Manch einer ist in Gedanken sicherlich schon in den Playoffs. Aber einmal muss unser Bundesligateam vorher noch in der Bundesliga Süd spielen, es geht um das Nachholspiel vom elften Spieltag. damals hatten wir in Haar schon 14:1 gewonnen und führten im zweiten Spiel im vierten Inning 1:0, als das Gewitter losbrach und schnell klar war: Da geht nichts mehr. Um 16 Uhr beginnt die Partie bei den Disciples.
Die Konstellation ist einfacher, als sie im ersten Moment aussieht: Uns kann’s tabellarisch egal sein. Ihren Rückstand von vier bzw. viereinhalb Siegen können Regensburg und Heidenheim nicht mehr aufholen. Haar andererseits, punktgleich mit Stuttgart auf Platz fünf, weil die Reds den direkten Vergleich gewonnen haben, braucht noch einen Sieg, es sei denn, Stuttgart gewinnt in Mannheim. Dann hätten die Disciples keine Chance mehr. Und weil die Tornados einen Doubleheader spielen müssen, nach der Partie gegen die Reds auch noch einmal gegen die Tübingen Hawks, geht es in Mannheim schon um 12 Uhr los – wahrscheinlich wissen die Disciples vor dem ersten Pitch gegen uns, ob sich die Mühe noch lohnt.
Das allerdings ist ihre Sache. Ulli Wermuth kann es sich einfacher machen. „Es wird ein heißer Tanz“, sagt unser Coach. „Für Haar könnte es noch ein wichtiges Spiel sein. Wir wollen uns vor den Playoffs noch einmal beweisen. Wir sind hochmotiviert, das Spiel zu gewinnen.“ Und damit die Saison mit 24-4 Siegen abzuschließen – was übrigens nicht Vereinsrekord wäre: 1999 schaffte unser Team mit den Startern Dirk Günther, Karl-Kai McKinstry und Jan Sören Meyer, mit Catcher Janusz Radicke und Shortstop Edward Martínez, mit Stefan Niewiadomski, Alper Bozkurt und Eddy Polanco im Infield, Ken Höfel, Stephan Kaus, Heiko Schumacher und Ulli Wermuth im Outfield sogar 25-3 Siege.
Ein paar Spieler bleiben heute in Mainz: Tim Stahlmann, weil Eric Massingham starten wird. Kevin Kotowski, der wegen einer Verletzung an der Hand geschont wird und die zweite Mannschaft betreuen wird. Und Don Freeman, der nach Paderborn fährt. Dort empfangen die Untouchables die Bonn Capitals und müssen zweimal gewinnen, um den dritten Platz im Norden zu behalten. Schon eine Niederlage gegen den Nordmeister (19-3 Siege) würde den Serienmeister der frühen Zweitausender schon auf Platz vier zurückwerfen und zu unserem Gegner im Viertelfinale machen. „Sonst bleibt das Lineup aber unverändert“, sagt Wermuth, der das Spiel noch einmal ernst nehmen wird. cka