Interessante Dinge passieren in diesen Tagen in der Bundesliga. Die einzige Mannschaft, die derzeit konsequent punktet und morgen den neunten und zehnten Sieg in Folge schaffen will, ist unsere. Das hat uns in der Tabelle auf eine Stufe mit den Heideköpfen gebracht, die nach 12:0 Siegen zum Saisonstart gegen Haar und zuhause gegen Stuttgart die letzten vier Spiele verloren haben und nur dank ihrer 2:0-Führung im direkten Duell Tabellenführer sind. „Wir haben die Ergebnisse mitbekommen“, sagte Max Boldt nach unserem zweiten Sieg gegen Bad Homburg, als erst die dritte Niederlage der Heidenheimer feststand. „Natürlich freuen wir uns darüber. Es gibt uns die Chance, Heidenheim in den Heimspielen einzuholen.“
Der Weg dorthin ist natürlich noch weit. Vorher stehen die Spiele gegen die Haar Disciples an, die sich in dieser Woche heiße Derbies mit den Legionären liefern: 7:3 für Regensburg im ersten Spiel. 10:7 (nach 0:6) für Haar im zweiten. 8:7 (nach 1:7) für Regensburg im dritten. Im Vierten? Werden wir morgen sehen. Erfreuliche Ergebnisse sind es für uns auf jeden Fall – Regensburg würde auch bei einem dritten Sieg gegen die Disciples in der unteren Tabellenhälfte bleiben, Haar auch bei einem Erfolg am Sonntag hinter uns.Vor den Spielen gegen die Disciples steht wiederum der Europapokal an, der uns am 7. Juni die Rouen Huskies (16.30 Uhr), am 8. Curacao Neptunus aus Rotterdam (13.30 Uhr) und am 9. Juni UnipolSai Bologna (11 Uhr) bringt, und wer am 10. und 11. Juni die Gegner sein werden, wissen wir erst nach dem Spiel gegen die Italiener.
Und davor spielen wir morgen noch zwei Mal gegen die Bad Homburg Hornets. Mit frischen Pitchern: Tim Stahlmann hat am Donnerstag nur 44 Pitches geworfen, Riley Barr keinen einzigen, Lennard Stöcklins Fähigkeiten auf dem Mound kennen wir – schade nur, dass Jeff Hunt sich nach seinem herausragenden Debüt als Reliever nicht wieder präsentieren darf. Aber die Ausländerregel ist eindeutig: Kein Amerikaner im ersten Spiel, höchstens einer im zweiten.
Den Gegner kennen wir besser als jeden anderen, denn wir haben gerade erst gegen ihn gespielt. Wir kennen nach 27:2 Runs in 12 Offensiv- und 14 Defensiv-Innings die Stärken und Schwächen der Hornets, sie kennen unsere. Wir sind insofern gewarnt, als dass das erste Spiel bei 14:10 Hits auch anders als 12:2 hätte ausgehen können. Die drei Hits von Ewald Crombach in vier Versuchen mahnen zur Vorsicht – auch im zweiten Spiel hat der Centerfielder einen der zwei Hits seines Teams geschlagen. Auch die drei Singles von Fabian Fermín sind eine Warnung. Es war das alte Problem, das auch wir aus eigener Erfahrung kennen, an dem auch wir ab und zu scheitern: Die Hits waren da, aber sie kamen nicht in Serie, sie kamen nicht, als die Hornets sie brauchten. Ein seriöser Auftritt ist nötig in Bad Homburg. Dann sollten zwei weitere Siege gelingen. Und dann werden wir uns noch einmal die Tabelle anschauen. Und sehen, ob Stuttgart die Heideköpfe weiterhin zu ärgern vermochte oder diese nach 6:10, 0:3, 5:6 und 5:6 wieder ein Spiel gewonnen haben, vielleicht sogar zwei. Dann werden wir wahrscheinlich sehen, dass die Mannheim Tornados werden nach den zwei Siegen in Regensburg (10:2, 1:0) und den beiden klaren Erfolgen gegen Saarlouis (16:5, 14:4) auch die Auswärtsspiele im Saarland gewonnen hat. Wenn wir in Bad Homburg tatsächlich zwei weitere Siege erreichen, bleiben die Tornados dann trotzdem einen Punkt hinter uns. Und Heidenheim wird entweder punktgleich mit uns an der Spitze stehen – oder eben nicht. cka / Fotos: Tanja Szidat