Mit einem Doppelsieg gegen die Stuttgart Reds bleiben die Mainz Athletics in der noch jungen 2024er Saison weiterhin zu Hause ungeschlagen und schieben sich in der Tabelle auf den dritte Platz vor.

In einer sehr zügig gespielten ersten Partie dominierten dabei vor allem die Defensivreihen. Der mit einem spanischen Pass gesegnete argentinische Starting Pitcher Kevin Riello Quiroga im Stuttgarter Dress marschierte gefühlt mühelos durch die Innings. Jeden Druck, den Mainz auf den Bases versuchte aufzubauen, konnten er und seine Feldverteidigung im Keim ersticken. Doch Tim Stahlmann auf Mainzer Seite tat es ihm gleich – zumindest fast. Einen Patzer des Routiniers, als er versuchte den durch Walk auf Base gekommenen Jonathan Schäffer per Pick-off direkt wieder ins Dugout zu schicken, nutze der Stuttgarter Angreifer, um sich zunächst bis auf die dritte Base vorzuarbeiten und kurz darauf auf Double von Fabian Beck den ersten Run für Stuttgart zu erlaufen.

Diese 1:0-Führung aus dem dritten Spielabschnitt sollte bis zur Mitte des siebten Innings Bestand haben. Auf beiden Seiten kamen die wenigen Baserunner über das zweite Base hinaus. Da an diesem Tag zwei Spiele auf dem Programm standen blieb Mainz noch genau ein Angriff, um die Partie wenigstens auszugleichen und die Verlängerung zu erzwingen. Peter Saldaña ergriff die Gelegenheit beim Schopf, sein Double brachte ihn bei nur einem Aus in eine aussichtsreiche Scoringposition. Der schnelle Nik Rossius wurde von Headcoach Wil Killgore mit der Aufgabe betraut, den wichtigen Punkt nach Hause zu bringen und der Youngster im Dress der A’s lieferte während der für Riello Quiroga in Spiel gekommene Eduardo Andres Peluso Rodriguez, Venezuelaner mit italienischem Pass, Nerven zeigte. Auf den ersten Pitch in den Dreck ließ Rossius sich nicht lange bitten und vom mittlerweile erreichten dritten Base aus war es für ihn ein leichtes, auf den Flugball von Caelan Sullivan nach Hause zu laufen.

Beim Spielstand von 1:1 musste folglich die Verlängerung über Sieger und Verlierer entscheiden, den Regularien entsprechend ging es für beide Teams direkt mit Läufern auf dem ersten und zweiten Base los. Nach einem schnellen Aus musste Stahlmann aber Basehits von Beck und Austin Bull hinnehmen und sah sich plötzlich einem 3:1-Rückstand gegenüber. Kevin Schnorbach übernahm auf dem Mound und machte kurzen Prozess mit der Stuttgarter Offensive, ein Strikout und ein Grundout später ging es wieder in den Angriff für Mainz und diesemal mussten sogar wenigstens zwei Punkte her, um die Partie weiter am laufen zu halten.

Doch auch Mainz startete natürlich mit zwei Läufern während Stuttgart auf dem Mound noch einmal wechselte. Moritz van Bergen sollte es richten, fand aber so gar nicht in die Partie. Ein Wildpitch zu Beginn und ein anschließender Walk lud die Bases für Nici Weichert, dessen Single Caelan Sullivan scoren ließ. Bei immer noch geladenen Bases und keinem Aus nutzte Killgore die Gunst der Stunde. Kenny Fermin und Kevin Kotowski hatten auf seinen Double problemlos Home Plate erreicht um nur Sekunden später mit dem Rest der Mannschaft den Spielertrainer gebührend zu feiern.

Ähnlich punktarm aber hochspannend gestaltete sich auch die zweite Partie. Beide Starter, Scott Bellina auf Mainzer und Yaferson Jose Lopez Gomez auf Stuttgarter Seite ließen jeweils den Lead off auf Base und dieser konnte jeweils auch scoren. Dieses 1:1 nach dem ersten Spielabschnitt sollte es aber für die nächsten drei Innings gewesen sein. Doch während US-Amerikaner Bellina keinen Zweifel daran aufkommen lassen würde, dass Stuttgart an diesem Samstag nachmittag nicht den Hauch einer Chance gegen ihn haben würde tat sich sein venezuelanisches Gegenüber damit deutlich schwerer. Immer wieder brachte Mainz Runner auf Base und auch bis 90 Fuß an Home Plate heran, bis das Erwartbare dann im fünften Inning eintrat. Killgore, durch Feldspielfehler von Jack Barrie auf Base gekommen, konnte anders als die 300 Zuschauer im Stadion den Flug des Balles, der wenige Sekunden zuvor von Felix Thierolf Richtung Leftfieldzaun befördert wurde, nicht genießen, musste er doch zusammen mit dem Mainzer First Basemann die Bases zum 3:1 umrunden.

Ein sichtlich angreffesener Lopez Gomez zielte dann direkt mit dem nächsten Pitch auf die Füße von Peter Saldaña, wurde aber vom Schiedsrichtergespann dafür nicht ermahnt. Erst als er in der Folge meinte auch noch verbal ausfällig zu werden kassierte er die Überfällt Warning, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon das Ticket für die vorzeitige Dusche hätte sein müssen. Das hatte auch Stuttgarts Coach Rick Jacques erkannt und beorderte vorsorglich Robert Blesing auf den Mound, bevor ihm die Umpire mit einer zwangsweisen Auswechslung vielleicht doch noch zuvorgekommen wären. Mainz zeigte sich davon unbeirrt, erhöhte im letzten Spielabschnitt sogar noch durch Caelan Sullivan auf den finalen Spielstand von 4:1 und konnte somit auch dank der starken Leistung von Scott Bellina einen nie gefährdeten Sieg einfahren.

Am Vatertag geht es für die Mainzer in den Münchner Osten zu den Haar Disciples bevor man eben jenes Team am Wochenende erneut zu Hause begrüßt. Das Nightgame am Samstag startet um 19 Uhr, die Partie am Sonntag um 13 Uhr.

Text: Konrad Clauss
Bild: Livestream Mainz Athletics