Nach einem langen Flug einmal halb um die Welt sind unser dritt- und unser vorletzter Neuzugang für die Bundesligasaison 2017 in Deutschland angekommen. Direkt aus der Western Australian State League, die ab heute mit der Finalserie zwischen den West Stirling Indians und dem Braves Baseball Club zu Ende geht, landeten am Dienstag unser neuer US-Pitcher und unser neuer kanadischer Hitter am Frankfurter Flughafen. Bereits gestern abend trainierten beide zum ersten Mal mit ihrem neuen Team.
Der Nachfolger von Eric Massingham heißt Riley Barr und ist wie sein Vorgänger ein Präzisionsarbeiter. In der gerade beendeten australischen Saison, in der er mit den Gosnells Hawks die Playoffs haarscharf verpasste, warf der 25-jährige Pitcher aus Colorado in seinen 87.2 Innings die drittmeisten Strikeouts (95) und die viertwenigsten Walks (19) der Liga. Seine ERA von 2.87 übertrafen nur fünf weitere Pitcher.Zum Baseballer und Soziologen ausgebildet wurde der 1,91 Meter große Rechtshänder in Highschools in Oregon und an der New Mexico State University. 2014 und 2015 pitchte Barr für die New Mexico State Aggies; seine ERA von 2.94 im ersten Jahr war dort der beste Wert eines Juniors seit 1980.
Mit ihm traf gestern ein Mann mit Bundesliga-Erfahrung ein. Der Kanadier Zach Johnson spielte in der vergangenen Saison als kurzfristiger Ersatz für Manuel Hernández, der mangels Visum am Frankfurter Flughafen abgewiesen worden war, für die Mannheim Tornados. Mit einer Batting Average von .367 und acht Homeruns in 25 Spielen zählte der Outfielder zu den besten Angreifern der Bundesliga Süd.
Zuletzt spielte Johnson ebenfalls in der Western Australian State League für die Rockingham Rams; mit der AVG .308 in 18 Spielen war er der zweitbeste Hitter seines Teams. Der 26-Jährige soll für uns jedoch nicht nur hart schlagen und Flugbälle ins Rightfield fangen, sondern auch Max Boldt hinter der Platte entlasten. Als zweiter Catcher ist Johnson der Nachfolger des zuletzt ohnehin lange Zeit verletzten Jonathan Wagner, der wieder zu den Tornados wechselte.Damit ist drei Tage vor dem Bundesliga-Auftakt in Stuttgart unser Kader nahezu komplett. Lediglich der neue Shortstop wird erst zum zweiten Spieltag eintreffen. „Viel Zeit haben wir nicht, um sie zu integrieren“, sagt unser Coach Max Boldt, „aber wir werden das schnell über die Bühne bekommen. Auf dem Feld werden sie sich schnell eingewöhnen. Professionelle Jungs kriegen das hin.“ Wie das geht, hat Andrew Jones vor drei Jahren gezeigt: Unausgeschlafen, mit Jetlag und Halsschmerzen debütierte der Catcher sogar nur zwei Tage nach seinem Interkontinentalflug mit zwei Doubles und 16 einwandfreien Innings hinter der Platte. „Wir haben drei gemeinsame Trainings, bei denen wir die Spielzüge durchprobieren werden, bei denen man zusammenarbeiten muss“, sagt Boldt. „Grundsätzlich kennen sie die Abläufe. Das klappt.“ cka