Sie sind schon eine Standortbestimmung, unsere Spiele bei den Haar Disciples an diesem Wochenende. Beide. Und für beide. Denn so ganz genau wissen wir immer noch nicht, was wir vom Split in Stuttgart halten sollen, oder von diesem so unglücklichen, so ärgerlichen Split gegen die Tornados. Oder von der auch eher unglücklichen Doppel-Niederlage in Heidenheim. Oder, wenn wir schon dabei sind, von diesem deutlichen Sweep gegen die Hornets.
Das erste Zwischenergebnis gefällt uns gut. 6:4 haben wir das Samstagsspiel gewonnen, mit einem Punkt kommen unsere Jungs morgen abend auf jeden Fall nach Hause. Den zweiten auch noch zu holen, werden sie sich am Sonntag ab 13 Uhr bemühen.„Am Anfang war’s ein bisschen chaotisch“, sagte Max Boldt nach dem Spiel. „Wir haben zu viele Fehler in der Verteidigung gemacht“ – Fehler, die nach der frühen Führung durch den Leadoff Kevin Kotowski (Single, Sacrifice Hit von Peter Johannessen, 2-RBI-Double von Boldt, dazwischen Flyout gegen Zach Johnson, dann Strikeout gegen Jeff Hunt) das schnelle 1:3 begünstigten. Die Runs von Nate Thomas, Richard Klijn und Lukas Steinlein im ersten und zweiten Inning gehen alle aufs Konto der Infielder. „Und auch im Angriff haben wir Fehler gemacht“, kritisierte Boldt. Fehler im Baserunning. Missverständnisse in der Zeichensprache. „Kleinigkeiten, die im Endeffekt den Disciples ein bisschen helfen oder uns das Leben schwerer machen. So etwas muss man abstellen.“
Aber: „Diesmal haben wir es umgedreht. Hintenraus haben wir richtig gut gespielt, ein paar Runs gescort, eine gute Defense gespielt.“ Einen einzigen Run ließ Tim Stahlmann im achten Inning noch zu, einen Solo-Homerun des Disciples-Catchers William Thorp. Der damit auf 4:5 verkürzte – Nici Weichert hatte mit Unterstützung von Kotowski, Johannessen und Johnson schon im dritten Inning unseren zweiten Run geschafft, Marcel Schulz und Weichert im sechsten Inning jeweils nach Basehits durch Johannessens 2-RBI-Double die Führung zurückgeholt.Die baute der Catcher Boldt durch zwei Solo-Homeruns im siebten und im neunten Inning noch aus, was den Coach Boldt durchaus freute: „Der Catcher war okay. Mal gucken, vielleicht darf er morgen nochmal spielen.“ Dass die Bases jeweils leer waren, als er zum Schlag antrat, kümmert den Spielertrainer nicht weiter. „Natürlich würde ich sie auch gern mit mehr Läufern nehmen, aber am Ende haben sie den Unterschied zwischen 4:4 und 6:4 gemacht. Sie waren wichtig.“
Nach den starken acht Innings von Stahlmann übernahm erneut Lennard Stöcklin, der erneut völlig souverän durch das letzte Inning kam und die Führung verteidigte. „So spät im Spiel können sich die Hitter nicht mehr auf ihn einstellen“, sagte Boldt, „im optimalen Fall hat jeder nur noch ein At Bat gegen den Reliever. Und Lenny wirft einfach gut. Er wirft viele Strikes, er verschenkt nichts, die Schlagmänner müssen sich ihre Hits verdienen. Das wollen wir.“ Auch morgen. cka / Fotos: Tanja Szidat