Die Luft war einfach draußen: trotz größter Beteuerungen, das letzte Auswärtsspiel der regulären Saison ernsthaft anzugehen, fehlte den Mainz Athletics der letzte Biss, um gegen ein Spitzenteam zu bestehen. Und so kassierte der Südgruppenmeister der Baseballbundesliga seine erste Doppelniederlage bei den Fürth Pirates (1:4 und 4:6). Obwohl sich weder für die drittplatzierten Piraten noch für die A’s etwas am Tabellenstand ändert, dürfte die Schlappe nicht spurlos bei den Grüngelben hängen bleiben. Die Solingen Alligators, am nächsten Samstag der Viertelfinalgegner im Gonsenheimer Sandflora-Stadion, werden das Ergebnis mit der Gewissheit zur Kenntnis nehmen, dass auch die Gutenbergstädter verwundbar sind. Und sollten die Mainzer trotzdem wie erwartet die erste Runde überstehen, könnten die Fürth Pirates der Halbfinalgegner sein – mit sicherlich viel Rückenwind.
Trotz allen Frustes sollte die Niederlage nicht überbewertet werden, denn Trainer Greg Frady gab einigen „Bankspielern“ eine letzte Bewährungsprobe, auf wen er sich in Play-Offs verlassen kann. Auf Manuel Möller auf alle Fälle, obwohl sich der Gonsenheimer Werfer selbst auf die Verliererstraße brachte: ein lässiger Fehlwurf fand nicht den Weg in den Handschuh Martin Kipphans, und das Gastgeschenk nutzte Fürth zur 1:0-Führung im vierten Durchgang. Es dauerte bis zum siebten Spielabschnitt, ehe der Zwei-Base-Schlag von Janusz Radicke – gepaart mit zwei Feldspielfehlern der Franken – den erhofften Ausgleich brachte. Doch Fradys Versuch, mit Kristof Brockmann das Spiel auf dem Wurfhügel fortzusetzen, erwies sich als keine gewinnbringende Entscheidung: drei Freiläufe und zwei Würfe in den Sand brachten binnen Minuten die 1:4-Niederlage auf die Anzeigetafel.
Im zweiten Match war es dann auch das Pitching, dass die A’s aus dem Rennen warf: Ryan Balan gab in drei Durchgängen sieben Hits ab, was die Pirates zu sechs Punkten ausnutzten. Da verblasste auch die zwischenzeitliche 2:1-Führung durch einen Homerun von Benjamin Hieronimi und einem Punkt von Martin Kipphan. Im letzten Schlagrecht verkürzten die Rheinhessen zwar noch auf 4:6, aber an dem verkorksten Auswärtsauftritt änderte das nichts mehr.
Spiel 1: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E MAI 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 8 2 FUR 0 0 0 1 0 0 3 0 - 4 6 4 Spiel 2: 1 2 3 4 5 6 7 R H E MAI 0 0 2 0 0 0 2 4 5 3 FUR 0 1 5 0 0 0 - 6 7 3
Autor: Frank Helleken