Endlich! Sechs Monate und sechs Tage ist es her, dass unser Bundesligateam zum zweiten Mal als Deutscher Meister aus Regensburg nach Hause kam. Die Feier war groß, die Ehrungen zahlreich, aber das ist jetzt Vergangenheit. Seit einer Woche läuft sie, die Saison 2017, und am Samstag, 19 Uhr, beginnt sie auch endlich wieder in Mainz mit dem Home Opener. Alles ist vorbereitet, wir freuen uns auf Euch! Vor dem Heimspiel gegen die Tornados begrüßen diese uns bereits heute zum ersten Spiel des Wochenendes in Mannheim – wir haben in der Hin- und Rückrunde das Heimrecht geteilt. Im Juli findet das Derby erst hier, dann dort statt.
Die Tornados haben Geld und zeigen es: Zehn hochkarätige Neuzugänge sind ins Roberto Clemente Field gekommen, spanische und italienische Pässe erlaubten es dem Altmeister zum Auftakt, schon im Europäer-Spiel mit insgesamt sechs Lateinamerikanern zu spielen: Catcher Orlando del Muro ist Mexikaner, Pitcher Fernando Escarra ein Venezolaner, der ebenso wie der argentinische Infielder Juan Martín als Italiener geführt wird. Escarras Landsleute, der Infielder Riestra und der Reliever Francisco González, haben spanische Pässe. Dazu kamen die Belgier Dennis Ribbens (Shortstop) und Thomas de Wolf (Outfield) und als einzige Einheimische Robin Schmich an der dritten Base und Dominik Höpfner im Centerfield. Die Regensburg Legionäre, die mit einem jungen Team in Mannheim antraten, ohne Marcel Jiménez, im zweiten Spiel ohne Matt Vance und auch ohne US-Pitcher, bekamen die Qualität der kostspielig hochgerüsteten Tornados schmerzhaft zu spüren und verloren in zweimal acht Innings 5:15 und 1:11 – im ersten Spiel allerdings auch aufgrund von nicht weniger als acht Errors von sieben verschiedenen Spielern, die die fast gleichwertige Offensivstärke (12:10 Hits für Mannheim) klar verzerrten.
„Es ist schwer zu sagen, was uns erwartet“, sagt Max Boldt. Unser Coach ist jedoch überzeugt: „Wenn wir unser Ding machen, dann können wir jeden schlagen. Die Ergebnisse sind beeindruckend, aber wir fahren hin, wir spielen, wir gucken dann, was auf dem Scoreboard steht.“ Die Gegner mag Boldt noch nicht einschätzen: „Mannheim hat viele Neue, auch Regensburg hat sich umstrukturiert und Leistungsträger verloren. Ich glaube, dass die Legionäre nicht so stark sind wie in den letzten Jahren. Sie werden wieder drankommen mit ihrer jungen Mannschaft, aber sie werden ein bisschen brauchen.“
Einem Meister werden wir begegnen: Thomas de Wolf, der selbst für seine gehobenen Verhältnisse mit einer Ausnahme-Saison viel zu unserem Titel beigetragen hat, spielt nun für die Tornados. Seinen ersten Homerun hat er schon gehauen, sich sonst vor allem die Walks geholt; sechsmal kam er auf die Bases, ohne schlagen zu müssen. Schlecht für die Batting Average, aber gut fürs Ergebnis – mit vier RBIs und fünf Runs wird der Belgier in der neuen Saison nur durch die Hornets-Spieler aus Bad Homburg und Saarlouis übertroffen, die es sich bei ihrem 17:16 gegenseitig leicht machten.
Wir wiederum haben den besten Mannheimer Angreifer der vergangenen Saison nach Mainz geholt: Auch ohne die Werte von de Wolf zu erreichen, war Zach Johnson 2016 einer der besten Hitter und Runner der Bundesliga. Gemeinsam mit Jeff Hunt, dem Nachfolger des offensiv schwächeren Trey Stover, sollte Johnson den Verlust de Wolfs kompensieren können. Mit drei Hits gegen die Reds trotz Jetlags hat der Kanadier bereits einen guten ersten Eindruck hinterlassen, offensiv, aber auch als Catcher beider Spiele in Stuttgart, wo Boldt noch im Infield gebraucht wurde. Hunt war noch nicht da.„Zach und auch Riley Barr haben sich super in die Mannschaft integriert“, sagt Boldt. „Spielerisch und menschlich sind sie super drauf. Wir haben es uns gegenseitig leicht gemacht.“ Daher erwarte die Tornados „ein motiviertes Team“, so Boldt. „Ich gehe von einer guten Defense aus, so wie letzte Woche, und von gutem Pitching. Dann braucht Mannheim eine sehr gute Leistung, um uns zu schlagen.“ cka / Foto: Tanja Szidat