Defensiv zuverlässig wie das ganze Team, offensiv mit zwei Doubles auffällig: Lennard Stöcklin ist einer von zehn Gründen für das erfolgreiche Auftaktspiel…

Mit einem bemerkenswert deutlichen, bemerkenswert souveränen Sieg ist der Deutsche Meister in die Saison 2017 gestartet. Mit einem nicht nur glücklichen Erfolg in einem engen, hart umkämpften Spiel haben die Stuttgart Reds gekontert. Wir halten also fest: Es wird ein interessantes Jahr, in dem für viele Mannschaften vieles möglich ist.

11:1/1:4 also bei den Stuttgart Reds – das erinnert an das 12:5/1:2 in der vergangenen Saison. „Im Prinzip sind wir zufrieden“, sagte Max Boldt nach dem ersten Spieltag. „Zwei Siege wären natürlich besser gewesen. Stuttgart hatte vor allem einen sehr guten Pitcher fürs zweite Spiel, der uns das Leben schwer gemacht hat. Wir haben uns gegen ihn zwar die Chancen erarbeitet, aber wir haben sie nicht genutzt.“ Jimmy Jensen, US-Amerikaner mit Europa-Erfahrung aus Österreich und Frankreich, sah sich in unseren neun Angriffsinnings fünfmal mit einem Runner auf der dritten Base konfrontiert, kam aber viermal aus der Nummer heraus. Kevin Kotowski, der Leadoff, blieb im ersten und im achten Inning dort hängen, Martin Kipphan im siebten. Und Lenny Stöcklin war im zweiten nach Nici Weicherts Schlag unterwegs zur Homeplate, kam aber zu spät. Es wäre das 2:0 gewesen; gerade erst hatte Kipphan mit seinem Double, einem Basehit von Josh Little und einem Sacrifice Hit von Yannic Wildenhain gescort. „Wir haben eigentlich nicht schlecht auf den Pitcher gehauen“, urteilte Stöcklin. „Aber wir hätten die Runs heimschlagen müssen.“

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Athletics010000000170
Reds00031000-482
Details zum Spiel

Im vierten Inning kippte die Partie. Catcher Drake Zarate, der zweite neue Amerikaner der Reds, eröffnete den Durchgang mit einem starken Double. „Danach hatten die Reds auch ein bisschen Glück“, sagte Boldt. Einen Schlag, der für Stöcklin gerade nicht zu kontrollieren war, einen, der im Outfield in die Lücke fiel – drei weitere Singles für drei Runs, ehe unsere Defensive mit einem Doubleplay das Inning beendete. Ruben Kratkys Solo-Homerun brachte die Reds, die bis dahin keinen einzigen Runner auf die Bases gebracht hatten, im fünften Durchgang 4:1 in Führung. In den verbleibenden vier Defensivinnings ließen wir wiederum nur noch zwei Singles zu. Grund genug für Boldt, unseren neuen Pitcher Riley Barr trotz der Niederlage beim Debüt zu loben: „Riley hat super geworfen, keine Frage. Er hat uns eine gute Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Mehr kann man nicht verlangen.“ Nur ein Hit weniger als die Reds, eine fehlerfreie Defense gegenüber zwei Stuttgarter Errors – es hätte klappen können.

…und Tim Stahlmann ein weiterer. „Tim ist richtig stark aus dem Winter gekommen“, sagt unser Third Baseman.

Im ersten Spiel hatte es geklappt; viel eindrucksvoller hätte es nicht sein können. Die Offensive schlug in acht Innings elf Hits, darunter vier Doubles und zwei Homeruns. Tim Stahlmann kam (ebenso wie Barr nach ihm) mit weniger als hundert Pitches durch das komplette Spiel, erlaubte den Reds nur vier Hits, kassierte den einzige Run – Jensens Solo-Homerun – im siebten Inning zum 1:8. Und warf fünf Strikeouts, obwohl unsere Pitcher es darauf gar nicht ankommen lassen sollten, gar nicht darauf ankommen ließen, um den in dieser frühen Saisonphase noch nicht vollständig besetzten Bullpen zu entlasten. „Sie sollten die Hitter herausfordern“, erklärte Boldt. „Wir haben ja eine super Defense gespielt, der sie blind vertrauen konnten. So kriegt man mit wenigen Würfen viele Innings aus den Pitchern.“ Die Reds brachten immer mal wieder einen fangbaren Flugball über das Outfield, brachten die Grounder nicht an den Infieldern vorbei. „Tim ist richtig stark aus dem Winter gekommen“, sagte Stöcklin. „Wir hatten nie den Eindruck, dass er das Spiel aus der Hand geben könnte.“

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Athletics00303203-11110
Reds00000010-142
Details zum Spiel

Der Third Baseman war im zweiten Inning nach einem Double noch als Angreifer auf dieser dritten Base steckengeblieben. Das 3:0 im dritten Durchgang schafften seine Kollegen in der oberen Hälfte der Lineup noch alleine: Bei zwei Aus schlug Peter Johannessen ein Double, Zach Johnson den RBI-Hit für den Schweden und Boldt den Homerun für zwei weitere Runs. Das 4:0 war ein Solo-Homerun von Johannessen im fünften Inning, wiederum bei zwei Aus, dem direkt ein Single von Johnson, Walks von Boldt und Kipphan und ein 2-RBI-Double von Stöcklin folgten. Yannic Wildenhain und Nici Weichert erhöhten jeweils nach Walk im sechsten Inning durch Schläge von Kotowski und Johnson auf 8:0. Weichert, Kotowski und Boldt konterten Jensens Homerun durch Boldts Single und Kipphans Double zum 11:1, das das Spiel nach acht Innings beendete.

„Wir müssen natürlich jede Mannschaft in der Bundesliga respektieren“, sagte Boldt. „Jede Mannschaft kann zurückkommen“ – und da wusste unser Coach noch nicht einmal, dass im Spiel der Hornets gegen die Hornets der Aufsteiger aus Saarlouis trotz einer 12:0-Führung im ersten Inning in Bad Homburg 16:17 verloren hatte. „Tim hat aber einen Riesenjob gemacht, konzentriert weitergepitcht, die Kontrolle nicht abgegeben.“

Die Niederlage im zweiten Spiel war daher schnell weggesteckt. Die umgebaute Mannschaft funktioniert unter Wettbewerbsbedingungen, die beiden Neuzugänge haben sich gut eingefügt, ein weiterer ist unterwegs. „Und er wird uns noch weiter verstärken“, kündigte Boldt an. „Nächstes Wochenende sind wir noch besser drauf.“ Wenn wir gegen die Lateinamerika-Auswahl der Mannheim Tornados den Spieltag erstmals aufteilen, am Freitag das Europäer-Spiel in Mannheim und am Samstag das zweite Spiel in Mainz angehen. cka / Archivfotos: Tanja Szidat

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