestritten.
Im Lokalderby gegen den amtierenden Verbandsligameister Kaiserslautern „K-Town“ Bears gewannen die Mainzer das schwere Auswärtsspiel vor 15 Zuschauern, trotz zwischenzeitlichem 9:5 Rückstand, am Ende verdient mit 10:16. Spielentscheidend waren dabei einmal mehr klassische „Mainzer Tugenden“: eine geschlossene Mannschaftsleistung, hervorragender Teamgeist und die Bereitschaft Widerstände zu überwinden und ein Spiel nach schwachem Beginn noch herumzureißen.

Spielbericht:

Am vergangenen Sonntag, 16.April 2023 startete das dritte Herrenteam der Mainz Athletics in die neue Verbandsligasaison. Zum Auftakt ging es auswärts zum amtieren Titelverteidiger Kaiserslautern „K-Town“ Bears, mit dem die Mainzer eine langjährige Lokal-Rivalität pflegen.

Die Vorzeichen sprachen dabei zunächst klar für die Heimmannschaft.
Zum einen herrschte „Fritz-Walter-Wetter“ (einstellige Temperaturen und Dauerregen – benannt nach der 1.FCK-Legende und dem Fußballweltmeister von 1954), zum anderen konnten die Bears auf ein relativ eingespieltes Team zählen, während die Mainzer neben einem festen Mannschaftskern mit Neulingen und Wiederkehrern in die neue Saison gingen.

Der Spielbeginn bestätigte diese Vorzeichen dann auch – zumindest für die ersten drei von insgesamt neun zu spielenden Innings. Die Lauterer konnten einige ordentlich Kontakte verzeichnen und die teilweise neu formierte Mainzer Defense stand hinter Pitcher Moritz Klages zunächst noch nicht sattelfest, während die Athletics-Offense zunächst keinen Rhythmus gegen den altbekannten Bears-Pitcher (sowie Allround-Spieler und Spielertrainer in Personalunion) Mike Göring fand.
Das Ergebnis zum Ende des dritten Innings: eine 4:0 Führung für Kaiserslautern.

Doch zum Auftakt des vierten Innings wachte die Offensive der Mainzer langsam aus dem Winterschlaf auf. Nachdem zunächst Stevan Morales noch die Segel mit einem Ground-Out streichen musste, erreichten vier Mainzer Schlagmänner in Folge die erste Base – Tobias Nowak und Marcel Kaurisch-Sanchez jeweils per Single-Hit, sowie Moritz Klages und Marc Schreiber durch (teils schmerzhafte) „Hit-by-Pitches“. Neuer Spielstand 4:1 und „Bases Loaded“ für die A’s.

Doch noch gab sich Pitcher Mike Göring nicht geschlagen und konterte zunächst per Strikeout zum zweiten Aus des Innings, bevor Pinch-Hitter Florian Meyer mit zwei Aus und weiterhin Bases Loaded an den Schlag kam. Es folgte ein intensives Duell – drei Balls von Göring folgten zwei Strikes zum Full Count – weiter punkten oder eine große Chance zum Aufholen vergeben waren die Optionen.
Nach mehreren Foulballs konnten die Mainzer einen Basehit up the middle bejubeln – zwei Runner erreichten Home Plate und brachten die Athletics somit auf 4:3 heran. Leider blieb es vorerst bei diesem Spielstand. Nachdem ein weitere Walk die Bases erneut füllte endete der obere Teil des vierten Innings mit einem weiteren Strikeout.
Und so schnell wie die Mainzer sich heran gekämpft hatten, so schnell stellte Kaiserslautern zunächst den alten Abstand wieder her. Durch drei Punkte im unteren Teil des vierten Innings stellten der Bears auf 7:3.

Im fünften Inning meldete sich die Mainzer Offense erneut mit zwei Punkten zum 7:5 zurück – erzielt durch eine Kombination aus Walks, Wild Pitches und Defensiv-Errors der Bears. Leider verpassten die A’s die Chance noch mehr Punkte zu erzielen durch zwei Strikeouts mit Bases Loaded für Florian Meyer und Harry Chung. Als dann die Lauterer im unteren Teil des fünften Innings erneut mit zwei eigenen Punkten – per „Pop-Fly-Homerun“ über das sehr kurze Right-Field (der Platz in Kaiserslautern ist ein umfunktioniertes Fußballfeld mit entsprechenden Abmaßen) ihren Heimvorteil nutzen sah es beim Stande von 9:5 und andauerndem Regen nicht gut aus für die Athletics.

Die Umpire meldeten zu diesem Zeitpunkt an, dass aufgrund der Witterungsbedingungen ein vorzeitiges Spielende im Raum steht. Glücklicherweise konnten zunächst die Umpire gegen das Wetter geschützt werden (dank einen freundlichen Jacken-Spende des Mainzer Catchers Marc Schreiber) und dann dreht sich auch die Witterung allgemein – es wurde nach und nach trockener und das Spiel nahm eine Wendung. Bei Kaiserslautern wechselte Mike Göring sich selbst von Mound aus und wurde durch „Papi“ Mendez ersetzt.

Die Mainzer bekamen ihre Chance und nutzen diese im sechsten Inning aus.
Die komplette Lineup kam zum Zug, die ersten sieben Schlagmänner erreichten Base (neben Hit-by-Pitches, Walks und Defensiv-Errors besonders hervorzuheben ist dabei das Double von Marcel Kaurisch-Sanchez). Das erste Aus des Innings trug per Sacrifice Fly dennoch zur Aufholjagd bei, bevor Harry Chung und Tobias Nowak durch weitere Base Hits für weitere Punkte sorgten und zwei Strikeouts das Halb-Inning nach 8 Punkten für die Mainzer beendeten.

Wie würde das Heimteam reagieren, nach dieser kalten Dusche und einem plötzlichen 9:13 Rückstand? Würden die Bears wie in den beiden vorigen Innings jeweils den direkten Konter setzen können? Die überzeugende Antwort der Mainzer Defense war ein 1-2-3-Inning. Drei Groundouts durch Relief-Pitcher Reilly Sullivan hervorragend aufgelegt und durch das Infield fehlerfrei umgesetzt sorgten dafür, dass das „Momentum“ auf Seiten der A’s umschlug und dort auch für das restliche Spiel verblieb. Sullivan gab über das restliche Spiel nur noch einen Punkt ab (im neunten Inning zum 10:16 Endstand), die Defensive der Athletics spielte eine grundsolide Partie herunter (belegt unter anderem durch drei Double-Plays, sowie diverse Spielzüge wo gutes Outfield-Back-Up den Bears zusätzliche Bases verwehte) und die Offensive setzte nach zwei „Nullnummern“ in den Innings 7 und 8 nochmal einen vorentscheidenden Nadelstich mit drei Punkten zu Beginn des neunten Innings.

Und so lautete das Endergebnis nach 3:27h Spielzeit 10:16 für die Mainz Athletics.
Ein rundum zufriedenstellender Saisonauftakt unter schwierigen Bedingungen – die Moral des Teams wurde bereits unter Beweis gestellt, das Potential des Kaders zeitweise angedeutet und die Trainingsschwerpunkte für die nächsten Wochen (Hitting & Baserunning) nebenbei direkt herausgearbeitet.

Text: Florian Meyer