Mit 7:3 und 5:1 erfüllten die Mainz Athletics ihre Pflicht und siegten mehr oder weniger unspektakulär bei den Herrenberg Wanderers. Der Tabellenletzte der Baseballbundesliga vertraute vor allem auf die Schlag- und Pitchingkraft seines Ausnahmespielers John Edwards, doch ein Mann macht eben noch keine Mannschaft und so ging der Doppelsieg am Ende auch verdient nach Mainz. Auf dem Wurfhügel und in der Verteidigung spielte der Tabellenerste aus Rheinhessen mal wieder seine Stärke aus: Fast zwei Drittel aller gegnerischen Schlagmänner fertigten die Pitcher alleine per Strikeout ab, den Rest erledigte die Hintermannschaft mit nur einem kleinen Wurffehler nahezu perfekt. Allein am Schlagen haperte es ein wenig, denn vor allem im ersten Spiel standen den Mainzer Battern mit Sebastian Friedmann und Benjamin Burkhard allenfalls durchschnittliche Ballservierer gegenüber.
Vielleicht war es die schnelle 3:0-Führung im ersten Durchgang durch Florian Arnold, Ryan Balan und Janusz Radicke, weswegen es die Mainzer etwas ruhiger angehen ließen. Coach Frady reagierte auf die Schlagflaute mit aggressivem Laufspiel. Sobald Läufer im Spiel waren, gab es von der Trainerbank das grüne Licht, die nächste Base mit einem Sprint auf eigene Faust zu erobern. Mit der vielen Bewegung im Spiel kam Herrenberg nicht zu recht, und so addierten sich kleine Fehler, die in der Summe ein 7:0 für die Athletics im letzten Durchgang brachten. Ken Höfel steuerte einen Run im vierten und einen im achten Durchgang bei, in dem auch Florian Arnold und Ryan Balan punkteten, letzterer düpierte den Gegner, in dem er sich sogar den Punkt per „Steal“ erklaute. So gab Frady sogar seinem Topwerfer Manuel Möller eine vorzeige Auszeit, um sich für das Heimspiel am Donnerstag gegen die Fürth Pirates zu schonen. So bekam Peter Ackermann zwei Probedurchläufe unter Realbedingungen: er hatte ein gutes Inning, verlor aber das „Zu-Null“ im letzten Durchgang, als er drei Runs kassierte – für den Neuling waren die guten Schläger aus dem Gäu wohl etwas zu gut.
Spiel zwei fiel erwartungsgemäß knapper aus, als mit Ryan Balan und John Edwards die Ausländer beider Teams auf den Wurfhügel stiegen. Der Australier auf Herrenberger Seite brachte sich aber mit drei verschuldeten Freiläufen selbst auf die Verliererstraße, und die ergaben zusammen mit zwei Feldspielfehlern der Gastgeber eine komfortable 4:0-Führung aus Mainzer Sicht. Da konnte Ryan Balan auch den Frust-Homerun im Gegenzug verkraften, mit dem sein Kontrahent seine wahren Qualitäten aufblitzen ließ. Doch das war trotz sieben weiterer guten Schläge zu wenig, um die Gutenbergstädter noch mal in Bedrängnis zu bringen.Den 5:1-Schlusspunkt markierte Alper Bozkurt auf einen Balan-Schlag. In der Verteidung bekam Jan Meyer seinen zweiten Kurzeinsatz und schloss mit drei Strikeouts gegen die besten Herrenberger Schlagmänner das Spiel ab.
Nachdem sich Jan Meyer wieder ins Team gespielt hat, ist Florian Arnold weiter das Sorgenkind im Team. Die Armletzung, die sich der dritte Basemann zum Saisonauftakt zuzog, will einfach nicht verheilen. „Diese Woche wird sich zeigen, ob ich operiert werden muss, jedenfalls habe ich in Herrenberg mit Schmerzen gespielt“, klang der Nationalspieler etwas frustriert.
Spiel 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E MAI 3 0 0 1 0 0 3 0 0 7 7 0 HER 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 7 3 Spiel 2 1 2 3 4 5 6 7 R H E MAI 0 2 2 0 1 0 0 5 4 1 HER 0 0 1 0 0 0 0 1 8 2
Autor: Frank Helleken